Auf der Suche nach einer Schlafmöglichkeit
Nachdem wir einen Abstecher in eine lebendige Geisterstadt gemacht hatten, fuhren wir nach Esperance. Dort hatten wir einige große Pläne. Auf Grund eines langen Fahrtags, kamen wir erst spät in Esperance an. Längere Zeit haben wir schon kein Meer gesehen, doch endlich waren wir wieder am Wasser. Wenn es Meer gibt, dann ist unsere Taktik irgendwo in einer Wohnsiedlung zu parken, die nicht weit vom Strand entfernt ist. Leider mussten wir lernen, dass dies in Westaustralien nicht funktioniert. Die Straßen hatten keine Parkplätze, denn die Autos werden auf den Grundstücken geparkt. Also war unsere Mission einen kostenlosen Ort zum schlafen zu finden. Es ist jedoch schwierig, wenn das Schlafen im Auto an jedem öffentlichen Platzt deutlich gekennzeichnet verboten wird. Dementsprechend irrten wir im Dunkeln umher und wussten nicht, was wir machen sollten…
An einem Parkplatz, hatten wir jemanden gefragt. Er empfahl uns an dem Parkplatz zu bleiben, trotz eines Verbotsschildes mit einer Geldstrafendrohung. Komischerweise meinte er, dass er dort schlafen würde und im nächsten Moment fuhr er weg. Gegenüber von dem Parkplatz gab es eine kleine Grasfläche, wo Autos parkten. Wir stellten uns dazu und hofften einfach, dass wir keinen stören würden. Ein paar Minuten später kam eine Frau aus einem Haus, hinter der Grasfläche. Die Befürchtung war, dass es sie stören würde. Jedoch kam es ganz anders. Die Frau dachte wir wären ihre Freundin, welche sie zum Essen erwartete. Nachdem das geklärt war, drehte sie sich um, ging ein paar Schritte und kam wieder zurück. Sie lud uns zum Essen ein, aber wir lehnten dankend ab. Die Überraschung war groß, aber irgendwie auch nicht, typisch australisch halt. Schließlich kam noch ein Mann aus dem Haus, der uns eine bessere Möglichkeit zum Schlafen zeigen wollte.
Angriff der Ameisen
Neben dem Haus gab es eine große freie Fläche. Dies empfahl uns der Mann, aufgrund des Meerblicks und der ebenen Fläche. Also fuhren wir drauf und fingen an unser Auto umzubauen. Plötzlich hatte Jenny am Bauch Schmerzen, wir vermuteten sowas wie eine Brennesel. Ein paar Sekunden später spürte ich starke Schmerzen an meinem Fuß. Ich leuchtete mit der Taschenlampe und fürchtete, dass es eine Spinne sei. Ein zweites Mal biss sie mich bevor, wir sie loswerden konnten. Jedoch war es keine Spinne sondern eine Ameise. Schnell packten wir unsere Sachen und fuhren wieder runter von der Fläche. Aus Panik liefen wir zum Haus, dort bekamen wir eine Creme gegen die Bisse.
Später fanden wir heraus, dass wir von giftigen Bullenameisen attackiert wurden. Das Gift ist jedoch nur gefährlich, wenn man darauf allergisch reagiert. Außerdem gilt ein Biss als einer der 10 schmerzhaftesten Bisse ganz Australiens. Mit Schmerz und Juckreiz konnten wir dann endlich schlafen gehen. Was ein Auftakt in Esperance!
Der Pink Lake Fake
Am nächsten Tag wollten wir die Highlights von Esperance entdecken. Als erstes ging es zum Pink Lake. Die Vorfreude war riesig. Dem ging voraus, dass wir auf der Fahrt von Adelaide nach Westaustralien einen Abstecher gemacht haben, wo es auf der einen Seite einen pinken und auf der anderen Seite einen blauen See geben sollte. Leider war die pinke Seite ausgetrocknet. Als wir ankamen platzte unsere Freude wie eine Seifenblase. Der See war blau. Auf einem Schild wurde erklärt, dass die Färbung nur bei bestimmten Gegebenheiten da sei. Diese Gegebenheiten gab es wohl schon seit Jahren nicht mehr. Dennoch erfreuten wir uns an der schönen Aussicht und fuhren motiviert weiter.


Erstes Foto von Gyorgy Bakos auf Unsplash
Strände
Esperance ist für unglaublich paradiesische Strände bekannt. Unser Plan war es eine kleine Strandtour zu machen. Als erstes fuhren wir zum Twilightbeach. Dieser entspricht jeder Traumvorstellung von einem perfekten Strand. Dort gab es strahlend blaues Wasser und puderweichen Sand. Dementsprechend entschieden wir uns für einen längeren Strandspaziergang. Wir lieben Strände sehr, für uns ist dies einer der schönsten Orte der Welt. Das Wasserrauschen wirkt sehr entspannend und wir vergessen dabei die meisten Sorgen. Außerdem ist weicher Sand unter den Füßen absolut erholsam. Dazu das kühle Wasser, welches einem bei praller Sonne Energie spendet. Mit Strand verbinden wir immer Spaß und den hatten wir dort. Spontan entschieden wir uns dazu ein paar Fotos zu machen. Dabei entstanden schöne, aber auch lustige Bilder.
Als nächstes fuhren wir zum Blue Haven Beach. Diesen kleinen Traumstrand merkten wir uns zum Schnorcheln. Schließlich machten wir noch Halt bei dem Strand, wo wir in der Nähe geschlafen haben, um aufs Klo zu gehen. Dort trafen wir zwei Deutsche zum dritten Mal an diesem Tag. Nach einem kurzen Gespräch ging es weiter.
Lucky Bay
Für unser nächstes Ziel verließen wir Esperance. Es ging zum Cape Le Grand Nationalpark, wo der berühmte Kängurustrand Lucky Bay ist. Nach einem Halt an einem anderen Strand waren wir endlich da. Der Sand vom Strand war dieses mal irgendwie komisch. Es war nicht körnig, sondern eher matschig und pampig. Relativ schnell entdeckten wir Kängurus am Strand. Die Kängurus waren sehr zutraulich. Dies machte das Fotografieren leichter. Schließlich entschlossen wir uns zu einer kleinen Sporteinheit am Strand. Obwohl es anfing zu regnen, gingen wir eine schöne Runde schwimmen. Das Wasser war herrlich und es tat gut nach der Belastung. Abschließend machten wir uns Abendessen. Nach dem Essen wollte ich weitere Fotos machen, doch dann kam der Ranger, der uns unbedingt aus dem Nationalpark schmeißen wollte. Um gerade mal 18 Uhr unterstellte er uns heimliche Übernachtungsabsichten. Nach ein paar Fotos fuhren wir dann weg.
Trotz der blöden Art war es ein sehr schöner Tag. Einen kleinen Schock gab es leider trotzdem noch. Auf dem Rückweg hätten wir fast ein Känguru überfahren. Glücklicherweise fuhr ich deutlich unter der Maximalgeschwindigkeit. Folglich konnte ich noch so abbremsen, dass wir das Känguru um Haaresbreite verfehlten.
Unser letzter Tag
Nachdem wir die Nacht erneut am selben Platz verbrachten, wollten wir uns die Innenstadt von Esperance näher ansehen. Dort verbrachten wir den Vormittag. Wir entdeckten viele kleine und süße Läden. Außerdem sahen wir die berühmte Skulptur einer Walflosse.
Mittags sind wir dann nochmal, an dem vorgemerkten Strand, schnorcheln gegangen. Es war sehr kühl, aber es hat großen Spaß gemacht die Unterwasserwelt zu beobachten.
Schließlich sind wir am Nachmittag weiter Richtung Albany gefahren. So ging eine wundervolle Zeit in Esperance zu Ende. Diese Stadt ist definitiv weiter zu empfehlen!
~ Daniel