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Das Konzept Couchsurfing

Hintergrund

Reisen ist zu einem zen­tralen The­ma in unserem Leben gewor­den. Viel Geld ver­di­enen und dann möglichst lange davon leben, dies ist meis­tens unser Ziel. Dafür suchen wir immer nach den besten Möglichkeit­en, um gün­stig zu reisen. In Aus­tralien lebten wir nach dem für uns besten Wegen, wir waren an einem Opti­mum, um Geld zu sparen. Doch jet­zt, wo wir momen­tan in Deutsch­land sind, brauchen wir neue Ideen. Lange war Couch­surf­ing eine Idee im Hin­ter­grund, doch für Reisen nach Frank­furt und Berlin taucht­en wir voll ein und stell­ten auch fest, dass es mehr ist als nur eine kosten­lose Schlafmöglichkeit.

Grundkonzept

Couch­surf­ing ist grund­sät­zlich sehr sim­pel. Über die Couch­surf­ing-App fragst du bei anderen Surfern nach ein­er Über­nach­tung an. Das Sys­tem ist weltweit geläu­fig. Häu­fig bietest du im Gegen­zug eine Kleinigkeit, wie das Kochen ein­er Mahlzeit oder Hil­fe in der Hausar­beit, an. Außer­dem sollst du im Gegen­zug auch die Möglichkeit bieten, dass du zum Gast­ge­ber wirst. Qua­si sich gegen­seit­ig helfen und Unterkun­ft­skosten sparen. Wie der Name der Plat­tform schon ver­rät, schläf­st du wahrschein­lich auf der Couch von jeman­den, aber die Ange­bote sind sehr unter­schiedlich, manche Leute bieten ein Gästez­im­mer an, anderen einen Platz auf dem Boden. Klingt sehr hart, aber ermöglicht eine sehr gün­stige Reise.

Neben dem Aus­tausch klein­er Leis­tun­gen, gibt es ein größeres Bild. Couch­surfer bilden eine Gemein­schaft von Reisenden. Es ist eine Möglichkeit gle­ich­gesin­nte Men­schen zu tre­f­fen, sich über Aben­teuer auszu­tauschen und gemein­sam auf Erkun­dungs­tour zu gehen. Wenn die Gast­ge­ber Zeit und Lust haben, zeigen sie dir die Umge­bung und geben sehr gute Tipps. Die besten Tipps kom­men meis­tens von Locals. Außer­dem gibt es in Großstädten Couch­surf­ing Events, wo sich die Nutzer der Plat­tform für eine gemein­same Aktiv­ität tre­f­fen. Neben der kosten­losen Couch nutzen wir Couch­surf­ing, um neue Men­schen und Ansicht­en kennenzulernen.

Kosten

Von langjähri­gen Nutzern hörten wir, dass Couch­surf­ing früher kosten­los war, jedoch zahlst du jet­zt eine Gebühr von ca. 14 Euro im Jahr. Bei ein­er Über­nach­tung hast du diesen Preis raus. Neben der jährlichen Gebühr gibt es eine ein­ma­lige Ver­i­fizierungs­ge­bühr von 54 Euro. Diese ist option­al und dient dazu den Surfern mehr Sicher­heit zu geben. Nach der Bezahlung kannst du deine Han­dynum­mer ver­i­fizieren oder deinen Reisep­a­ss. Die Ver­i­fizierung erhöht deine Chance auf erfol­gre­iche Anfra­gen, aber es geht auch ohne.

Vorteile

Die Vorteile von Couch­surf­ing sind recht offen­sichtlich. Du hast die Möglichkeit neue Men­schen ken­nen­zuler­nen, dabei kosten­los irgend­wo zu über­nacht­en und manch­mal sog­ar lokale Tipps, um einen Ort bess­er erkun­den zu kön­nen. Ins­beson­dere der zwis­chen­men­schliche Aspekt ist sehr span­nend, da du Men­schen aus aller Welt mit all ihren unter­schiedlichen Kul­turen triff­st. Diese Art von Begeg­nun­gen sind sehr wertvoll, weil sie häu­fig den per­sön­lichen Hor­i­zont erweit­ern können.

Neben offen­sichtlichen Vorteilen emp­fand ich das The­ma Sicher­heit auch als Vorteil. Jed­er Couch­surfer hat ein Pro­fil und anhand der Ref­eren­zen lässt sich recht leicht ableit­en, ob jemand sehr fre­undlich ist oder nicht. Bish­er hat­ten wir zwei Couch­surf­in­gs und bei bei­den fühlten wir uns zu 100% sicher.

Nachteile

Couch­surf­ing ist sehr spon­tan. Viele Gast­ge­ber sind selb­st noch Reisende und häu­fig wis­sen sie nur kurzfristig, ob sie jeman­den aufnehmen kön­nen. Außer­dem gibt es keine Verbindlichkeit. Fol­glich kön­nen Pläne schnell durcheinan­der gebracht wer­den, wenn Gast­ge­ber spon­tan absagen müssen. Schlimm­sten­falls erfährst du am Tag dein­er Anreise, dass du keine Unterkun­ft mehr hast, deswe­gen sollte man bei der Nutzung von Couch­surf­ing immer die Möglichkeit ein­pla­nen, dass es kurzfristig nicht funk­tion­iert. Entwed­er einen Plan B oder ein­fach auf dich zu kom­men lassen, aber ein­fach nicht geschockt sein, wenn es passiert.

Ein weit­er­er Nachteil ist zwar sehr offen­sichtlich, aber auch dieser sollte erwäh­nt wer­den. Couch­surf­ing ist meis­tens keine Luxus­vari­ante. Wahrschein­lich ist die Schlaf­couch unbe­quem und der Kopf sollte ein gewiss­es Bewusst­sein für das Konzept haben. Hohe Erwartun­gen sollte es nicht geben. Außer­dem bist du als Gast an die Regeln des Gast­ge­bers gebun­den, manche Men­schen sind ein­fach und andere sind spezifisch.

Der let­zte Nachteil ist der Aufwand, um eine Couch zu ergat­tern. Couch­surf­ing ist zeit­in­ten­siv. Zunächst soll­test du viel Zeit und Liebe in dein Pro­fil steck­en. Als Gast­ge­ber würde ich einen Frem­den nur aufnehmen, wenn ich das Gefühl hätte, dass es zwis­chen­men­schlich passen kön­nte und es eine Basis für eine gute gemein­same Zeit gebe. Neben dem Pro­fil dauert es auch lange Anfra­gen zu ver­schick­en. Dabei ist es näm­lich wichtig die Pro­file voll­ständig zu lesen und indi­vidu­elle Anfra­gen zu verfassen.

Erfolgreich Anfragen verschicken

Um erfol­gre­ich eine Couch zum Schlafen zu find­en, benötigt es einige Arbeit. Wenn du Dat­en für deine Reisen hast, kannst du über die Such­funk­tion genau die Gast­ge­ber find­en, die diese Dat­en noch frei haben. Bei Couch­surf­ing ist die Frage nach dem wann wichtig. Schreib­st du deine Anfra­gen Monate im Voraus lehnen die meis­ten ab oder antworten nicht, aber auch Anfra­gen für densel­ben Tag kom­men nicht all zu gut an. Die gold­ene Mitte ist unge­fähr 7–10 Tage vor dein­er Reise.

Die richti­gen Fil­ter sind bei der Suche auch ein Gamechang­er. Ich gebe immer meine Dat­en, den Ort und die Per­so­n­e­nan­zahl ein. Außer­dem nutze ich einen Fil­ter, der alle auss­chließt, die länger als einen Monat nicht auf Couch­surf­ing aktiv waren. So spare ich mir die Zeit Pro­file zu lesen, welche nicht mehr auf Anfra­gen reagieren wer­den. Auch kannst du für mehr Sicher­heit nach Per­so­n­en mit Ref­eren­zen oder Ver­i­fika­tion filtern.

Bei den Pro­filen, die in der Suche überbleiben, ver­schicke ich Anfra­gen. Zunächst lege ich eine Vor­lage für eine Reise an. Dort beschreibe ich Details über meinen Aus­flug und mich selb­st. Diesen Part kopiere ich in jede Anfrage, da dies bei ein­er Reise immer gle­ich ist. Wichtig ist es nicht eine kom­plette Anfrage auf jeden Gast­ge­ber zu kopieren.

Der zweite Teil der Anfrage sollte per­sön­lich­er sein und eine Reak­tion auf das Pro­fil des Gast­ge­bers. Darin kannst du basierend auf Gemein­samkeit­en gemein­same Aktiv­itäten vorschla­gen oder auch sagen, warum du denkst, dass es span­nend wäre sich ken­nen­zuler­nen. Außer­dem prüfen viele Gast­ge­ber, ob du das ganze Pro­fil gele­sen hast, indem sie dich nach einem Wort in ihrer Beschrei­bung abfra­gen. Deswe­gen ist es wichtig alles zu lesen. So zeigst du deinem Gast­ge­ber Respekt und sparst bei­den Zeit, weil es häu­fig Details gibt, die dafür sor­gen, dass man nicht zusam­men­find­et. Zum Beispiel gibt es Gast­ge­ber, die Nud­is­ten sind, also nack­ig in ihrer Woh­nung rum­laufen, wenn dich so etwas stört, mei­dest du selb­stver­ständlich die Anfrage, aber das erfährst du meis­tens im Pro­fil des Gastgebers.

Wenn ich einen Gast­ge­ber suche, schaue ich nach eini­gen Schlüs­selpunk­ten im Pro­fil. Als erstes checke ich, ob ein Gast­ge­ber Ref­eren­zen hat (als Gast­ge­ber, nicht nur als Surfer). Diese über­fliege ich, um zu schauen, ob etwas Neg­a­tives her­aussticht. Danach lese ich das Pro­fil durch, wobei ich für die Anfrage auf Gemein­samkeit­en achte. Schließlich wenn alles im Pro­fil passt, checke ich mein Bauchge­fühl und wenn es pos­i­tiv ist, ver­schicke ich eine Anfrage. Um ein Couch­surf­ing zu kriegen, braucht es viele Anfra­gen, weil viele Men­schen nicht antworten oder ablehnen. Hart­näck­igkeit und Geduld zahlt sich aus.

Sobald eine Anfrage pos­i­tiv beant­wortet wurde, klärt man meis­tens Details im Chat. Nach einem Couch­surf­ing, ist es sehr wichtig eine Ref­erenz zu schreiben, damit dieses Sys­tem gut für alle Nutzer funktioniert.

Fazit

Ich finde Couch­surf­ing ist ein sehr schlaues Konzept. Wenn du bere­it bist Zeit und Mühe zu investieren, dann kannst du großar­tige Bekan­ntschaften und gün­stige Über­nach­tun­gen aus diesem Sys­tem ziehen. Beim Reisen geht es auch häu­fig darum Hil­fe zu kriegen oder Hil­fe zu geben. Daher ist es sehr schön eine Plat­tform zu haben, wo bei­de Seit­en Hand in Hand gehen. Wir wer­den es garantiert noch häu­figer Nutzen.

 

~ Daniel

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