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Die beschissensten Situationen aus vier Jahren Australien

Well, reisen ist nicht immer nur Spaß. Oft kom­men her­aus­fordernde Sit­u­a­tio­nen auf dich zu, meis­tens sind sie nicht so schlimm, wie du am Anfang denken magst und du wächst an ihnen, aber dann gibt es auch noch die richtig beschisse­nen, die du dir ein­fach gerne erspart hättest und die in kein­er Weise hil­fre­ich sind… Hier kom­men die beschissensten Sit­u­a­tio­nen aus vier Jahren Aus­tralien, denn auf unser­er Reise lief es wirk­lich alles andere als glatt.

Corona

Ja gut, dafür kon­nten wir in dem Sinne nichts, beschissen war es trotz­dem. Coro­na hat unsere Reise sehr stark immer wieder eingeschränkt. Lock­down nötigten uns dazu Unterkün­fte zu buchen und viel länger an einem Ort zu bleiben, als wir woll­ten. Außer­dem bracht­en sie uns dazu immer wieder unsere Route zu änder, defin­i­tiv nicht immer zum besseren. Wir mussten an Gren­zen auf eine Erlaub­nis warten und einen Job vor­weisen und in Quar­an­täne gehen, um die Gren­ze zu über­queren. Dadurch ist of sehr viel Zeit und dementsprechend auch Geld ver­loren gegan­gen, aber wir haben ver­sucht das Beste daraus zu machen und waren defin­i­tiv bess­er dran als die Men­schen in Deutschland.

Der Autoeinbruch

Diese Sit­u­a­tion habe ich sowas von ged­jinxed. Ich habe vorher noch gesagt:“Jetzt muss nur noch jemand ins Auto ein­brechen…” Kurz zur Erk­lärung: Unser Autochen Rojo hat­te Mal wieder einen Break­down, wir haben den Pan­nen­di­enst gerufen. Dieser kam nach Stun­den und ver­ließ uns mit der Aus­sage, dass wir das Auto nicht mehr fahren kön­nen… Also ver­sucht­en wir an einem Son­ntag eine Lösung zu find­en, ich musste aber am näch­sten Tag zur Arbeit fliegen, also pack­te ich meine Sachen. Wir gin­gen uns den Son­nenun­ter­gang anschauen und Zack, war es passiert. Mein Tage­buch war weg zusam­men mit meinen Porte­mon­naie mit allen meinen Karten, Reisep­a­ss und einige andere Sachen. Wir fühlten uns nicht sich­er, waren über­fordert und hat­ten keine Ahnung wie es weit­erge­hen sollte.

Natür­lich fan­den wir eine Lösung, wir fan­den einen Platz zum Schlafen, klebten das kaputte Fen­ster mit einem Hand­tuch zu, riefen auf der Arbeit an, einen Abschlep­per, eine Werk­statt, bucht­en eine Unterkun­ft und bat­en eine Bekan­nte um Hil­fe, die nun eine gute Fre­undin gewor­den ist.

Autopannen XXL

Wir hat­ten einige Pan­nen, damit musst du rech­nen, wenn du mir einem Auto in Aus­tralien unter­wegs bist, vor allem wenn du wie wir einen alten Land­cruis­er besitzt. Diese sind zwar ver­lässlich, brauchen aber durch ihr Alter viel Liebe.

Mehrfach standen große Repara­turen an, defin­i­tiv nicht gün­stig, zeit- und ner­ve­naufreibend. Diese Zeit­en waren meis­tens nicht so schön, wür­den aber immer was wir daraus machten.

Gaskocher

Das war ein unglaublich­er Fail. Wir kocht­en, stell­ten den Gaskocher unter das Auto um auszukühlen und ver­gaßen, dass er da ste­ht und fuhren los… Der Gaskocher war danach ziem­lich platt…

Krankheiten

Auf Reisen krank zu sein ist wie der Super­gau. Du kannst die Krankheit nicht im Auto auskuri­eren, zu wenig Platz usw. Außer­dem ist die Ein­schränkung und Ansteck­ungs­ge­fahr für die zweite Per­son sehr hoch. Auf der Milch­farm hat­ten wir zwar ein Zim­mer aber ich hat­te nicht genug Zeit gesund zu wer­den und nur Daniel hat sich darum geküm­mert. Mit­tler­weile wis­sen wir, dass wir eine Unterkun­ft brauchen, wenn ein­er von uns krank ist und buchen dann etwas. Lei­der ist das oft teuer, weil es sehr kurzfristig ist, aber die beste Möglichkeit.

Knappheit

Wer ken­nt es nicht? Du fährst los und hast irgen­det­was vergessen oder vol­lkom­men ver­plant. Das ist uns lei­der einige Male passiert. Nur ist es ziem­lich schlecht, wenn du im Aus­tralis­chen Out­back unter­wegs bist und dir das Wass­er ausgeht…

Wenig Platz

Das war immer ein grund­sät­zlich­es Prob­lem. Du musst dich damit arrang­ieren und ver­suchen das Beste daraus zu machen oder dich entschließen bewusst darauf zu verzichten.

Wenig Platz

Extreme Wettersituationen, schlafen im Auto nicht möglich, Pläne- und Routenänderungen

Extreme Wet­ter­si­t­u­a­tio­nen zwan­gen uns dazu Routen kom­plett zu ändern (Buschfeuer, Zyk­lon­war­nun­gen und Fluten),  andere Umstände macht­en das Schlafen im Auto unmöglich (Hitze und Luft­feutigkeit), so dass wir oft sehr schlecht gelaunt waren wegen zu wenig Schlaf und manche Trips sog­ar abbrachen.

Stuck on Tassie

Wir woll­ten uns Zeit auf Tas­man­ien lassen, deswe­gen bucht­en wir keine Fähre zurück. Es stellte sich her­aus, dass das eine dumme Idee war, denn es war kein Platz mehr auf den Fähren zu kriegen. So beka­men wir einen Ende April! Es ist ver­dammt kalt in Tas­man­ien schon im März.  Zum Glück kon­nten wir irgend­wann (wir check­ten jeden Tag) auf Anfang April umbuchen. Wir hiel­ten uns glück­licher­weise mit Hous­esit­tings über Wass­er, andern­falls wäre das eine sehr teure oder eiskalte Erfahrung geworden.

Aupair… ein Griff ins Klo

Wir saßen auf einem Rast­platz und hat­ten plöt­zlich die coole Idee ein Au-Pair zu machen. Gesagt, getan. Nur dass wir mit bei­den Fam­i­lien ziem­lich ins Klo grif­f­en. Die eine Fam­i­lie sagte uns am Tag vorher ab, um uns dann doch für die hälfte des Geldes anzustellen. Ich weiß bis heute nicht, warum wir das gemacht haben, wahrschein­lich weil wir es so unbe­d­ingt woll­ten… Die zweite Fam­i­lie hat­te komis­che Vorstel­lun­gen von Kinder­erziehung, Mut­ter und Vater hat­ten Kom­mu­nika­tion­ss­chwierigkeit­en und waren ziem­lich umständlich, was das Essen anging.

Visum ade — Australien wirft uns raus

Auf ein­mal war er da, der Tag an dem unser Visum enden würde. Wir hat­ten die Möglichkeit für sehr viel Geld in Aus­tralien anz­u­fan­gen zu studieren oder das Land zu ver­lassen… Aus­tralien ist ziem­lich streng, was Visa und Visumsmöglichkeit­en ange­ht, vor allem für per­ma­nentes Aufenthaltsrecht.

Schlafplatzsuche

Einen Schlaf­platz mit dem Auto zu find­en war auch nicht immer ein­fach. Entwed­er war es ver­boten oder uner­wün­scht. Die Polizei oder Ranger schick­ten dich weg usw.

Moral

Nicht wenige Male brachte unsere Ehrlichkeit und Moral und dazu Entschei­dun­gen zu tre­f­fen, die für uns nachteilig waren. Wir hiel­ten zum Beispiel unser Wort einen Job anzunehmen, obwohl uns ein besser­er Job ange­boten wurde, der für unsere Farm­tage fürs näch­ste Visum gezählt hätte…

Backpackerstatus

Dadurch, dass wir auf dem Work­ing Hol­i­day Visum waren gin­gen uns einige ziem­lich gute Jobs durch die Lap­pen, die deut­lich besseres Geld einge­bracht hätten.

Autounfall

Ein­mal hat­ten wir im aus­tralis­chen Out­back einen Autoun­fall und hät­ten uns nicht ein paar Wild­fremde Men­schen geholfen, wären wir ver­mut­lich ver­loren gewe­sen. Wir sind ihnen immer noch sehr dankbar und auch dankbar, dass wir ohne Ver­let­zun­gen und ohne großen Schaden aus der Sache raus­gekom­men sind.

Misslungene Trips

Einige unser­er Trips sind voll nach hin­ten los­ge­gan­gen und es wäre bess­er gewe­sen, wenn wir sie nicht gemacht hätte, da nichts pos­i­tives dabei rauskam. Zum Beispiel ein Wasser­fall, aber es war so nebe­lig, dass wir ihn nicht sehen kon­nten. Danach ist Daniel in ein Grid gefall­en und wir waren in einem Park camp­en, der voll von Mück­en war, so dass wir kom­plett zer­stochen wür­den, während ich Daniel ver­arztete und wir kocht­en. Es reg­nete zusät­zlich noch und wir absolvierten niemals die Wan­derung, für die wir eigentlich gekom­men waren.

Spontane Ideen

Wir bucht­en spon­tan einen Tauchkurs Open Water Div­er und das war der schlecht­este Kurs, den wir hät­ten buchen kön­nen. Der Kurs an sich war gut, allerd­ings war das Wass­er im Pool so kalt, dass ich krank würde. Der Wellen­gang so schlimm, dass uns bei­den schlecht wurde und die Sicht­barkeit max­i­mal 1,5 Meter.

Sich vom Wetter abhalten lassen

Oft haben wir uns vom Wet­ter abhal­ten lassen, weil es zu heiß oder kalt oder nass war und wir es has­sen nasse Sachen im Auto trock­nen zu müssen. Stattdessen saßen wir stun­den­lang im Auto Rum, beka­men Kopf­schmerzen von der schlecht­en Luft und schlechte Laune.

Gesellschaftliche Normen

Wir hiel­ten uns an solche, aber wir passen nicht in diese Sys­teme. Nach­dem wir das raus hat­ten testeten wir die Gren­zen und je weit­er wir uns raus wagten, desto bess­er wurde es.

Zeit nicht nutzen

Oft nutzten wir unsere Zeit nicht gut, weil es sich nicht lohnt oder ähn­lich. An diesem Prob­lem arbeit­en wir immer noch, aber lass dir sagen, du bereust viel mehr, wenn du etwas nicht gemacht hast, als wenn du es gemacht hast.

Tiere

Tiere sind ein weit­eres The­ma, vor allem in Aus­tralien hat­ten wir einige sehr unschöne Begeg­nun­gen mit Spin­nen und Schlangen. Let­z­tendlich ver­liefen sie aber immer gut. Mück­en, Fliegen und Ameisen kön­nen dir wirk­lich den Tag ver­miesen. Tiere nicht anz­u­fassen haben wir auf die schmerzhafte Art und Weise gel­ernt, auch wenn die Sto­ry dahin­ter lustig klingt.

 

Fazit

Let­z­tendlich, nach­dem ich diesen Text ver­fasst habe muss ich meine Mei­n­ung doch rev­i­dieren. Selb­st wenn nichts pos­i­tives aus einem Erleb­nis raus­gekom­men ist, haben wir an Erfahrung dazuge­won­nen. Wir haben aus vie­len Sachen gel­ernt für die Zukun­ft. Außer­dem sind wir “kriesen­sich­er” gewor­den. Das heißt nicht, dass wir nicht die Krise kriegen, son­dern dass wir uns wieder ein kriegen und zusam­men als Team tun, was getan wer­den muss.

 

~ Jen­ny

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