Die erste Nacht im Auto verbrachten wir am Henley Beach. Im Nachhinein betrachtet ein wirklich schöner Ort um dort zu schlafen. Allerdings schliefen wir dort nur aus der Not heraus, nachdem unser Farmer uns rausgeschmissen hatte. Wir kannten uns noch nicht so gut aus, also wählten wir unseren Lieblingsstrand zum Übernachten.
Dort mussten wir erst einmal einen passenden Parkplatz finden, wo es erlaubt war über Nacht zu parken. Erst fiel uns die kleine Straße auf, die zu der Straße führt, die parallel zum Meer verläuft. Perfekt war dieser Parkplatz aber nicht, also suchten wir weiter, denn wir wollten ja eine schöne erste Nacht im Auto haben. In Richtung des Jettys war es verboten von 1 Uhr nachts bis 5 Uhr morgens zu parken, das kam also nicht in Frage. In die andere Richtung sah es besser aus. Dort parkten auch die Anwohner. Wir stellten uns also einfach dazu.
Am Abend setzten wir uns mit unseren Campingstühlen und unserem Campingtisch auf den Bürgersteig und kochten uns ein kleines Abendessen. Viele Leute sprachen uns an und meinten es sei eine wirklich gute Idee. Von dort konnten wir uns auch super den Sonnenuntergang ansehen.
Irgendwann wurde es dann auch Zeit uns wir beschlossen uns auf unsere erste Nacht im Auto vorzubereiten. Das hieß erst einmal auf die öffentliche Toilette gehen und sich dort die Zähne putzen und sich umziehen. Auch wieder eine ganz neue Erfahrung. Etwas unangenehm war es leider schon, da es nur diese eine Toilette gab und wir einige Zeit brauchten diese Dinge alle zu bewältigen. Dementsprechend warteten schon einige Personen ungeduldig vor dem Toilettenhäuschen.
Die nächste Hürde war das Auto für die erste Nacht umzubauen. Theoretisch wussten wir wie es geht. Die Praxis war aber nochmal eine ganz andere Sache, vor allem weil wir in Eile die Sachen einfach irgendwie ins Auto gepackt hatten. Jetzt machte uns das Ganze einige Probleme. Zusätzlich stellte ich fest, dass wir auf dem Präsentierteller schlafen würden, da wir noch keine Vorhänge hatten. Uns kam die Idee die Fenster mit Handtüchern zu verhängen, indem wir sie in zwischen Tür und Autorahmen einklemmten.
Gesagt, getan. Danach kamen weitere Schwierigkeiten auf. Wie sollte ich in das Auto kommen? Daniel konnte durch den Kofferraum hineinklettern, aber wir konnten den Kofferraum nicht von innen verschließen oder öffnen, falls er beim ersten Versuch nicht richtig zu ging. Wir entschieden also, dass ich durch eine Seitentür reinklettern musste. Klingt unbequem, ist es auch! Zum Glück parkte auf der einen Seite niemand neben uns, so dass ich die Tür weit öffnen konnte. Ich hoffe inständig, dass dieser Parkplatz am Morgen auch noch frei sein würde. Das zweite Problem bestand darin, das Handtuch an besagter Seitentür anzubringen.
Nachdem das alles geschafft war, waren wir fast bereit für unsere erste Nacht im Auto. Wir kuschelten uns ein, weil es im Frühling nachts noch ziemlich kühl wurde. Aber schlafen konnte ich nicht. Ich war viel zu aufgeregt, hoffte dass alles gut gehen würde und erschreckte mich bei jedem Geräusch, dass um das Auto herum zu hören war. Irgendwann musste ich aber doch eingeschlafen sein, denn als ich wieder aufwachte war es schon wieder hell.
Wir kletterten aus dem Auto, zum Glück war der Parkplatz neben meiner Tür noch frei. Dabei wurden wir von manchen Leuten komisch angeguckt, aber was sollten wir tun? Wir bauten das Auto um und räumten es so auf, dass eine gewisse Ordnung herrschte und machten uns fertig für den neuen Tag.
Generell kann man sagen, dass man am Henley Beach gut schlafen kann, vorausgesetzt man findet einen Parkplatz, wo man über Nacht stehen bleiben kann. Manche Menschen gucken wirklich doof, wenn sie sehen, dass man dort im Auto schläft, aber die Australier sind wirklich offen und machen ihre Scherze. Die Toiletten könnten besser sein, aber das ist auch schon alles. Die Aussicht ist bezaubernd und es herrscht eine gewisse Ruhe, vor allem nachts. Die Entscheidung die erste Nacht im Auto am Henley Beach zu verbringen war also definitiv die Richtige!
~ Jenny