Vor Kurzem sind zwei Poacher auf unser Grundstück eingedrungen. Dazu müssten sie durch unseren Zaun klettern. Ihr Equipment haben sie mitgebracht. Wir haben einige Verluste erlitten. Alle Freiwilligen und Mitarbeiter sind körperlich unversehrt.
Was ist passiert?
Nachts sind die beiden Poacher auf unser Grundstück geklettert und haben Drahtfallen aufgestellt. Danach haben sie eine Herde Impalas durch den Engpass mit ihren Fällen gescheucht. Drei Impalas sind gestorben.
Aufgefallen ist das Ganze, weil ein totes Impala gefunden wurde und eine Menge Draht. Uns wurde erklärt, dass sie ihr Equipment zurücklassen, um kein Beweismaterial bei sich zu haben.
Zur Morgenfütterung traf es uns dann wie einen Blitz. Unser junges Gnu, Wanda, war verschwunden. In ihren Gehege war ein Loch im Zaun und ebenfalls Draht. Zusätzlich ließen sich Blutspuren und Mageninhalt finden. Diese ** hatten zufällig die Gehege gefunden und Wanda gesichtet. Daraufhin sind sie in ihr Gehege eingedrungen und haben vermutlich ebenfalls eine Drahtfalle aufgestellt. Wanda, die handaufgezogen wurde, war sehr zutraulich Menschen betreffend und dachte vermutlich, dass die Poacher mit ihr spielen würden. Dabei locken sie das zutrauliche Gnu in ihre Falle. Von Wanda keine Spur außer die oben beschriebenen.
Das hat alle sehr erschüttert und getroffen. Nicht nur eine Träne ist geflossen. Unser Glauben in die Menschheit ist erschüttert. Tiere zu poachen ist eine Sache, aber Tiere in Rehabilitation in ihren Käfigen zu ermorden ist noch so viel schlimmer.
Die Freiwilligen haben eine kleine Andacht für Wanda gehalten und am Abend wurden immer wieder Geschichten über sie geteilt.
Die Poacher
Ich kann und darf hier nicht als zu viele Informationen geben, aber es handelt sich um Wiederholungstäter, die seit Jahren unterwegs sind. Die Polizei hat hier vor Ort Spuren aufgenommen, aber selbst wenn die Poacher geschnappt werden, dürfen sie vermutlich nach einigen Tagen Gefängnis wieder gehen. Die Besitzerin des Wildlifecenters musste doch tatsächlich einen Preis für Wanda nennen…
Für die Zukunft
Wir wollen aufgeben, wenn solche Dinge passieren, aber wir werden niemals aufgeben, denn dann gewinnen Menschen, wie diese beiden Poacher. Wir alle haben etwas Angst, nicht um uns, sondern um unsere tierischen Schützlinge. Die Rundgänge von Security wurden erhöht, verschärfte Maßnahmen gelten ab sofort. Die Besitzerin versucht das Geld für mehr Security und mehr Überwachungskameras zu bekommen. Wir bekommen Unterstützung von einer Anti-Poaching Einheit.
Gerade unser Babyhippo, Lucy, und unsere drei Wildschweine, die kurz vor ihrer Auswilderung stehen, sind gefährdet. Vermutlich auch Walter, das Waterbuck, eine Antilope. Allerdings wohnt er in der Nähe unserer Gebäude, die etwas Sicherheit bieten, da die Poacher versuchen Konfrontationen mit Menschen zu vermeiden.
Wir machen weiter und hoffen, dass sie nicht wieder kommen und/oder gefasst werden können.
Mit so etwas hatten wir hier nicht gerechnet. Da sieht man wieder, wie falsch man liegen kann…
~ Jenny