Ende Februar hatten wir ein Housesitting in Launceston, der zweitgrößten Stadt Tasmaniens. In Launceston waren wir vorher schon einmal, da ist Rojo, unser Auto, leider kaputt gegangen uns musste abgeschleppt werden. Dementsprechend verbanden wir nicht wirklich etwas Gutes mit dieser Stadt. Also nahmen wir das Housesitting in Launceston an, um der Stadt eine zweite Chance zu geben. Beim Housesitting passt du auf die Haustiere der Besitzer auf, gießt falls nötig ein paar Pflanzen und darfst dafür kostenlos in ihrem Haus wohnen.
Die Dauer
Erst sollte das Housesitting in Launceston fünf Tage dauern und wir wurden eingeladen schon vor dem vereinbarten Termin vorbei zu kommen. Leider wurde daraus nichts, denn die Familie bekam noch Besuch von Freunden, so dass sie keine Zeit für uns hatten. Außerdem wollten sie das Housesitting gerne um zwei Tage auf eine ganze Woche verlängern, gerne ließen wir uns darauf ein. Schließlich kam die ernüchternde Nachricht, dass das Arbeitsseminar des Mannes, weshalb sie dorthin fuhren, aufgrund von Covid abgesagt wurde. Sie wollten trotzdem fahren, um ihre Familie dort zu besuchen. Allerdings würden sie schon abends am vierten Tag wiederkommen. Sie luden uns ein trotzdem bei ihnen zu wohnen bis zum vereinbarten Zeitpunkt.
Die Ankunft
Wir sollten am Montag um elf Uhr bei ihnen sein. Nach einer kurzen Nachricht ihrerseits wurde die Ankunft eine Viertelstunde verschoben, so dass wir die Zeit für einen Spaziergang in der Nachbarschaft nutzten. unwissender Weise liefen wir die Gassirunde des Hundes auf den wir aufpassen sollten. Wieder am Haus angekommen trafen wir die Besitzer, die uns herzlich empfingen, uns alles zeigten, sich kurz mit uns unterhielten und dann ihre Sachen packten. Eine halbe Stunde später waren sie weg. Jetzt hieß es die sechs Fische, vier Hühner und einen riesengroßen Hund zu beaufsichtigen und versorgen.
Der Hund
Der Hund, Cadburry, sah aus wie ein Bär. Für uns sah er aus wie Chewbacca aus Star Wars nur auf vier Pfoten. Er war riesig, sein Kopf reichte bis über meine Hüfte und er konnte einfach die Schnauze auf dem Esstisch ablegen, wenn er wollte. Cadburry war aber super lieb und gut erzogen. Er zog nicht an der Leine, außer die Nachbarhunde machten eine Menge Lärm, selbst ich konnte ihn halten. Seine Haufen waren kleiner als erwartet bei der Größe an Hund. Bis auf Gassi gehen und füttern, jeweils zwei Mal täglich, mussten wir uns nicht groß um ihn kümmern. Er war oft im Garten. Sein Bett stand im Wohnzimmer, aber er zog es vor in unserem Zimmer vor dem Bett zu schlafen. Generell war Cadburry gerne in unserer Nähe, vor allem wenn es um Essen ging. Außerdem hat er ein Talent dafür sich immer in den Weg zu legen. Einige Male wäre ich fast über ihn gestolpert.
Die Hühner
Die Hühner mussten jeden Tag gefüttert werden und wir sollten überprüfen, ob sie genug Trinken hatten. Wir hätten sie auch in den Garten lassen dürfen, natürlich nicht mit Cadburry zusammen, aber wir hatten zu viel Angst, dass wir sie nicht wieder in ihr Gehege bekommen würden.
Diese Hühner waren besonders. Sie oder zumindest eines von ihnen hatte einen Hang auszubrechen. An einem Nachmittag stellte Daniel irgendwann fest, dass ein Huhn mitten durch den Garten lief. Wir konnten es mit Futter zurück ins Gehege locken. Schwieriger gestaltete es sich eines von ihnen aus einer Lücke zwischen zwei Zäunen zu befreien. Wie lange es dort war und wie es dort hin gekommen ist wussten wir nicht. Die Krönung war allerdings, dass die Nachbarin bei uns klopfte, damit wir eines unserer Hühner aus ihrem Garten holten… Ich fing es ein, was einige Minuten dauerte und brachte es zurück. Ganz schön verrückte Hühner…
Das Haus
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Das Haus schien relativ alt zu sein, aber hat einen neueren Anbau. Im Haus selbst gab es ein Schlafzimmer, ein Kinderzimmer, ein Spielzimmer, ein Wohnzimmer, eine Küche mit Essbereich und ein Bad. Zwischen Küche und Bad führte eine Treppe ein paar Stufen nach unten in den Anbau. Dieser bestand aus einem langen Flug, von dem nach rechts die Zimmer abgingen. Ein Raum für die Waschmaschine, ein Gästezimmer (in dem wir schliefen), ein Klo, ein Bad und der Flur endete in einem weiteren Gästezimmer, in dem aber nur ein Einzelbett stand. Das letzte Timmer gefiel uns besser als unseres, so wurde es neben dem Esstisch unser liebster Raum. Beide Räume waren sehr hell. Aus dem zweiten Gästezimmer hatten wir einen super Ausblick über die Stadt, was noch einmal von ihrem Anblick im Dunkeln mit den ganzen funkelnden Lichtern übertroffen wurde.
Unsere Housesittingzeit
Wir nutzten unsere Zeit dort, um das Auto auszuräumen, sauber zu machen, auszumisten und wieder einzuräumen. Wir bekamen unsere dritte Coronaimpfung in dieser Zeit und verbrachten den Tag danach im Bett und auf dem Sofa. Unsere Projekte gewannen an Inhalt. An dieser Stelle darf ich vielleicht schon verraten, dass bald die neue Staffel der Walking Wednesdays veröffentlich wird. Wir schafften viele Dinge von unserer To-Do Liste und genossen eine Zeit lang eine richtige Küche und ein richtiges Bad zu haben, sowie den Luxus eines Hauses, so dass wir nicht an Temperaturen und Uhrzeiten gebunden waren.
Was wir ausflugtechnisch alles gemacht haben und was unsere Highlight in Launceston sind, kannst du bald in einem anderen Blogtext erfahren.
Das Zusammenleben
Das Zusammenleben gestaltete sich einfacher als gedacht. Die Kinder waren neugierig und mussten von den Eltern auf Trab gehalten werden. Die gemeinsame Nutzung der Küche klappte super und oft aßen wir zusammen am Esstisch, wenn auch nicht immer das Gleiche. Wir unterhielten uns oft und über die verschiedensten Themen. Daniel und ich zogen uns aber auch in unsere Seite des Hauses zurück, wenn wir Ruhe wollten. Ich kann definitiv keine Kinder in der Lautstärke um sechs Uhr früh ertragen.
An einem Tag kamen wir von einer schönen Unternehmung zurück und aßen Mittagessen. Danach wollten die Kinder einen Film schauen. Wir gesellten uns dazu, da es sich um einen Disneyfilm handelte. Dies war ein wirklich schöner Tag, der mit einem leckeren Abendessen ausklang. Ich glaube diesen Tag werden wir niemals vergessen. Er war schön in seiner Einfachheit.
Fazit
Es war ein gutes Housesitting in Launceston, was unsere Meinung von der Stadt angehoben hat. Allerdings wird es definitiv nicht unsere Lieblingsstadt. Cadburry ist uns ans Herz gewachsen, aber mir war er trotzdem etwas zu groß, auch wenn er wirklich gut gehört hat. Es war schön eine Zeit lang mit der Familie zu leben, allerdings habe ich das Haus lieber für uns.
~ Jenny