ARH — Advanced Rifle Handling

Hintergrund

Momen­tan bele­gen wir den Appren­tice Field Guide Kurs und dazu gehört eben auch das ARH. Schließlich ist ein Back-up dafür ver­ant­wortlich, den Lead-Guide zu unter­stützen, auch in dem The­ma Sicher­heit, wozu der Gebrauch ein­er Schuss­waffe gehört. Also haben wir gel­ernt ein Gewehr des Kalibers .375 zu schießen.

Tag 0

Einen Tag bevor der eigentliche ARH-Kurs anf­ing, haben wir ange­fan­gen mit Dry Drills, also Trock­enübun­gen mit dem Gewehr und Dum­my-Muni­tion. Wir haben das Laden, Cyclen, Ent­laden, sowie Stages 1 und 2 geübt. Später haben wir unten im Fluss­bett noch das Luft­gewehr geschossen, um ein Gefühl fürs Zie­len zu bekom­men. Nach­dem wir die Erlaub­nis vom Man­age­ment bekom­men haben, durften wir auch ein kleines Gewehr schießen, des Kalibers .22.

Tag 1

An diesem Tag kam unser Schieß­train­er für ARH an. Wir waren alle schon Feuer und Flamme, aber erst­mal wartete eine Menge Papierkram auf uns und eine Unter­richtsstunde. Diese dauerte weniger lange, als erwartet. Allerd­ings stellte sich der Papierkram als lang­wierig her­aus. Zusät­zlich zu den ganzen For­mu­la­ren kamen noch zwei Arbeit­shefte, die aus­ge­füllt wer­den mussten und drei Tests, die dazu geschrieben wer­den mussten.

Daniel und ich macht­en uns sogle­ich an die Arbeit und nutzten die Zeit, die wir gewon­nen hat­ten, dadurch dass die Unter­richtsstunde deut­lich kürz­er aus­ge­fall­en war. Wir schafften das eine Arbeit­sheft kom­plett, das war wirk­lich anstren­gend. Bei dem dün­nen Heft han­delte es sich um rechtliche Bes­tim­mungen. Der Kopf pochte und alles drehte sich. Absätze und Para­graphe, an die ich mich jet­zt schon nicht mehr erin­nere, schwirrten in meinem Kopf herum.

Keine Gnade, weit­er ging es mit dem zweit­en Arbeit­sheft. Wir schafften sie tat­säch­lich alle und nach­mit­tags fin­gen wir mit den Tests an. Ich absolvierte zwei zu dem dick­en Arbeit­sheft. Bestanden mit eini­gen kleinen Fehlern, was angesichts der Tat­sache, dass ich die Sachen erst an diesem Tag gele­sen hat­te, ziem­lich gut ist.

Tag 2

Am Mor­gen ging es los zum Schieß­s­tand. Alle waren über­rascht, dass wir dazu in die Stadt fahren mussten, welche 45 Minuten vom Reserve ent­fer­nt liegt. In der Stadt angekom­men mussten wir alle ein Doku­ment unter­schreiben, bevor es wieder 10 Minuten zurück ging zum exter­nen Schieß­s­tand. Dort stellte ich fest, dass es ganz anders aus­sah, als ich es mir vorgestellt hat­te. Einen Schieß­s­tand kan­nte ich nur aus Fil­men. Kon­fron­tiert wur­den wir mit ein­er Art Pavil­lon mit Beton­fun­da­ment und schul­ter­ho­hen Mauern. Dort mussten wir uns für den Tag einrichten.

Die „Küche“ war an ein­er Seite und bestand aus Holzbret­tern, die in das Pavil­lon und den Stein­mauern ange­bracht waren. Dort wurde das Essen aus den Kühlbox­en draufgestellt… Dementsprechend gut war das Früh­stück dann später auch. Das sollte noch eine gute Woche werden.

Wir schossen zuerst ein kleines Gewehr (.22), um unseren Stand und das Zie­len zu üben. Das Ziel war es, fünf Schüsse auf ein DIN A5 Blatt zu tre­f­fen. Das Ganze macht­en wir zwei Mal, bevor wir zu ein­er etwas größeren Waffe wech­sel­ten (.308). Mit dieser wurde das Ziel auf eine DIN A4 Seite upge­gradet. Dieser Vor­gang hat­te noch nicht mit unserem eigentlichen Vorhaben, dem ARH, zu tun, son­dern war Teil des Prof­i­cen­cy Pro­gramms, welch­es absolviert wer­den musste, bevor wir für den näch­sten Teil zuge­lassen wurden.

Am Nach­mit­tag waren wir wieder dabei den restlichen Papierkram zu erledi­gen. Ich schrieb meinen let­zten Test, unter­schrieb alles und gab mein Feed­back ab. Damit war das erledigt. Etwas unentschlossen gin­gen wir an diesem Tag ins Bett. Wir wür­den am näch­sten Tag zum Schieß­s­tand hier im Game Reserve fahren. Lei­der hat­ten wir an diesem Tag nur dreimal geschossen, was ins­ge­samt 15 Schuss waren. Wie soll­ten wir denn so in nur weni­gen Tagen schießen lernen?

Tag 3

Hat­te ich an Tag 2 noch gedacht, dass ich mir einen Schieß­s­tand anders vorgestellt hat­te, wurde ich nun wieder über­rascht. Es ging noch ein­fach­er. Es waren nur noch vier Holzp­fos­ten mit einem Dach. Wir mussten alles aus dem Camp mit­nehmen, inklu­sive Früh­stück, Zielscheiben, Gewehre, Pavil­lon, Stüh­le und was son­st noch gebraucht wurde.

Unser Guid­ing Instruk­tor und unser Schießlehrer gaben ihr Bestes, um uns das ARH-Schießen beizubrin­gen. Wir wur­den immer in Zweier­grup­pen gerufen. Ich ging als Erste und ich schoss nicht mit Daniel zusam­men, so dass wir uns gegen­seit­ig beim Schießen zuguck­en kon­nten. Wir starteten mit der gle­ichen Übung, wie am Vortag. Drei Schuss auf die Zielscheibe. Dieses Mal mussten die Schüsse aber im Kreis und nicht nur auf dem Papi­er sein. Meine waren gar nicht so schlecht. Daniel schießt ziem­lich gut. Wir durften zum ersten Mal das Kaliber schießen, das wir auch in der Prü­fung schießen müssen (.375), das dann doch nochmal einen anderen Rück­stoß hat. Ich finde den weniger schlimm als mit dem kleineren Gewehr.

Danach hieß es sehr lange warten. Da wir 18 Leute im Kurs waren dauerte es unendlich lange, bis du wieder an der Rei­he bist. Weit­er ging es mit der näch­sten Übung. Wir macht­en zwei Durchgänge. Unser Schießlehrer wollte, dass wir es erst­mal pro­bierten, bevor er uns die vorgeschriebene Zeit mit­teilte. Die Übung beste­ht daraus aus dem Stand auf drei Ziele zu schießen, die 12, 8 und 4 Meter ent­fer­nt ste­hen, die vierte Patrone wird nachge­laden, aber nicht geschossen. Diese Übung ist gar nicht so ein­fach, vor allem weil dafür nur 14 Sekun­den vorge­se­hen sind.

Während der Wartezeit durften wir uns eine oder zwei Waf­fen lei­hen, um Trock­enübun­gen zu machen. Daniel machte sehr viele und ich so viele, wie meine Schlap­piärm­chen zuließen.

Tag 4

Wir starteten wieder mit der zweit­en ARH-Übung, den fünf Schüssen auf das Ziel, wieder mit der kleineren Waffe. Patro­nen sind schließlich teuer! Danach ging es an eine neue Übung. Waf­fen kön­nen ver­schiedene Prob­leme beim Schießen entwick­eln. Also simulierten wir, dass eine Patrone nicht schießt. Wir mussten als ein­mal schießen, die zweite the­o­retisch auch schießen. Da diese den Fehler hat­te das Gewehr um 90 Grad drehen, die Patrone ent­fer­nen, den näch­sten Schuss abgeben. Drei Patro­nen nach­laden, noch einen Schuss abgeben und eine weit­ere Patrone laden. Beim näch­sten Mal wussten wir nicht in welch­er Posi­tion sich der Dum­my befind­en würde, ob 1, zwei oder drei. Für diese Übung haben wir 26 Sekun­den Zeit. Alles sehr frus­tri­erend und über­fordert. Wir hat­ten ger­ade erst schießen gel­ernt, waren jeden Tag max­i­mal vier Mal dran zu schießen und hat­ten kaum Zeit.

Danach durften wir ein­mal eine Übung frei nach Wahl schießen. Ich suchte mir die Dis­tance Excer­cise aus, als 12, 8 und 4 Meter. Zum Abschluss übten wir den Lion charge, also den Löwe­nan­griff. Dabei han­delt es sich um ein Löwen­poster, das auf ein­er Art Schlit­ten befes­tig wird. Dieser wird auf Knopf­druck mit cir­ca 8 bis 10 Metern pro Sekunde auf dich zu schnellen. Du läuf­st los, das Ding kommt, du sollst schreien und den Löwen mit einen Gehirn­schuss erledi­gen. Danach fol­gt ein Ver­sicherungss­chuss, das Nach­laden, der Gnaden­schuss, das Check­en der Reflexe, das Tier tot erk­lären und schließlich nach­laden, Waffe sich­er machen und mit seinen Gästen den Ort ver­lassen. Ich wollte dieses Mal nicht als erstes pro­bieren… Daniel schoss den Löwen, aber nicht ins Gehirn, manche von uns schafften es nicht ein­mal einen Schuss abzugeben… Ich schoss den Löwen am Mund.

Danach ging es mit hän­gen­den Köpfen zurück zum Camp, wo wieder Trock­enübun­gen und für einige andere noch Papierkram anstanden.

An Tag 5 und 6 folge dann die Prüfung.

 

~ Jen­ny

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