Da wir auf dem Weg nach Perth waren haben wir in Port Hedland angehalten. Eigentlich wollten wir nur kurz Hallo sagen, aber es wurde so viel mehr. Als wir uns meldeten vereinbarten wir mit der Familie des Jungen, dessen Aupair wir vor circa zwei Jahren waren, ein Treffen. Die Familie der Mädchen, wo wir ebenfalls ein Aupair absolviert hatten, lud uns ein bei ihnen zu wohnen so lange wir in der Stadt waren. Das Angebot nahmen wir dankbar an.
Das erste Wiedersehen
Es sind fast zwei Jahre vergangen seit wir die Kinder das letzte Mal gesehen haben. Sie sind jetzt sechs und acht. Die Mädchen haben sich äußerlich sehr verändert. Die Größere ist jetzt schneller als Daniel. Sie hat wieder lange Haare und ist etwas ruhiger geworden — zumindest manchmal. Die Kleinere ist jetzt fast so groß wie die Große. Sie hat die Haare um die Hälfte in der Länge gekürzt und trägt jetzt einen Ponny.
Der Junge ist nicht viel gewachsen. Er redet immer noch nicht viel, konnte sich aber wider Erwarten an uns erinnern. Er hat keine Aupairs mehr, sondern ist jetzt in der Nachmittagsbetreuung der Schule.
Wir wurden bei der Familie der Mädchen herzlich empfangen, konnten bei ihnen wohnen so lange wir wollten. Sie sind umgezogen. Das neue Haus ist gleich um die Ecke vom Alten und sieht genau so aus. Es hat die gleich Aufteilung innen und abgesehen von ein oder zwei Möbelstücken und ein paar Bildern steht alles am gleichen Platz. Wir konnten nicht glauben, dass wir uns in einem anderen Haus befanden. Wir fuhren die Kinder von der Schule abholen. Die staunten nicht schlecht, als wir auf einmal vor ihnen standen. Nach einem kurzen Anflug von Schüchternheit war es fast, als wären wir nie weg gewesen.
Winter in Port Hedland
Das Wetter im Winter ist in Port Hedland deutlich angenehmer als im Sommer. Es ist tagsüber angenehm warm und kühlt über Nacht deutlich ab. Die Sonne brennt nicht auf der Haut und mehr Menschen sind draußen unterwegs. Schwimmen gehen ist kein Muss um den Tag zu überstehen.
Was hat sich verändert?
Die Eltern des Jungen arbeiten mehr, weil sie sich gerne ein Haus kaufen wollen. Außerdem versuchen sie ein weiteres Kind zu bekommen. Der Junge fragt danach und scheint sich ein Geschwisterchen sehr zu wünschen. Er geht nach der Schule in die Nachmittagsbetreuung. Dort macht er Hausaufgaben und spielt mit den anderen Kindern.
Die Mädchen tanzen jetzt noch mehr als vorher. Sie dürfen kleine Wege in der Nachbarschaft alleine zurücklegen oder selbstständig in den Park am Ende der Straße gehen. Außerdem beschäftigen sie sich mehr selbst. Die Größere liest jetzt gerne, was vor zwei Jahren jedes Mal ein Kampf war und oft zu Tränen geführt hat. Sie sind allerdings noch so chaotisch wie eh und je.
Der Spielplatzbesuch
An einem Nachmittag holten wir die Mädchen von der Schule ab. Erst gab es ein Eis, danach fuhren wir in den Park. Dort trafen wir Freunde von ihnen. Wir verbrachten einen schönen Nachmittag. Erst spielten wir Fangen. Am Anfang Daniel, die Größere und ich. Nach kurzer Zeit spielten wir beide mit sechs Kindern fangen. Danach ging es auf die Schaukel, das Karussell und wieder zurück. Letztendlich waren alle erschöpft und es ging zurück nach Hause.
Fazit
Es war schön wieder dort zu sein. Wir haben viele liebe Menschen wieder gesehen, auch einige Orte. Wir sind erstaunt, wie wir in einer so kurzen Zeit so viele Erinnerungen in einer Stadt machen konnten, in der so wenig los ist. Wir hatten eine schöne Zeit und sind froh vorbei gefahren zu sein. Beide Familien haben und herzlich behandelt, obwohl während der Aupairzeit nicht alles glatt gelaufen ist. Die Familie der Mädchen behandelt uns wie Familie.
~ Jenny