Experiment — Eine Woche ohne Auto reisen

Das Exper­i­ment “Eine Woche ohne Auto reisen” ist eher aus der Not ent­standen. Kurz nach­dem wir auf Tas­man­ien angekom­men waren, ging unser Auto kaputt. Wir wur­den abgeschleppt. Den näch­sten Ter­min hat­te die Werk­statt aber erst in cir­ca ein­er Woche. Wir hat­ten schon Pläne, wir woll­ten näm­lich den Three Capes Track absolvieren. Es ist super schwierig einen Platz zu bekom­men. Also entsch­ieden wir uns nach ein­er Nacht in Launce­s­ton, die Stadt in der unser Auto kaputt gegan­gen ist, ohne Auto weit­er zu reisen und es nach der Mehrtageswan­derung wieder abzuholen.

Unterkun­ft
Wir mussten für jede Nacht eine Unterkun­ft buchen. Erst bucht­en wir eine Zim­mer in einem Hotel, wo wir ein Upgrade beka­men und so eine kleines Apart­ment in dem Hotel beka­men. Dort nutzten wir die Ruhe und das Inter­net, um das weit­ere Vorge­hen zu pla­nen. Schließlich gibt es einiges zu bedenken, denn du hast nicht mehr alles dabei und alles was du mit­nimmst, musst du die ganze Zeit mitschlep­pen und es wortwörtlich mit dir rumtragen.

Bus
Wir entsch­ieden uns für einen Reise­bus in die Haupt­stadt der Insel. Dies funk­tion­ierte erstaunlich gut, war nur ziem­lich teuer.

Unterkün­fte in Hobart
Wir bucht­en uns ein Zwei­bettz­im­mer in einem Hos­tel, aber wir mocht­en es gar nicht. Die Men­schen waren laut, es war voll, vor allem in der Küche. Also sucht­en wir uns etwas anderes. Schließlich mieteten wir uns ein Airbnb, es war ein klein­er Wohn­wa­gen mit Zugang zu einem Gebäude mit wun­der­schönem Bad und eine Küche auf dem Grund­stück der Besitzer, sehr ländlich gele­gen. Dort wurde unsere Laune schla­gar­tig besser.

Aktiv­itäten
Wir nutzten die Nähe des Hos­tels zur Stadt, um dort einiges früh mor­gens oder abends zu unternehmen. Son­st sind wir mor­gens oder abends eher weniger unter­wegs, da wir Früh­stück oder Aben­dessen machen, unseren Platz zum Schlafen find­en oder ähnliches.

Trans­port
Wir waren nur mit dem Bus unter­wegs, entwed­er mit dem Reise­bus oder dem öffentlichem Verkehr. Das bedeutet, dass wir unser ganzes Zeug in einen Bus quetschen mussten und alle Des­ti­na­tio­nen mit ein­er großen zeitlichen Aufwen­dung ver­bun­den waren. Wir sind sel­ten so viel gelaufen, wie in dieser Zeit, abge­se­hen von dem Exper­i­ment, was war eben­falls in dieser Zeit ange­fan­gen hat­ten, wir wan­derten eine Woche lang jeden Tag.

Kosten
Unsere Kosten schossen erhe­blich in die Höhe, da wir Unterkun­ft­skosten und höhere Trans­portkosten hat­ten als son­st. Dazu kamen noch die höheren Essen­skosten, dadurch dass wir immer nur eine kleine Auswahl an Essen kaufen kon­nten. Außer­dem kostete uns dieses ganze Unter­fan­gen Zeit und unglaublich viele Nerven.

Zeit­en
Mit diesen fest­gelegten Trans­portzeit­en musst du dich immer anpassen und bist über­haupt nicht flex­i­bel, genau wie mit den Routen. Oft mussten wir unsere Pläne anpassen, Sachen verkürzen oder hat­ten erst gar keine Möglichkeit für bes­timmte Sachen.

Fre­undlichkeit
Ein­mal hat­ten wir wirk­lich Glück und der Bus­fahrer zum Three Capes Track gab uns eine kleine Sight­see­ing­tour. Danach brachte er uns noch zu unser­er Unterkun­ft. Diese Fre­undlichkeit ersparte es uns mit unserem ganzen Gepäck einige Kilo­me­ter dor­thin zu laufen. Am näch­sten Tag wur­den wir sog­ar nach einem Anruf aus unserem Hotel von ein­er Mitar­bei­t­erin des Three Capes Tracks abgeholt.

Three Capes Track
Wir hat­ten Glück, dass es in dem Muse­ums­ge­bäude für die Teil­nehmer der Wan­derung Schließfäch­er gab, so mussten wir weniger Zeug mitschlep­pen und kon­nten sog­ar unseren Lap­top dort lassen.

Der Rück­weg
Der Rück­weg zu unserem Auto war nochmal eine logis­tis­che Meis­ter­leis­tung. Wir nah­men von Three Capes Track den Bus zum Muse­um. Dort warteten wir bis der Bus auch die zweite Gruppe abge­holt hat­te. Von dort ging es wieder in die Haupt­stadt Hobart, wo wir uns eben­falls wieder in besagtem Hos­tel ein­mi­eteten, da es nur wenige Gehminuten von der Bushal­testelle lag. Von dieser fuhren wir am fol­gen­den Mor­gen noch vor sechs Uhr ab. So kamen wir gegen 10 Uhr in Launce­s­ton an. Wir liefen mit unserem Gepäck zur Werk­statt. Endlich beka­men wir Rojo wieder und waren so unendlich erleichtert.

Faz­it
Das Reisen ohne Auto hat seine Vor- und Nachteile. Für uns und das langfristige Reisen defin­i­tiv mehr Nachteile, da wir unseren Freiraum und unsere Pri­vat­sphäre mögen. Außer­dem ist der Stau­raum unglaublich prak­tisch für Sachen und Essen. Die Flex­i­bil­ität und das Bud­getreisen in dem Sinne haben uns schon viele unglaubliche Aben­teuer ermöglicht. Gel­ernt aus dem Exper­i­ment “eine Woche ohne Auto reisen” haben wir, dass wir nicht mehr mit dem Auto in Innen­städte fahren, son­dern irgend­wo parken und laufen oder den Bus nehmen. Wenn wir Städte erkun­den wollen oder an Events teil­nehmen, dann buchen wir uns nun eine Unterkun­ft. Dieses Exper­i­ment war so defin­i­tiv nicht geplant und lässt mich noch mehr dankbar sein für unser Auto.

 

~ Jen­ny

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