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Finke Desert Race

Das Finke Desert Race ist eine jährliche Großver­anstal­tung in Alice Springs. Es gibt viere­in­halb Tage Aktio­nen, zwei Ren­ntage inbe­grif­f­en. Es find­et immer über den gle­ichen Feiertag statt. Dabei han­delt es sich um ein Motor­rad oder eher Dirt­bike und Bug­gie Offroa­d­ren­nen über 226 Kilo­me­ter von Alice Springs nach Finke und wieder zurück, je ein Weg pro Tag.

Fehlende Informationen

Im Inter­net ließ sich das Ren­nen zwar ohne Prob­leme find­en, auch die Preise für die Tick­ets und das Buchungsver­fahren waren ziem­lich klar. Lei­der gab es kein­er­lei Infor­ma­tio­nen wie das Ganze ablief, auch auf einen Zeit­plan hofften wir verge­blich. Also fuhren wir am Son­ntag hin, um die Zeit­en für Mon­tag (den zweit­en Ren­ntag) zu erfra­gen. Erst fragte ich einen Secu­ri­ty­mann, der allerd­ings keine Ahnung hat­te. Danach fragte ich an der Kasse. Der zweite Ren­ntag sollte schon früh starten, ab kurz nach acht ging es los mit den Bug­gies und die Bikes soll­ten gegen Mit­tag dran sein.

Finke Desert Race: Platz

Der zweite Renntag

Am näch­sten Tag kaufen wir uns vor Ort Tick­ets, diese waren je zwei Dol­lar gün­stiger als online. Somit bezahlten wir zehn Dol­lar für einen Tages­pass. Erst schaut­en wir uns auf dem Gelände um. Natür­lich waren wir nicht früh um acht dort gewe­sen. Wir stell­ten uns an der Ziellinie auf. Cir­ca zehn Minuten später kam auch schon der Gewin­ner ins Ziel gefahren, wir hat­ten also ziem­lich gutes Tim­ing. Es stellte sich her­aus, dass der Gewin­ner der all­ge­meine Favorit gewe­sen war und dieses Jahr den Titel das achte Mal in Folge das Finke Desert Race gewann.

Wir warteten noch die Trep­pchen­plätze ab. Dabei schaut­en wir uns die live Videoüber­tra­gung auf einem der riesi­gen Bild­schirme an. So sahen wir wenn ein Bug­gie in Sicht kam und ver­fol­gten seine „Sta­dione­in­fahrt“ bis wir ihn let­z­tendlich selb­st über die Ziellinie preschen sahen. Ich muss sagen, da war schon einiges an Fahrkün­sten nötig. Der Erst­platzierte und sein Nav­i­ga­tor meis­terten die 226 km offroad von Finke nach Alice Springs in unglaublichen 1:36 Stun­den. Der Zweite kam, glaube ich, mit ein­er Zeit von 1:48 Stunde ins Ziel, nur zum Ver­gle­ich. Während wir warteten wur­den schon erste Inter­views geführt. Dabei hörten wir raus, dass nur rund 50 Prozent der Teil­nehmer das Ren­nen auch beenden.

Die Tribüne

Nach den ersten Plätzen zogen wir um. Wir woll­ten bei der Tribüne sitzen, um die „Sta­dione­in­fahrt“ der Teil­nehmer zu beobacht­en. Dort befand sich eben­falls ein­er dieser riesi­gen Bild­schirme, so dass wir auch die Zielüber­querung sahen. Lei­der war die Tribüne sehr dreck­ig von der ganzen roten Erde (die sich wirk­lich über­all fest­set­zt und sehr schlecht wieder raus­ge­ht). So entsch­ieden wir uns dazu unsere Camp­ingstüh­le aus dem Auto zu holen und uns, wie einige andere Leute, mit unseren Stühlen einen Platz zu suchen. Mit­tler­weile glaube ich, dass Aus­tralier zu jedem Event ihre Camp­ingstüh­le mit­brin­gen, oft auch noch eine Pick­nick­decke und im Som­mer auch immer ein schat­ten­spenden­des Pavillon.

Immer wieder kamen Bug­gies und Trucks (ich würde sie eher Pick-ups nen­nen) ins Sta­dion gefahren. Das Sta­dion war eigentlich nur der let­zte Teil der Strecke, wo noch ein­mal einige Kur­ven einge­baut wor­den waren und die Tribü­nen standen, bevor es dann auf die Ziel­ger­ade ging. Es war alles dabei: Einige Bug­gies die ein­fach ins Ziel ein­fuhren, Über­hol­manöver auf den let­zten Metern und, ob du es glaub­st oder nicht, Bug­gies, die kurz vor dem Ende liegen blieben. Wir ver­muteten, dass ihnen entwed­er der Sprit aus­ge­gan­gen war oder sie durch die Offroad­strecke mech­a­nis­che Prob­leme davon getra­gen hat­ten. Dabei wur­den besagte Teil­nehmer lei­der noch einige Male über­holt, während sie ver­sucht­en ihr Fahrzeug wieder zum Laufen zu bringen.

Finke Desert Race: Stadion

Ein­mal gab es die Sit­u­a­tion, dass ein Bug­gie – für Ren­nver­hält­nisse – langsam in ins Sta­dion ein­fuhr. Das Fahrzeug dahin­ter war deut­lich schneller unter­wegs, so dass dieses in ein­er der Kur­ven vor dem Ziel noch über­holte. Das passte dem Langsameren gar nicht in den Kram. Er holte noch ein­mal alles raus, was er hat­te und sie fuhren gle­ichzeit­ig nebeneinan­der ins Ziel. Damit hat­te der Über­holende wahrschein­lich nicht gerech­net. Wir wis­sen nicht, wer von Bei­den let­z­tendlich schneller war, aber hät­ten wir uns die Num­mern der Autos gemerkt, hät­ten wir es online nach­schauen können.

Die Bikes

Es trudel­ten immer noch Bug­gies nach und nach ein, als schon die Motor­räder starteten. Sie starteten in den Abstän­den, in denen sie am Vortag ins Ziel gekom­men waren. Nach den Top 20 gin­gen immer wieder Grup­pen von cir­ca fünf Startern gle­ichzeit­ig ins Ren­nen. Es war wirk­lich beein­druck­end anzuse­hen. Der Erste startete das Ren­nen mit drei Minuten Vor­sprung auf seinen Ver­fol­ger. Es hieß allerd­ings, dass die ersten zwei Ver­fol­ger ziem­lich gute Karten hatten.

Der Erste kam mit cir­ca 30 Sekun­den Vor­sprung ins Ziel, aber es dauerte min­destens eine Minute bis die Bestä­ti­gung gegeben wurde, dass der erste Fahrer auch der Erste war, der ges­tartet war. Die Num­mern auf den Bikes waren deut­lich schlechter zu sehen als die der Autos. Sein Weg wurde mit der Kam­era aus dem Helikopter begleit­et. Sein drit­ter Sieg des Finke Desert Race in Folge. Der zweite Starter wurde auf der Strecke vom drit­ten Starter geschla­gen und kam somit als Drit­ter ins Ziel.

Danach kamen in rel­a­tiv kurzen Abstän­den die Bikes um die Kur­ven gefahren. Diese waren viel dichter zusam­men als die Bug­gies vorher es gewe­sen waren. Wir erfuhren, dass das Finke Desert Race als Motor­ra­dren­nen ges­tartet war und erst nach eini­gen Jahren das Bug­gieren­nen hinzuge­fügt wor­den war. Wir schaut­en uns die Zielfahrt einiger Teil­nehmer an. Mehrere ver­schätzten sich in ein­er Kurve und fuhren über die Steilka­nte hin­aus, was beim Pub­likum des Finke Desert Race immer kurz für erschrock­ene Auf­schreie sorgte.

Ein Fahrer hat­te Prob­leme mit sein­er Mas­chine, als sie auf der Ziel­ger­aden ein­fach aus­ging und sich nicht wieder starten ließ. Er hörte seine Mit­stre­it­er hin­ter sich die Kur­ven fahren, also stieg er kurz­er Hand ab und ver­suchte, das Motor­rad schiebend, ins Ziel zu ren­nen. Lei­der war er nicht schnell genug. Nach­dem zwei Fahrer an ihm vor­beige­zo­gen waren ließ sich sein Bike wieder starten und er fuhr – ver­mut­lich etwas niedergeschla­gen – ins Ziel. Immer­hin schaffte er es. Oft hörten wir auch von Teil­nehmern, dass es ihr Ziel gewe­sen war das Ren­nen zu beenden.

 

Fazit

Das Finke Desert Race ist ein inter­es­santes Event, auch wenn du nicht so sehr auf Motor­rennsport stehst. Wir wür­den jedem empfehlen es sich anzuse­hen, wenn die Möglichkeit beste­ht. Es gab auch einen dazuge­hören­den Markt am Don­ner­stagabend und ein Feuer­w­erk am Fre­itagabend. Weit­ere dazuge­hörende Ver­anstal­tun­gen gab es eben­falls. Uns hat der eine Ren­ntag vol­lkom­men gere­icht, auch dass wir nicht zum Start der Bug­gies dabei waren. So haben wir uns einiges an Wartezeit erspart. Es ist übri­gens auch möglich mit deinem eige­nen Auto neben der Rennstrecke am Ziel zu parken oder dort zu camp­en, natür­lich mit Sicherheitsabstand.

 

~ Jen­ny

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