Unser nächster Stopp nach dem Kalbarri National Park war das Billabong Roadhouse. Dieses war der letzte kostenlose Campingplatz vor unserem nächsten Ziel Shark Bay. Die Fahr dorthin dauerte nicht lange, so dass wir gegen frühen Nachmittag ankamen. Zuerst landeten wir bei der Tankstelle davor und hätten fast den Fehler begangen dort zu tanken. Schließlich landeten wir aber doch am Billabong Roadhouse. Als kleiner Tipp, dieses liegt direkt hinter der Shell, zumindest wenn man von Süden kommt.
Am Roadhouse angekommen waren wir jedoch etwas verwirrt, nirgendwo stand etwas von einem freien Campingplatz und zu sehen war auch keiner gewesen. Wir entschieden uns dazu erstmal zu tanken, denn der Preis war ziemlich gut. Die Spritpreise am Billabong Roadhouse bleiben immer gleich, deswegen bitten sie auch um Unterstützung für ihr lokales Unternehmen. Der Shop ist sehr schön eingerichtet, dort lassen sich viele Souvenirs finden. Daniel bezahlte, während ich endlich die Toilette aufsuchen konnte.
Die Angestellte war sehr nett gewesen und erklärte Daniel, wo der freie Campingplatz war. Dieser befindet sich neben dem Billabong Roadhouse etwas abseits des Highways hinter einer Reihe von Bäumen und Büschen. Wir schauten uns um, stellten allerdings fest, dass es kaum Schatten gab. So entschieden wir uns tagsüber die Restarea auf der anderen Seite zu nutzen. Diese gehört ebenfalls zum Billabong Roadhouse. Es gab überdachte Sitzgelegenheiten und Parkplätze. Wir parkten, bauten unseren Tisch und unsere Stühle auf und aßen zu Mittag.
Die restliche Zeit nutzten wir, um uns noch einmal genau im Shop umzusehen, uns einen Schlüssel für die Toilette und die Dusche zu leihen (hierfür fallen 20 Dollar Pfand an) und einige Dinge an und im Auto zu erledigen. Daniel kümmerte sich um den Ölstand und ich räumte das Auto auf. Wir hatten am Tag davor noch Wäsche gewaschen, die noch zusammengelegt werden musste. Ich stand also hinter unserem Auto, dass neben einem Roadhouse parkte im australischen Outback, beobachtete wie viele Autos und Trucks vorbeifuhren und legte unsere Wäsche zusammen.
Später saßen wir an unserem Tischchen, als ein Mann, der neben uns geparkt hatte, fragte, ob wir den Rest seiner Tüte Eiswürfel haben wollten. Er hatte nur eine kleine Esky Kühltruhe, in der er ein paar Getränke kaltgestellt hatte … oder eher gelegt. Ich sagte spontan ja und wir bedankten uns. Die Eiswürfel füllten wir in unseren Eimer um und Daniel holte eine Spriteflasche aus dem Auto, die wir kalt stellten. Irgendwann begannen wir die Eiswürfel zu essen, es war ziemlich warm. Die geschmolzenen Eiswürfel füllten wir in unsere Trinkflaschen um oder zumindest das, was Daniel noch nicht aus dem Eimer getrunken hatte.
Danach entspannten wir ein wenig und planten die nächsten Tage. Ich weiß gar nicht mehr, wie wir darauf gekommen sind, aber ich erwähnte, dass ich es cool finden würde eine Zeit lang als Aupair zu arbeiten. Schließlich landeten wir auf verschiedenen Jobseiten und siehe da! Durch Corona suchten so viele Menschen Aupairs, dass sie sogar Backpacker wie uns nahmen, die ja bekanntlich nicht lange an einem Ort bleiben. Spontan schrieben wir Bewerbungen an zwei Familien. Über eine alte Mitschülerin von Daniel wurde uns später der Kontakt einer weiteren Familie zugespielt.
Schließlich gingen wir duschen, parkten wir unser Auto auf dem vorgesehenen Campingplatz und bauten es um. Dann ging es in das klimatisierte Billabong Roadhouse zum Karten spielen und Abendessen. Daniel bestellte sich einen Burger mit Pommes und ich bekam Pommes und Nuggets. Auf dieses Essen hatten wir uns sehr gefreut, da wir darauf achten nicht so oft Fastfood zu essen. Das Ganze war günstiger als erwartet und es entspann sich ein nettes Gespräch mit der Angestellten, die unsere Bestellung aufnahm. Das Essen wurde schnell gebracht und entsprach uns auf ganzer Line.
Wir gingen zurück zum Auto und wollten uns fertig machen gehen, doch was war das!?! Am Autoschlüssel baumelte nur noch ein kleines Stück Kette, der dazugehörige Schlüssel für die Toiletten war verschwunden. Wir suchten noch einmal die Orte ab, wo wir gewesen waren, aber im Dunkeln war nichts zu machen. Wir nutzten also die Toiletten im Billabong Roadhouse. Dort unterhielt ich mich erneut mit der Angestellten. Diese erzählte mir, dass sie hunderte dieser Schlüssel hätten und ihr Chef, der Besitzer, nicht so streng damit war. Wir erklärten ihm also anschließend die Situation und bekamen einen neuen Schlüssel ohne erneut 20 Dollar Pfand zahlen zu müssen.
Die Nacht war ziemlich gut, da es etwas abkühlte. Am nächsten Morgen fand ich den Schlüssel wieder und wir konnten beide Schlüssel zurückgeben. Das Pfand bekamen wir zurück und verabschiedeten uns. Das Billabong Roadhouse ist wirklich empfehlenswert. Wir hinterließen online noch eine gute Bewertung und setzten unseren Weg fort nach Shark Bay.
~ Jenny