Hintergrund
Unser drittes Walabenteuer sollte in Busselton stattfinden. Zuvor hatten wir eine erfolgslose Whale watching Tour in Augusta und eine Walbeobachtung von einem Lookout in Dunsborough. Da wir bei der Tour in Augusta keine Wale sahen, so durften wir eine zweite Tour kostenlos machen. Die Buckelwale, die man hauptsächlich in der Saison von Juni bis November im Südwesten von Australien beobachten kann, zogen uns magisch an. Wir freuten uns sehr auf die zweite Tour und besonders darauf diese faszinierenden Giganten vom Nahem zu sehen. Das Wetter war an dem Tag fantastisch und wir fuhren mit einem guten Gefühl nach Busselton.
Ankunft
Momentan bereiten wir uns in Mandurah auf die Weiterreise vor. Daher hatten wir einen zwei Stunden langen Weg nach Busselton. Die Tour sollte um 9:45 beginnen. Folglich mussten wir früh losfahren. Mit guter Laune im Gepäck reisten wir nach Busselton. An diesem Morgen waren wir erst ein wenig nervös, aber schließlich legte sich dies und wandelte sich in ein gutes Gefühl. Dies war der erste große Ausflug, nach der Krankheit vom Ende unserer Farmzeit. Zum Glück verlief alles reibungslos. Bei der ersten Tour erwischte Jenny die Übelkeit, bei der zweiten sorgten wir vor, indem sie vorher eine Reisetablette zu sich nahm. Nach unserer Ankunft in Busselton, frühstückten wir erstmal gemütlich im Auto. Schließlich gingen wir zum Hafen und unsere Tour konnte starten. An diesem Tag hatten wir beide ein gutes Gefühl, also konnten die Buckelwale kommen.
Spektakulärer Start
Schätzungsweise fuhren wir 15 bis 20 Minuten hinaus auf den Ozean. Lustigerweise hatten wir den gleichen Kapitän und wahrscheinlich das gleiche Schiff erwischt. Dieser hatte uns sogar erkannt. Von der ersten Tour wussten wir, welche Plätze für die Fahrt am schönsten waren, daher machten wir es uns in der oberen Etage bequem. Die Fahrt war einfach ein Genuss. Die Sonne strahlte, die Wellen waren ziemlich klein und der frische Wind strömte durch unsere Lungen. Zusätzlich gab es einen unglaublich schönen Ausblick auf die Landschaft und den berühmten Busselton Jetty, welchen wir bereits, während der Farmzeit, erkundet hatten.
Nach einer Weile meinten einige Gäste die ersten Buckelwale gesehen zu haben. Bei unserem Talent sahen weder Jenny noch ich einen. Alle schauten gespannt nach vorne, aber da war nichts. Meine erste Entdeckung des Tages war eine Qualle im beeindruckend klarem Wasser. Erst fünf Minuten später sahen wir die ersten Buckelwale und sie boten uns direkt ein Spektakel.
In einiger Entfernung sprangen die Buckelwale mit ihrem ganzen Körper aus dem Wasser. Mehrfach zeigten sich diese Geschöpfe in ihrer vollen Pracht. Es war besser als das beste Werbefoto für die Whale watching Tour. Irgendwie war es so spektakulär, dass es nicht real wirkte. Dort sprangen einfach mal bis zu 30 Tonnen Masse aus dem Wasser und es sah immer artistisch und perfekt aus. Generell würde ich noch oft an diesem Tag feststellen, wie elegant so ein Riese sein kann.
Die Buckelwale kommen uns näher
Nachdem das erste Spektakel beendet war, steuerte das Schiff auf andere Buckelwale zu, welche der Kapitän gesichtet hatte. So kamen wir den Giganten immer näher. Auch die Buckelwale zeigten Interesse und sie tauchten munter auf und ab. Immer wieder war es ein Glücksgefühl, wenn man die nächste Auftauchstelle gefunden hatte. Spannend war es diese Stelle zu bestimmen. Dort wo die Buckelwale sich bewegten formten sich sogenannte “Fußabdrücke” im Wasser. Dies sind Kreise im Wasser. Schließlich mussten wir sehr genau ins Wasser blicken. Wenn der Buckelwal hoch schwamm, dann bildete sich ein sehr heller Umriss von dem Körper des Wals. Am Ende tauchte dann der dunkle Körper vom Wal auf. Meistens stießen die Buckelwale eine Wasserfontäne aus beim Auftauchen.

Mit der Zeit kamen die Buckelwale immer näher. So tauchten einige direkt neben dem Schiff auf oder sie schwammen drunter her. Meine Kamera lief heiß, weil ich jedes Detail dieser schönen Geschöpfe einfangen wollte. Zu meiner Freude zeigten sich die Giganten sehr häufig und ich bestaunte jeden Zentimeter ihrer Körper. Von dem Blaslöchern, wo die Fontänen rausgeschossen kamen, bis hin zu deren glatten Haut. Für uns war diese Tour ein Fest. Im Leben hätte ich nicht gedacht, dass ich solchen Tieren so nah kommen könnte.
Buckelwale überall
Mit der Zeit verloren die Buckelwale die Neugier auf das Schiff. Folglich machten sie sich davon. In einiger Ferne wurden andere Artgenossen gesichtet. Dementsprechend wurde das Schiff in deren Richtung gesteuert. Dieses Mal machten wir die Begegnung mit einer Gruppe von Buckelwalen. Erst waren es zwei bis drei und dann wurden es immer mehr. Am Ende konnten wir bis zu SIEBEN! gleichzeitig sehen. Wie im Konzert konnten wir die Fontänen der aufsteigenden Wale bestaunen. Immer wieder sahen wir das typische Auftauchen und auch den typischen Abgang. Die Buckelwale krümmten sich, wenn sie wieder untertauchten, daher auch ihr Name. Zwischendurch hatten wir das Glück das die Schwanzflosse bei dem Tauchgang sich blicken ließ.
Am Anfang rannte ich voller Euphorie von der einen zur anderen Ecke. Ich versuchte so viele Wale zu sehen und zu fotografieren wie möglich. Mit der Walgruppe kamen die Kamera und ich ein wenig zur Ruhe. Bewusst entschloss ich mich dazu, dieses Schauspiel einfach zu genießen. Gegen Ende schaute ich einfach zu und war glücklich darüber, dass wir in Australien geblieben sind. Allein für diese Tour hatte es sich gelohnt.
Zwischendurch bot uns die Walgruppe noch ein Spektakel. In einem großen Kreis passierte etwas Außergewöhnliches. Bis zu fünf Buckelwale sprangen und plätscherten im Wasser herum. Dabei sah man nur wie die Flossen wild durch das Wasser gleiten.
Ein schöner Abschluss
Auch die Walgruppe verabschiedete sich. Sie teilten sich auf und schwammen in unterschiedliche Richtungen. So wurde es auch langsam Zeit den Rückweg anzutreten. Als wir auf die Uhr schauten, stellten wir überrascht fest, dass bereits zwei Stunden vergangen waren. Irgendwie fühlte sich die Zeit, wie bei jedem schönen Erlebnis, einfach schneller an. Auf dem Rückweg konnten wir nochmal die frische Luft und die wärmende Sonne genießen. Dabei blickten wir auf dieses einmalige Erlebnis zurück.
Wir stellten fest, dass die Buckelwale für ihr Gewicht ziemlich elegant sind. Die Tonnen die aus dem Wasser kommen, verschwinden meistens nahezu lautlos wieder. Selbst die Schwanzflossen, die selten an diesem Tag zu sehen waren, gleiten einfach elegant und leise ins Wasser. Wenn ich ein Wal wäre, dann würde man das Platschen auch in Deutschland noch hören. Mit so einem Körper würde ich wahrscheinlich ständig gegen das Wasser klatschen. Zum Glück für die Harmonie des Ozeans bin ich kein Wal.
Kurz bevor wir den Hafen erreichten, sah ich wieder was im Wasser. Ein Wal konnte es unmöglich gewesen sein. Zunächst dachte ich, dass es vielleicht eine Welle war, aber ich sah es immer wieder. Nach mehreren Fehlversuchen Jenny meine Sichtung zu zeigen, sah sie es schließlich auch. Es waren einfach Delfine. Klar wir sind in Australien, deswegen schwammen noch paar Delfine zum Schiff und zeigten sich munter. Dafür liebe ich dieses Land, dann wenn man nicht damit rechnet, zeigt sich das nächste einzigartige Wunder. Dann endete die Tour und wir kamen am Hafen an. Glücklich und mit einem unvergesslichen Erlebnis verließen wir das Schiff.
Fazit
An dieser Stelle wollen wir unseren Anbieter, All See Charters, sehr empfehlen. Sie garantieren einem eine Walsichtung, daher ist das Geld bei diesem Erlebnis gut angelegt. Die Crew ist sehr freundlich, es gibt Kaffee und Gebäck auf dem Schiff, außerdem kostenlose Armbänder gegen Übelkeit und eine CD mit den besten Bildern der letzten Jahre und Walgesängen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist einfach klasse. Andere Anbieter kosten genau so viel oder mehr. Wir waren sehr zufrieden mit der Tour.
Wahrscheinlich ist dieser Tag ein weiterer unvergesslicher Tag auf unserer Reise durch Australien. Wir waren den Buckelwalen so nah und konnten sie einfach bestaunen. Wie so oft hat dieser Ausflug gezeigt, wie viele schöne Geschöpfe dieser Planet hat. Für uns hat sich ein großer Traum erfüllt.
~ Daniel