Hintergrund
Als Backpacker hat man es nicht immer leicht. Besonders, wenn man im Auto lebt. Die Wahl des richtigen Schlafplatzes kann manchmal ziemlich schwierig sein. Vor allem wenn man ein niedriges Budget zur Verfügung hat. Unsere Tipps sind überwiegend an diejenigen gerichtet, die nicht in einem Roof-Top-Tent schlafen. Wir schlafen in unserem Auto.
Taktiken in der Stadt
Das Schwierigste bei der Wahl des richtigen Schlafplatzes sind viele Städte oder Großstädte. Während Sydney noch ziemlich freundlich gegenüber Backpackern ist, sieht es in anderen Städten etwas schwieriger aus. Wenn du eine oder mehrere Nächte in einer Stadt planst, gibt es einige Möglichkeiten, wie du sehr günstig wegkommst.
Wikicamps
Die meisten Backpacker die wir kennen, uns eingeschlossen, verwenden Wikicamps, um kostenfreie Schlafplätze zu finden. Über einige Filter kann man sich einen kostenfreien Schlafplatz mit Toilette raussuchen. Manche kostenfreie Schlafplätze liegen nur 15 Minuten außerhalb der Stadt. Von daher lohnt es sich die Umgebung und die äußeren Vororte der Stadt mit der App abzusuchen. In anderen Städten, wie Geraldton, gibt es die Möglichkeit direkt in der City für 24 Stunden zu parken. In Geraldton gab es zwei solcher Parkplätze. Folglich sind wir dort zwei Nächte ohne Probleme geblieben. Wir können Wikicamps sehr empfehlen. Die App kostet einige Euro, aber sie spart dir unglaublich viel Geld.
Facebook und Erfahrungsberichte
Bei der Wahl des richtigen Schlafplatzes kannst du dich meistens auf Erfahrungsberichte von Einheimischen oder anderen Reisenden verlassen. Ebenfalls kannst du auf Facebook in einigen Gruppen nach guten Spots fragen. In Perth wurden wir, zum Beispiel, an unserem Schlafplatz am Strand vor dem Ranger gewarnt. Da wir dort schon fünf Nächte verbracht hatten, lächelten wir dies weg. Doch in der selben Nacht kam der Ranger und wir hätten fast eine Geldstrafe bekommen. Es macht definitiv Sinn auf Empfehlungen zu hören.
Grauzonen intelligent nutzen
Bei der Wahl des richtigen Schlafplatzes solltest du durchdacht handeln, wenn du weiß, dass du dich in einer Grauzone befindet. Wir haben oft an Parkplätzen oder Orten geschlafen, wo nicht direkt ein Verbotsschild stand. Dadurch, dass es kein Verbot gab, sicherten wir uns einen schönen Platz mit dem Blick auf den Ozean. Jedoch solltest du dich nicht auffällig verhalten. Dementsprechend wäre es nicht schlau laut die Musik aufzudrehen, den Platz zu vermüllen oder Leute anzupöbeln. Außerdem bauen wir unser Auto meistens erst um, wenn es dunkel ist und nicht mehr so viele Menschen unterwegs sind. Des Weiteren solltest du nicht zu lange am selben Ort bleiben, sonst fällst du ebenfalls auf. Am besten solltest du alle paar Tage den Platz wechseln.
Wohnsiedlungen
Du solltest kreativ sein bei der Wahl des richtigen Schlafplatzes. Unsere erfolgreichste Taktik in Großstädten war es auf öffentlichen Parkplätzen in Wohnsiedlungen zu parken. Bestenfalls sollte nicht weit weg eine öffentliche Toilette sein, aber dies konnten wir mit Wikicamps prüfen. Mit dieser Taktik konnten wir eine Woche kostenfrei in Melbourne schlafen.
Housesitting
Die wohl schönste und legalste Methode bei der richtigen Wahl eines Schlafplatzes ist die Plattform “Aussie Housesitters”. Du bezahlst 84 Dollar für ein Jahr, um diese Seite zu nutzen. Im ersten Moment klingt das nach viel Geld, doch langfristig rentiert sich das. Für einen Campingplatz zahlst du normalerweise um die 30 Dollar pro Nacht. Bei einem Housesitting passt du meistens auf Tiere auf, darfst dafür aber in einem Haus leben und die Annehmlichkeiten wie Strom, Wasser, Dusche, Küche, TV und vieles mehr benutzen. Wir hatten schon Housesittings über mehrere Wochen. Meistens waren es echt tolle Häuser und sehr süße Haustiere.
Taktiken auf dem Land
Auch außerhalb der Stadt sollte man sich einige Gedanken über den Schlafplatz machen.
Besonders auf der Straße in den unendlichen Weiten Australiens ist es unverzichtbar seinen Schlafplatz klug auszuwählen. Meistens wirst du auf einem Rastplatz nahe des Highways schlafen. Doch an manchen Orten gibt es keine Klos an den Schlafplätzen oder sie sind aus diversen Gründen nicht geeignet für eine erholsame Nacht. Über die Bewertungen und Filter checken wir, wie gut ein Schlafplatz ist. So vermieden wir bereits Plätze voller Spinnen oder Moskitos und einen Platz mit einem Dauercamper, der nachts maximal in einer roten Unterhose bekleidet, an deinem Auto klopft. Auf der anderen Seit konnten wir auch außergewöhnlich gute und natürlich kostenlose Plätze finden. Auf dem Weg nach Shark Bay machten wir halt beim Billabong Roadhouse. Gegen Pfand konntest du einen Schlüssel für ein sauberes Klo und eine Dusche bekommen. Dies war für uns einer der schönsten Schlafplätze in Australien.
Nationalparks
Bei der Wahl des richtigen Schlafplatzes solltest du die Nationalparks auf dem Schirm haben. Diese werden oft von der Regierung geführt. Folglich sind diese sehr sauber. Obwohl du nur das Nötigste dort hast (Plumsklos und deinen Schlafplatz), ist dies einer der besten Optionen. An ganz besonderen Orten, wie dem Ningaloo Reef, führt kein Weg an einem bezahlten Platz vorbei. Wer versucht dort kostenlos zu Campen, der wird wahrscheinlich mit einer sehr hohen Geldstrafe belegt. Also gingen wir in den Nationalpark. Dort zahlst du elf Dollar pro Person und pro Nacht. Wenn du keinen Nationalparkpass hast, dann zahlst du 15 Dollar Eintritt für den Nationalpark zusätzlich. In der Stadt lagen die meisten Preise bei zwischen 30 und 50 Dollar pro Nacht. Der Nachteil an Nationalparks ist, dass du meistens kein Netz hast. Doch die Vorteile überwiegen. Oben drauf kommt, dass du in der Natur bist. An diesem Campingplätzen wirst du malerische Ausblicke genießen können.
Fehler die du vermeiden solltest
Natürlich gibt es auch sehr viele Fehler, die man bei der Wahl des richtigen Schlafplatzes machen kann.
Schilder missachten
Wenn du dich in Grauzonen bewegen möchtest, dann kannst du das tun. Doch solltest du immer die Schilder an den entsprechenden Orten beachten. Wir würden niemals an einem Ort schlafen, wo diese Handlung per Schild verboten wird. Meistens stehen unter diesen Schildern die Summen drauf, die man zahlen muss, falls man doch dort schläft. Die Summen bewegen sich in den tausender Bereichen. Dieses Risiko lohnt sich nicht.
Öffnungszeiten der Toiletten nicht im Blick haben
Gerade in der Stadt sollte man nicht verkennen, dass öffentliche Toiletten auch Schließzeiten haben. Sind die meisten Toiletten erstmal geschlossen, dann musst du kreativ werden. Einer unserer ersten Schlafplätze war ein Motelparkplatz. Dort durfte man zu den Öffnungszeiten die Toiletten mitbenutzen. Doch wir waren zu spät dort. An diesem Ort gab es nur den Parkplatz, das Motel und die Straße. Wie wir das gelöst haben bleibt der Fantasie überlassen.
Bedingungen nicht auf dem Schirm haben
Manche kostenlose Schlafplätze sind nur über eine unbefestigte Straße oder eine Piste erreichbar. Außerdem gibt es Wege, die man nicht befahren sollte, wenn es regnet. Dementsprechend solltest du deinen Weg zum Ziel immer vorher checken. An manchen Orten sind wir ausgewichen, weil die Straßen unser Auto garantiert beschädigt hätten.
Fazit
Bei der Wahl des richtigen Schlafplatzes gibt es einige Sachen zu bedenken. Dennoch ist es nicht all zu schwer einen schönen Platz zum Schlafen zu finden. Aus Erfahrung wissen wir, dass du mit der Zeit schlauer wirst. Irgendwann wird es leichter und es stellt sich eine Lockerheit ein.
Die genannten Apps und Seiten sind unentgeltliche Empfehlungen basierend auf unseren Erfahrungen.
~ Daniel