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Experiment — Eine Woche jeden Tag wandern

Eine Woche jeden Tag wan­dern ent­stand als Exper­i­ment eher spon­tan, nach­dem wir schon fünf Tage gewan­dert waren. Die ersten vier Tage wur­den vom Three Capes Track abgedeckt und danach blieben wir ein­fach dran.

Tag 1

Wir starteten den Three Capes Track an einem Mon­tag. An diesem Tag waren es nur vier Kilo­me­ter, aber es war trotz­dem super anstren­gend. Wir mussten näm­lich unser Gepäck für die näch­sten vier Tage auf unserem Rück­en tragen.

Eine Woche jeden Tag wandern: Jenny

Tag 2

An Tag zwei hat­ten wir uns schon an Gewicht auf unserem Rück­en gewöh­nt und meis­terten die 11 Kilo­me­ter in 3 Stun­den und 45 Minuten. Dabei war auch eine Stei­gung, die ich wirk­lich hart fand.

Tag 3

Tag drei absolvierten wir mit nur einem Ruck­sack, da es sich um Hin- und Rück­weg han­delte. 16 Kilo­me­ter teil­ten wir uns das Ruck­sack­tra­gen. Der Hin­weg ging super schnell und wir waren die Ersten von unser­er Gruppe, die den Cape erre­icht­en. Danach zog sich der Rück­weg wie Kaugummi. 

Daniel

Nach diesen 16 Kilo­me­tern fol­gten noch drei mit Ruck­sack zur näch­sten Hütte. Diese drei Kilo­me­ter dauerten gefühlt fast so lange wie der Rück­weg und das Gewicht der Ruck­säcke schien mich in den Boden zu stampfen. Außer­dem hat­te ich auf dem Weg zum Cape mehrere Blasen an meinen Zehen bekommen…

Tag 4

Dieser Tag sollte der härteste wer­den. Die Ranger hat­ten uns schon darauf vor­bere­it­et, dass wir einen Berg hoch mussten. Dieser Auf­stieg war sehr anstren­gend vor allem mit den Ruck­säck­en. Außer­dem bestand für diesen Weg ein gewiss­er Zeit­druck, denn wir mussten unseren Shut­tle­bus zurück noch bekom­men. Nach­dem der Berg geschafft war ging der Weg leicht von der Hand oder eher den Füßen … bis wir die Abzwei­gung erreichten.

Weg

 

 

 

 

 

 

 

 

An der Abzwei­gung ließen wir unsere Ruck­säcke ste­hen und gin­gen so weit­er. Der Weg bis zum Cape war schon anstren­gen und der Rück­weg der Killer. Dies war der einzige Tag, an dem ich Muskelkater bekom­men habe. Dieser hielt sich dann noch einige Tage. Das mag ver­mut­lich daran liegen, dass wir auf dem Three Capes Track cir­ca 20.000 Stufen bewälti­gen mussten, die Meis­ten am let­zten Tag. Der Weg von der Abzwei­gung — wieder mit Ruck­säck­en natür­lich — zog sich unge­mein, aber wir meis­terten auch diese 14 Kilo­me­ter erfolgreich.

Tag 5

Wir hat­ten solchen Muskelkater, aber es gab eine Sta­tion auf unserem Weg, die wir so gerne sehen woll­ten, dass wir doch wieder los gin­gen, allerd­ings ohne Wan­der­schuhe! Es war nur ein kurz­er 20 Minuten Walk, der uns zu einem Wasser­fall führte, den Lily­dale Falls.

Wasserfall

Tag 6

An Tag sechs kon­nten wir es trotz Muskelkater nicht lassen, da uns das Wan­dern irgend­wie fehlte. Schließlich hat­te es zuvor vier ganze Tage aus­ge­füllt. Wir fuhren in einen weniger bekan­nten Nation­al­park in Tas­man­ien, den Mount William Nation­al­park. Eben diesen Berg bestiegen wir dann auch, da es sich um cir­ca drei Kilo­me­ter han­deln sollte und die Stei­gung erst am Ende wirk­lich zu bemerken sei. Was soll ich sagen? Diese Aus­sage stimmte ganz genau und so genossen wir eine der schön­sten Wan­derun­gen, die wir in Aus­tralien gemacht hat­ten. Die Umge­bung war schön und abwech­slungsre­ich, es waren keine anderen Men­schen da und es war bewölkt.

Eine Woche jeden Tag wandern: Weg

Tag 7

Eine Woche jeden Tag wan­dern nährte sich dem Ende und wir woll­ten das Exper­i­ment vernün­ftig been­den. Also park­ten wir unser Auto am Rande der Straße und liefen zu dem Aus­sicht­spunkt, den wir sehen woll­ten. Zuvor hat­ten wir schon einen kurzen Spazier­gang ent­lang der Küste gemacht.

Es war wirk­lich eine gute Idee dor­thin zu wan­dern, denn die Park­plätze waren begren­zt und es war brechend voll. Es waren so viele Men­schen, dass wir schon nach kurz­er Zeit wieder gingen.

Tag 8

An Tag acht schmiss ich mich wieder in die Wan­der­schuhe, Daniel blieb in Turn­schuhen. Dieses Mal war es ein 2,6 Kilo­me­ter langer Rundweg. Das High­light war der Aus­sicht­spunkt über die berühmte Wine­glas­bay — über­set­zt Wein­glas­bucht — im Freycinet Nation­al­park. Für mich sah es ganz und gar nicht nach Wein­glas aus.

Der Muskelkater war weg und meine Beine fühlten sich stark an. Dies war der Moment, in dem wir beschlossen diese Wan­der­form beizube­hal­ten. Am Abend googelte ich bere­its nach weit­eren Mehrtageswan­derun­gen auf Tasmanien.

Fazit

Es ist erstaunlich, was der men­schliche Kör­p­er leis­ten kann, wenn wir es nur wollen. Dieses Exper­i­ment hat mir gezeigt, dass ich defin­i­tiv mehr wan­dern will und werde. Außer­dem hat mir die Zeit, die ich dadurch draußen ver­bracht habe wirk­lich gut getan. Eine Art Gedanken­flow entste­ht eben­falls zwis­chen­durch, so dass ich einige neue Ideen bekom­men habe, denen ich in den kom­menden Wochen nachge­hen werde.

~ Jen­ny

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