Hintergrund
Im Sommer 2019 fuhren Daniel und ich spontan mit meinen Eltern, meiner Schwester und ihrem damaligen Freund nach Balatonmariafürdo in den Urlaub. Sie hatten den Trip schon eine Weile geplant und eine Ferienwohnung in einem Ferienort gemietet, nicht weit vom Strand am See.
Last Minute
Daniel und ich entschieden nahezu Last Minute, dass wir doch nach Balatonmariafürdo mitfahren wollten. Eigentlich hatten wir geplant Zuhause zu bleiben, die Ruhe zu genießen und ich musste meine Bachelorarbeit schreiben. Circa eine Woche vorher entschieden wir uns um, da ich doch noch einen letzten Familienurlaub mitmachen wollte, bevor wir im Herbst für ein Jahr (ein Jahr war geplant, es wurden aber vier) nach Australien aufbrechen würden.
So organisierten meine Eltern noch eine zweite Mautplakette, da wir nun mit zwei Autos fahren würden. Mama, Papa und ich hatten einen Führerschein, meine Schwester durfte begleitetes Fahren machen. Also vier Fahrer für einige Stunden Fahrt. Wir wollten alle zwei Stunden wechseln.
Die Fahrt
Mein Papa und meine Schwester führen vor, da sie noch einen Test in der Nähe von Kasseln hatte. Daniel, Mama, der damalige Freund meiner Schwester und ich würden nachkommen. Ich musste noch bis 18 Uhr arbeiten, dann wollten wir los. Ich verschob die Arbeitszeit auf etwas eher. Wir aßen noch schnell etwas und ab ging es. Wir wollten uns auf einem Rastplatz mit den Beiden treffen.
Da sie etwas Zeit übrig hatten, bummelten sie durch die Stadt und fanden ein gutes Angebot für Wanderrucksäcke. Sie kaufen Daniels und meinen für unser anstehendes großes Abenteuer.
Der Stau
Wir kamen nicht weit, bevor es einen Stau gab. Es hatte einen Unfall gegeben. Wir brauchten vier Stunden für 11 Kilometer. Unterhaltungen, Karten spielen und schlafen vertrieben die Zeit. Genervte Nachrichten wurden mit der. wartenden ausgetauscht. Die Lage spitzte sich zu. Ich musste so dringend aufs Klo, dass ich gerne den Seitenstreifen entlanggelaufen wäre zur nächsten Raststätte, die keine 200 Meter entfernt war. Leider gab es Idioten, die den Seitenstreifen als normale Fahrspur benutzten, um an allen vorbeizuziehen. Irgendwann, nachdem Feuerwehr und Polizei sich durch den Stau gequetscht hatten, entschied sich ein LKW Fahrer auf den Seitenstreifen zu fahren, um diese Raserei zu beenden. Er erntete daraufhin ein Hupkonzert. Ich liebe deutschen Verkehr. Dann ging es endlich vorwärts. Die Raststätte war so voll, dass Mama und nur alle rausschmiss, um einen Platz zum Halten zu finden. Ich rannte einfach los. Danach ging die Fahrt ohne große Ereignisse weiter.
Mein Papa und meine Schwester hatten keine Lust mehr gehabt auf der Raststätte zu warten und waren von der Autobahn abgefahren auf einen Parkplatz. Wir hatten Schwierigkeit sie zu finden. Als das erledigt war wurde sich erstmal groß über diesen Stau ausgelassen. Die Personen wurden gleichermaßen auf die Autos verteilt. Ich war nun dran mit fahren, ob ich wollte oder nicht. Auf der Autobahn war ich wohl etwas zu schnell für meine Schwester unterwegs und das zui zweit Fahren mussten wir auch noch lernen. Es ging weiter bis zur Grenze, wo sie dann nicht mehr fahren durfte. Also musste Papa nun den ganzen Rest fahren. Es gab noch eine unerwartete Pause kurz bevor war ankamen, da Papa sich bewegen musste. Dann kamen wir in Balatonmariafürdo an und fanden das blöde Haus nicht. Wir hielten am Straßenrand, bedacht darauf nicht in den Graben zu fahren. Die Ferienwohnung war keine 50 Meter entfernt.
Die Ferienwohnung
Wir wurden herzlich von den Besitzern in Balatonmariafürdo empfangen. Die Frau führte uns ins Haus und eine Etage nach oben. Dort standen wir dann auch direkt im Flur und offenen Wohnzimmer. Nach rechts ging eine winzige Küche ab, wo wir gar nicht alle reinpassten. Der Flur ging einmal durch die ganze Wohnung. Nach der Küche auf der rechten Seite kamen zwei Badezimmer. Eins für meine Eltern und eines, was wir vier uns teilten. Dann kam unser Zimmer. Die erste Amtshandlung war die zwei Einzelbetten zusammenzuschieben. Geradeaus ging es auf den Balkon mit einem großen Tisch, an dem wir meistens sitzen würden. Auf der linken Seite waren dann die anderen beiden Schlafzimmer.
Jeder bezog sein Zimmer, Essen wurde in der Küche platziert und meine Bücher kamen ins Wohnzimmer, genau wie weiteres Gepäck und Spiele.
Vor dem Haus wurden die Autos in dem kleinen Hof auf dem Rasen geparkt, daneben befand sich ein Tisch mit Bänken und Überdachung, sowie ein Grill.
Der Ort: Balatonmariafürdo
Von unserer Unterkunft aus waren es circa 200 Meter bis zum Stand und zu den ersten Geschäften. Entsetzt mussten wir feststellen, dass der Strand Eintritt kostete. Das hatte natürlich nicht in der Beschreibung der Ferienwohnung gestanden. Weiter ging es dann mit Restaurants und Souvenirshops, die auch allerlei Strandzeug verkauften. So ging die Straße weiter bis zu den Bahngleisen. Danach dünnte es aus und es gab nur vereinzelt kleine Läden.
Als wir an einem Tag einer anderen Straße folgten kamen wir an einer Eisdiele vorbei und weniger hundert Meter danach auf der linken Seite ging es zu einem Steg und Strand und Wiese. Dort verbrachten wir viel Zeit. Dieser Strand war kostenlos, hatte Schatten und ein Häuschen mit Toiletten und Umkleiden und war nur circa 1,5 km zu Fuß von unserer Unterkunft entfernt.
Einkaufen
Zum Einkaufen fuhren wir ein Stück mit dem Auto aus Balatonmariafürdo raus und landeten dann bei Lidl. Dort bekamen wir, was wir brauchten. Es handelte sich hauptsächlich um Grillzeug.
Ich fand es erstaunlich, dass es in Ungarn einen Lidl gab, ich dachte nicht, dass es Lidl außerhalb Deutschlands gab. Das Einkaufen machte erstaunlich viel Spaß mit meinen Eltern und dem damaligen Freund meiner Schwester.
Aktivitäten
Unsere Aktivitäten in dieser Zeit bestanden hauptsächlich aus etwas spielen, viel lesen, am Stand des Sees von Balatonmariafürdo zu liegen und Schwimmen gehen. Zwischendurch machten wir Sport bzw. Daniel sehr regelmäßig, da er für einen Unisporttest trainierte. Hatte für alle den Vorteil, dass er auf dem Rückweg Brötchen vom Bäcker mitbrachte. Spaziergänge waren auch dabei und Eis essen.
Einmal beim Spielen im See fanden wir vier eine alleine schwimmende Badehose. Sie tauchte einfach auf. Alle sahen sich nach dem Besitzer um, könnten aber niemanden finden…
Konstellationen
Es entstanden komische Konstellationen. Der damalige Freund meiner Schwester ging mit Daniel joggen, mit meinem Papa auf lange Wanderungen während der heißesten Stunden des Tages, wo die Beiden dann von irgendwelchen Obstbäumen Früchte pflückten oder er kam mit Daniel und mir zum Strand.
Während der Morgenstunden waren die Beiden weg, ich saß im Wohnzimmer, um an meiner Bachelorarbeit zu arbeiten. Irgendwann würden meine Eltern einzeln oder zusammen aufstehen, entweder früh und suchten sich einen bequemen Platz im Wohnzimmer oder auf dem Balkon, um zu lesen. Das macht vor allem Papa außerhalb des Urlaubs viel zu selten. Wenn es nicht mehr so früh war, dann würden sie schon mit den Frühstücksvorbereitungen anfangen.
Budapest
Einen Tag machten wir einen Ausflug nach Budapest, der Hauptstadt von Ungarn. Was soll ich sagen, es lohnte sich überhaupt nicht. Es ist eine Stadt. Vielleicht wurde das ganze auch von konstant schlechter Laune überschattet. Erst fuhren wir später los als geplant. Wir fuhren mit den Autos, da der Zug so teuer war. Dann fanden wir keinen Parkplatz und parkten in der Tiefgarage völlig überteuert von einem Hotel. Wir erkundeten die Stadt, aßen Eis. Dann kauften wir etwas zum Trinken. Ich wollte gerne eine Sprite haben und endete mit einer Gurkensprite. Sie hatten tatsächlich Gurkengeschmack in eine Sprite gemixt. Hatten wir alle noch nicht gesehen, fanden alle lustig, außer mir natürlich.
Gegen Nachmittag/Abend wollten wir essen gehen, fanden aber nichts. Ich wollte einfach ein Restaurant, dass Pommes und Schnitzel anbietet. Kein Glück. Irgendwann waren alle so genervt, dass wir beschlossen zurück zu fahren und unterwegs nach etwas zu Essen zu gucken. Der Bezahlautomat funktionierte nicht richtig. Wir könnten für ein Auto bezahlen, aber er nahm das Bargeld für das zweite Auto nicht an. Meine Schwester schaffe, dass er zumindest ein Schein nahm, was meinen Papa verärgerte, da er in der gleichen Zeit zur Rezeption gegangen war. Dort hatten sie ihm die Karte zum Rausfahren kostenlos freigeschaltet, da der Automat funktionieren sollte.
Wir hielten letztendlich bei einem Restaurant, welches noch nicht einmal Pommes auf der Speisekarte hatte. Dort wollte ich nicht essen. Also explodierte die Bombe, alle zurück in die Autos, es würde kein Abendessen geben. Die restlich Fahrt verging schweigend mit wütenden und enttäuschen Gesichtern.
Zurück in der Ferienwohnung wurde es dann geklärt und wir aßen im Wohnzimmer verteilt Reste vom Vortag. Es wurde noch ein schöner Abend.
Essen
Gefrühstückt wurde immer auf dem Balkon mit einer Auswahl an Wurst, Käse und Gemüse. Dazu Brötchen frisch vom Bäcker, manchmal sogar noch warm. Je nach dem, was auf einem Spaziergang gepflückt worden war gab es frisches Obst wie Äpfel, Birnen oder Pflaumen.
Zum Mittagessen nahm sich jeder etwas, wann er Hunger hatte. Reste vom Vortag oder vom Frühstück oder eine Auswahl an Snacks standen bereit.
Abends gingen wir entweder essen oder grillten. In Balatonmariafürdo gibt es ein Restaurant, welches direkt neben den Bahngleisen ist. Dort gibt es gute Schnitzel und fantastische Burger. Dort begann ebenfalls meine Liebe für Oreoeis. Es endete damit, dass ich fast jeden Tag dort Eis kaufte. Irgendwann hatten sie keins mehr, also kauften wir bei Lidl die Packungen und packten sie ins Eisfach in der Ferienwohnung.
Es gab noch zwei weitere gute Restaurants. Eines war etwas weiter entfernt, so dass wir mit den Autos hinfuhren. Diese hatten wir irgendwann auf dem Weg zum Einkaufen entdeckt und Papa wollte es unbedingt ausprobieren. Das andere Restaurant war direkt um die Kurve neben einem Souvenirshop. Es sah etwas komisch aus, hatte aber gutes Essen. Papa, Daniel und der damalige Freund meiner Schwester hatten eine Vorliebe für Gulaschsuppe entdeckt. Zusätzlich waren sie von dem Gewürz “Birds eye” beeindruckt, für mich war das Zeug viel zu scharf und es gab noch eine scharfe Soße, die ihnen Spaß bereitete. Die Gulaschsuppe wurde meistens in kleinen Kesseln serviert. Das gefiel Papa so sehr, dass er welche kaufte.
Fazit
Es war ein schöner letzter gemeinsamer Urlaub. Bis auf den einen Tag, wo wir nach Budapest gefahren sind, lief es erstaunlich gut, auch wenn das Spülen echt genervt hat. Ich würde das Ganze vielleicht nicht mehr unbedingt in der letzten Minute machen und versuchen dann mehr Zeit zu zweit zu haben, aber es war wirklich schön. Natürlich läuft mit so vielen Menschen nicht immer alle glatt, muss es aber auch nicht. Balatonmariafürdo war schön, ich müsste aber nicht noch einmal wiederkommen, da in der Umgebung nicht zu viel zu sehen ist.
~ Jenny