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Haare spenden

Und dann waren die Haare ab…

So oder so ähn­lich lief es let­z­tendlich, aber hier kommt die ganze Geschichte. Anfang 2021, noch bevor wir auf der zweit­en Milch­farm anfin­gen, über­legte ich ein ganzes Stück mein­er Haare abzuschnei­den, so lang waren sie inner­halb eines Jahres wieder geworden.

Ich hat­te zufäl­lig über Social Media gehört, dass Haare gespendet wer­den kön­nen. Daraus wer­den Perück­en für kreb­skranke Kinder gefer­tigt. Also recher­chierte ich genauer. Immer wieder stieß ich auf die Aus­sage: „Je länger, desto bess­er.“ Also entsch­ied ich mich, das näch­ste Mal, wenn wir in Syd­ney wären, würde ich meine Haare spenden.

Leichter gesagt, als getan. Coro­na wollte ver­hin­dern, dass wir nach Syd­ney kamen. Zu dem Zeit­punkt dachte ich noch nicht mal mehr darüber nach meine Haare abzuschnei­den. Sie waren ein­fach da.

Schließlich schafften wir es irgend­wann nach Syd­ney. Als ein Ter­min fest­stand begann ich nach Friseuren zu suchen und nach ein­er Organ­i­sa­tion, an die ich spenden wollte. Die Organ­i­sa­tion war schnell gefun­den. Diese emp­fahl die Haare in einem Sus­tain­able Salon schnei­den zu lassen, also einem Friseur­sa­lon, in dem nach­haltiger gehan­delt wird. Ich ver­suchte einen ganz bes­timmten Salon wiederzufind­en. Bei mein­er ersten Recherche war ich auf einen Salon gestoßen, der kosten­frei die Haare schnei­det, wenn diese gespendet wer­den. Ich fand ihn nicht wieder.

Ich fragte bei mehreren Salons an, bekam aber nie eine Antwort oder immens hohe Preise. Eine weit­ere Idee war meine Haare von jeman­dem in der Aus­bil­dung abschnei­den zu lassen. Ich hat­te auch jeman­den gefun­den, aber ihr Ter­min­plan war für unsere Zeit in Syd­ney aus­ge­bucht. Also entschloss ich mich, nach kurzem Zweifeln ob ich es über­haupt noch machen sollte, dazu es selb­st zu machen und Daniel meinen Kopf rasieren zu lassen.

Das ganze Prozedere hat eine Ewigkeit gedauert. Ich musste meine Haare in Zöpfe flecht­en, diese auf bei­den Seit­en fix­ieren und abschnei­den. Natür­lich wollte ich gerne so viel Länge wie möglich raus­holen, so dauerte es seine Zeit. Auch das anschließende Rasieren dauerte, weil es bei selb­st zu machen schwierig ist und Daniel es noch nie gemacht hat.

Nach eini­gen Stun­den war es voll­bracht. Ich hat­te nur noch ganz kurze Haare auf dem Kopf und eine Tüte voller langer geflocht­en­er Zöpfe. Das Badez­im­mer war wieder auf Vor­der­mann gebracht und an meinem Kopf war es kalt. Damit habe ich einige Wochen später immer noch ein Prob­lem, es ist unver­mutet kalt an meinem Kopf. Aber hey, so schnell waren meine Haare noch nie gewaschen und trock­en danach!

Ich wollte gerne meine Haare spenden, weil ich sie kürz­er haben wollte und gle­ichzeit­ig etwas Gutes tun. Die Idee an sich finde ich auch ziem­lich gut, allerd­ings man­gelt es deut­lich an der Umset­zung. Die Friseure ver­lan­gen cir­ca 60 Euro, nur fürs Abschnei­den. Ich wollte das Geld sparen und habe es deswe­gen selb­st gemacht. Also habe ich meine Haare in einem nor­malen Umschlag weggeschickt. Dafür habe ich sechs Euro Por­to bezahlt!

Fazit

Generell hat das Haare spenden viele Ner­ven und Geduld gekostet. Es ist eine Erfahrung, die ich nicht mis­sen möchte, aber ich zweifele daran, dass ich es noch ein­mal machen werde. Obwohl ich einige Kom­pli­mente für meinen Haarschnitt bekom­men habe, füh­le ich mich selb­st mit lan­gen Haaren wohler.

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