Am Wochenende hat Daniel mich überrascht, es gab einen ziemlich coolen Ausflug zu einem Nationalpark, der sich circa 45 Minuten von unserer Farm entfernt befindet. Dort gibt es eine Attraktion: Den Gloucester Tree! Dies ist ein Baum, an dem rundherum Stahlstangen angebracht sind, die man wie eine Leiter erklimmen kann. Es gibt drei Plattformen, die Höchste befindet sich 53 Meter über dem Erdboden.
Die Anfahrt
Daniel hatte mir vorher schon verraten, was wir machen würden, da wir zusammen entscheiden wollten. Das Wetter war nämlich ziemlich wechselhaft, wie so oft in letzter Zeit, es ist immerhin Winter. Es ist sogar zuhause in Deutschland wärmer als hier zur Zeit … Wir fuhren also hin. Der Weg verging schnell, da wir uns gut unterhielten, ja, uns sind selbst jetzt noch nicht die Gesprächsthemen ausgegangen, kaum zu glauben. Als wir ankamen entdeckten wir eine Eintrittskasse, nach kurzem Zögern fuhren wir vor.
Wir wollten schließlich keinen Eintritt umsonst bezahlen, wenn das Wetter so schlecht war. Am Eingang erklärte uns eine Frau die verschiedenen Möglichkeiten. Wir waren genau eine Woche vorher im Beedelup Nationalpark gewesen und hatten die Quittung zufällig dabei, so ergab sich die Chance einen Parkpass zu buchen, von dem der die Woche zuvor bezahlte Betrag abgezogen wurde. Dieser Pass lässt sich beliebig aufstocken, so dass wir immer noch die Möglichkeit haben ihn in Zukunft in ganz Westaustralien zu nutzen.
Während dieser Beratung fing es natürlich an zu regnen. Wir fuhren danach auf den Parkplatz, von dem aus wir schon den Gloucester Tree sehen konnten. Dort warteten wir eine Weile bis der Regen etwas abgeklungen war.
Der Gloucester Tree
Als erstes schauten wir uns den Gloucester Tree genauer an. Ich hatte in weiser Voraussicht schon meine Wanderschuhe angezogen, da meine anderen Schuhe überhaupt kein Profil mehr haben und uns die nette Dame an der Kasse gewarnt hatte, dass es rutschig sein würde. Daniel bemerkte das ebenfalls und ging noch einmal zum Auto, um sich ebenfalls seine Wanderschuhe anzuziehen. Ich nutzte die Zeit und schaute mich etwas um. Ich fand drei Wanderwege, 400, 800 Meter und 10 Kilometer lang sollten sie sein. Außerdem fand ich ein Pavillion mit BBQs und Sitzgelegenheiten. Als Daniel dann fertig war begann der Aufstieg.
Wie gesagt waren in den Baum Stahlstangen eingelassen, die als Leiter fungierten. Es gab keine Sicherung, nur eine zweite Reihe von Stangen, quasi hinter einem, an der ein Drahtnetz gespannt war. Ich kletterte sicher nach oben. Die Stangen waren ziemlich kalt und zwischendurch auch nass, es war also sehr anstrengend. Auf der ersten Plattform angekommen wartete ich auf Daniel, der noch eine Weile brauchte und froh war heile oben angekommen zu sein. Eine wichtige Information an dieser Stelle ist, dass Daniel Höhenangst hat, aber er macht trotzdem ständig solche Sachen mit mir. Noch einmal möchte er den Gloucester Tree aber nicht besteigen.
Oben am Baum gab es drei Plattformen und wir erklommen sie alle. Die erste erreichten wir nach dem langen Aufstieg. Zur Zweiten ging es, indem man noch eine weitere Runde um den Baum kletterte und die letzte Plattform war über eine Leiter zu erreichen. Oben angekommen schauten wir uns begeistert um und machten Fotos. Leider begann es irgendwann wieder zu regnen, so dass wir uns an den Abstieg machten.
Dieser verlief nahezu reibungslos, natürlich gab es, wie auch beim Aufstieg, mehrere schwierige Stellen, aber auch diese meisterten wir erfolgreich. Daniel war als erster gegangen. Er kletterte langsam abwärts, wodurch ich, die wendiger bei solchen Sachen ist, oft warten musste. (Ich liebe klettern.) Ich hatte ihm vorher extra bestätigt, dass es mir nichts ausmachen würde. Daniel stellte trotzdem immer wieder erstaunt fest, dass ich nah über ihm war. Erleichtert und angestrengt kamen wir unten an und ich war wirklich dankbar, dass Daniel den dreckigen, nassen Boden nicht küsste.
Das nächste Abenteuer
Bevor das nächste Abenteuer starten konnte machten wir eine kurze Pause im Auto, um etwas zu trinken und uns wieder etwas aufzuwärmen. Danach fassten wir neuen Mut und zogen los. Wir hatten uns noch einen Wanderweg vorgenommen, die 800 Meter sollten es sein. Daniel war wirklich fasziniert von den verschiedenen Vögeln, die wir zu Gesicht bekamen. Mich oder besser gesagt uns beide faszinierte außerdem die Natur, unser Weg führte und durch einen dicht bewachsenen Wald. Daniel konnte nicht anders und schoss eine Menge Fotos. So liefen wir den Weg entlang, bis wir schließlich wieder am Gloucester Tree herauskamen.
~ Jenny