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Australia Day

Geschichte

Der Aus­tralia Day ist in Aus­tralien ein ganz beson­der­er Feiertag, welchen wir, nach unserem ersten großen Road­trip, in Ade­laide ver­brin­gen woll­ten. Dieser find­et jährlich am 26. Jan­u­ar statt. His­torisch gese­hen wird das Datum der Beset­zung durch die Brit­ten von NSW (26 Jan­u­ar 1788) gefeiert. Ursprünglich war Aus­tralien als Strafkolonie geplant, doch dieser Plan scheit­erte an den schw­eren Umweltbe­din­gun­gen des Lan­des. Nach eini­gen Jahren gelangte die Kolonie zu Wohl­stand, weswe­gen ein patri­o­tis­ches Gefühl aufkam und der 26. Jan­u­ar als Grün­dungstag jährlich gefeiert wurde. Heutzu­tage liegt der Fokus der Feier auf der bun­ten aus­tralis­chen Kultur.

Ein entspannter Morgen

Obwohl wir extra für den Aus­tralia Day nach Ade­laide angereist sind, woll­ten wir den Mor­gen entspan­nt ange­hen. Zunächst gin­gen wir einkaufen, weil wir uns endlich mal wieder die besten Schokocrois­sants aus dem Super­markt holen kon­nten. Das Ange­bot des Aus­tralia Days hat­te uns sehr fasziniert. Bere­its am Mor­gen hät­ten wir die Möglichkeit gehabt uns ein kosten­los­es Früh­stück zu holen oder an ein­er Rauchz­er­e­monie teilzunehmen. Es war sehr ver­lock­end, doch wir woll­ten nach unserem ersten großen Road­trip einen ruhi­gen Mor­gen. Dementsprechend baut­en wir uns unseren Tisch und unsere Stüh­le für ein Früh­stück mit Meerblick auf. Schließlich aßen wir ganz entspan­nt. Dabei kon­nten wir ein­fach das wun­der­schöne Meer und die küh­le Luft genießen. Schließlich spül­ten wir und macht­en uns fer­tig, um die Stadt nach langer Zeit erneut zu erkunden.

Zurück in der City

Bere­its bei der Bus­fahrt merk­ten wir, dass die Stim­mung der Men­schen grund­sät­zlich sehr pos­i­tiv war. Es waren sehr viele Men­schen unter­wegs und über­all kon­nte man die Flagge Aus­traliens bestaunen. Die schon ohne­hin starke Gemein­schaft schien an diesem Tag beson­ders zu strahlen. Als wir endlich in der Stadt anka­men war unsere Freude beson­ders groß, denn es fühlte sich so an, wie wenn man an einen sehr ver­traut­en Ort wiederkommt. Vielle­icht ist Ade­laide nicht unsere Lieblingsstadt, aber sie wird immer unsere erste Stadt in Aus­tralien bleiben.

Adelaide King William Street

An diesem Tag hat­ten alle Geschäfte bis 17 Uhr geöffnet. Dies nutzen wir, um durch die Innen­stadt zu schlen­dern und sie neu zu ent­deck­en. Viele Läden oder Details an Gebäu­den sind uns zum ersten Mal aufge­fall­en. Wir waren sehr fasziniert davon, wie viel mehr wir nun erfassen kon­nten. Unsere Tour ging durch bere­its bekan­nte Läden wie Kmart, aber auch Läden, die wir erst in Syd­ney oder Mel­bourne ken­nen­gel­ernt hat­ten wie Jay­Jays. Von manchen Läden soll­ten wir uns eigentlich fern­hal­ten, son­st passiert das, was mal wieder passiert ist… Jay­Jays wurde nicht ohne neue Klam­ot­ten ver­lassen, aber wie kann man schon zu reduzierten Mar­vel-Pullis nein sagen? Nach einem schö­nen Stadt­tag macht­en wir uns auf den Weg zur großen Parade.

Die Australia Day Parade

Für den Aus­tralia Day wurde die Haupt­straße in Ade­laide ges­per­rt. Es war ein cooles Gefühl über die son­st über­füllte Straße zu laufen. Zunächst stießen wir auf die große Schlange der Parade, welche sich auf ihren Ein­satz vor­bere­it­ete. Wir liefen durch und sahen die bun­ten Gestal­ten und alten Autos, es war ein­fach faszinierend. Obwohl wir uns schon an die üppi­gen Massen in Aus­tralien gewöh­nt hat­ten, war dies nochmal eine andere Hausnummer.

Adelaide Parade Autogruppe

Mit großer Vor­freude und noch größeren Erwartun­gen sucht­en wir uns einen Platz an der Haupt­straße. Um 18 Uhr startete die Parade und die Polizei­wa­gen fuhren vor. Die kom­plette Haupt­straße war gefüllt mit Men­schen, die mit Aus­tralien Flaggen, Taschen und Klam­ot­ten eingedeckt waren. Eine unglaubliche Atmo­sphäre über­wältigte uns. Die Parade bestand aus vie­len ver­schiede­nen Grup­pen, die ihr Tal­ent oder ihre Kul­tur präsen­tierten. Wir freuten uns beson­ders über die Kampf­s­port­gruppe. Vieles von Gesang­sein­la­gen bis zu komis­chen Tänzen war dabei. Beson­ders schön waren die einzel­nen Län­der­grup­pen, die ihre Kul­tur darstell­ten und zeigten wie bunt Aus­tralien zusam­mengewür­felt ist, selb­st kleine Län­der wie Togo wur­den repräsen­tiert. Ich war sehr beein­druckt, die Botschaft, dass alle einzel­nen Grup­pen zusam­men Aus­tralien sind ist abso­lut richtig. So sieht für mich eine Gemein­schaft aus!

Adelaide Parade Togo Gruppe Kampfsportgruppe

Gruppe mit Plakat Besondere Fahrräder

 

 

 

 

Mann mit Spinnenkostüm Australia Day Adelaide Alte Autos

 

 

 

 

 

Star Wars Gruppe

Es gab bei dieser Parade einige Momente die beson­ders emo­tion­al waren. Sowohl die Feuer­wehr als auch die San­itäter waren ein Teil der Parade. Mit dem Hin­ter­grund der Buschfeuer, war es her­vor­ra­gend, dass diese Men­schen wie Helden gefeiert wur­den. Der Respekt und die Dankbarkeit für ihre Arbeit wurde mit einem großen Applaus ausgedrückt.

Feuerwehrautos

Nach­dem die Parade voll­ständig an uns vor­beige­zo­gen war, fol­gten wir ihr bis zum Elder­park. Dort warteten auf uns die näch­sten High­lights des Aus­tralia Days.

Konzert und Feuerwerk

Im Elder­park sollte ein großes Konz­ert mit einem abschließen­dem Feuer­w­erk stat­tfind­en. Bei­des war kosten­los, was die großen Massen dor­thin zog. Eine son­st grüne Rasen­fläche ließ vor lauter Men­schen seine Far­ben nicht mehr blick­en. Unsere Mägen waren, auf­grund eines kleines Mit­tagessens, ziem­lich leer. Dementsprechend wan­derten wir von einem Essens­stand zum anderen. Let­z­tendlich stell­ten wir fest, dass Pommes von den ganzen Ange­boten unsere einzige Option war. Nach ewigem Warten in ein­er lan­gen Schlange, beka­men wir unser Essen und wir sucht­en uns einen Platz auf der Wiese. Die Vor­bere­itung von uns war mal wieder top… Schlaue Men­schen hat­ten Deck­en oder Camp­ingstüh­le dabei, wir saßen auf mein­er Jacke. Zu Beginn wurde die aus­tralis­che Nation­al­hymne gespielt und gesun­gen. Danach wurde der 21 Gun Salute, ein Waf­fen­gruß, der Fre­und­schaft und Ver­trauen repräsen­tieren soll, durchge­führt. Bei den ersten Schüssen haben wir uns erschrocken…

Lost Children Station Australia Day Adelaide

Nach eini­gen lan­gen Reden ging das Konz­ert los. Wir nutzen die Zeit zum Reden, Kuscheln und ein­fach zum Zuhören. Einige Musik­er entsprachen beson­ders unserem Geschmack, manche weniger. Ins­ge­samt war es eine sehr schöne Zeit. Der Aus­tralia Day in Ade­laide neigte sich dem Ende zu, doch ein High­light fehlte noch: Das große Feuer­w­erk! Wir hat­ten schon einige Feuer­w­erke in Aus­tralien gese­hen. Dieses war zwar nicht so gigan­tisch wie das zum neuen Jahr in Syd­ney, aber es war wun­der­schön. Es ist ein­fach ein beson­deres Erleb­nis dem Farb­spiel im Him­mel zuzuschauen.

Feuerwerk Australia Day Adelaide Feuerwerk Australia Day Adelaide

 

 

 

 

 

Schließlich ging es zum Bus. Es war ähn­lich wie in Syd­ney! Gefühlt die ganze Stadt Ade­laide fuhr in diesem Moment nach Hause. Glück­licher­weise erwis­cht­en wir unseren Bus rechtzeit­ig, wodurch wir entspan­nt an unserem Ziel anka­men. So ging ein bunter und aben­teuer­lich­er Tag zu Ende.

Kritik

Der Aus­tralia Day ist aus mein­er Sicht nicht auss­chließlich pos­i­tiv zu sehen. Während es für viele das bloße feiern des Lan­des ist, so ist es für viele Ure­in­wohn­er eine Belas­tung. Die Abo­rig­ines verbinden mit diesem Tag die Qualen der Unter­drück­ung, die die Kolo­nial­isierung mit sich brachte. Fol­glich wird dieser Tag sog­ar als “Inva­sion­stag” betra­chtet. Das Datum ist für diese Men­schen his­torisch belastet, wodurch es einen Schat­ten auf diesen Feiertag wirft. Dabei ist die Lösung ziem­lich sim­pel, ein anderes Datum sollte dafür ver­wen­det wer­den! Dies fügt nie­man­dem Schaden zu, im Gegen­teil  sog­ar, es würde den Ure­in­wohn­ern mehr Respekt zeigen.

Ureinwohner fordern neues Datum Australia Day Parade Adelaide
Ure­in­wohn­er fordern ein neues Datum

Fazit

Der Aus­tralia Day in Ade­laide war für uns ein ganz beson­deres Erleb­nis. Für einen Tag kon­nten wir in die viel­seit­ige Kul­tur der Aus­tralier ein­tauchen. Nur der Kri­tikpunkt mit dem Datum ver­hin­derte am Ende die Per­fek­tion des Tages. Den­noch war es ein sehr lohnenswertes Ereignis.

~ Daniel

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