Jetzt ist es fast schon wieder vorbei, deswegen kommt hier unser Jahresrückblick 2021. Was war das nur für ein Jahr? Für uns definitiv das Jahr der Arbeit. Wir sind jetzt schon mehr als zwei Jahre in Australien und sind davon definitiv nicht mehr als sechs Monate gereist.
Au-Pair
Anfang des Jahres beendeten wir unser drei monatiges Aupair Ende Januar mit dem Ende der Sommerferien. Die Familie der Mädchen hatte schon ein neues Aupair gefunden. Die Mutter des Jungen hatte entschieden weniger zu arbeiten, so dass sie kein Aupair mehr brauchen würden. Wir waren froh endlich weiter zu kommen, aber es ging direkt zum nächsten Job.
Die zweite Milchfarm
Unser nächster Job sollte dann wieder auf einer Milchfarm sein. Für diesen Job legten wir einen Weg von knapp 6000 Kilometern zurück. Während wir unterwegs waren ereignete sich ein Coronafall in Perth, so dass wir den Stopp bei unserem alten Housesitting leider ausfallen lassen mussten. Also wollten wir direkt weiten, aber die Grenze zu Südaustralien wurde geschlossen. Wir mussten warten. Letztendlich konnten wir die Grenze mit einer Durchfahrtsgenehmigung überqueren, unter der Auflage den Bundesstaat innerhalb von 72 Stunden wieder zu verlassen. So fiel unser geplanter Halt bei Port Lincoln sehr kurz aus und den nach Coober Pedy mussten wir streichen.
Auf der Milchfarm arbeiteten wir, um die 179 Tage für unser drittes Visum zusammen zu bekommen. Die Chefs waren gut und die Kollegen nett, aber dies ist einfach nicht unsere Art von Job. Die Tiere taten uns so leid, dass unsere Entscheidung uns vegetarisch zu ernähren immer wieder bestärkt wurde. Außerdem essen wir seit dem 90 Prozent der Zeit vegan.
Auf der Milchfarm blieben wir zwei Wochen länger, da die Besitzer die Farm verkauft hatten und uns gefragt hatten, ob wir noch bis zur endgültigen Übergabe bleiben und helfen konnten. Leider mussten wir vorzeitig auf unserem Haus auf der Farm ausziehen auf einen Campingplatz. Die Bedingungen dort waren deutlich schlechter. Außerdem befand sich ganz Victoria mal wieder im Lockdown.
Weiter gehts … oder auch nicht
Als wir dann endlich fertig waren, sah die Lage immer noch nicht besser aus. Wir mussten uns für den Lockdown eine Unterkunft buchen, was eine ziemlich teure Angelegenheit war und wir wussten nicht, wann sich die Lage ändern würde. Wir waren deprimiert, immerhin hatten wir so lange motiviert gearbeitet, weil wir wussten, dass wir danach weiterreisen konnten und dann das. Also versuchten wir einen Job in Südaustralien zu bekommen. Die Lage in New South Wales war noch schlechter und Tasmanien war dicht. Kurz überlegten wir auch, ob wir nicht einfach nach Hause fliegen wollten, aber das schien uns keine Option zu sein.
Nach einigem Hin und Her nahmen wir einen Job in Pinnaroo in einem Hotel mit Bar an. Nun mussten wir nur noch auf die Bestätigung unseres Antrages warten. Da viele Menschen versuchten aus Victoria rauszukommen dauerte die Bearbeitung der Anträge länger. Statt der üblich zwei Wochen konnte es jetzt bis zu sechs Wochen dauern. Außerdem folgt nach der Einreise noch eine zweiwöchige Quarantäne.
Der neue Job
Nach etwas mehr als zwei Wochen erhielten wir die Genehmigung und gingen in Adelaide in Quarantäne. Fast hätten wir diesen Job verloren und einen Anderen angenommen, aber es ging alles gut und wir haben uns definitiv richtig entschieden. Der Job hier macht uns erstaunlicherweise unglaublich viel Spaß. Eigentlich wollten wir nur bis Weihnachten bleiben, jetzt bleiben wir noch etwas länger.
Fazit
Unser Jahresrückblick 2021 — Das Jahr 2021 war geprägt von Arbeit, aber auch währenddessen ließen wir uns unsere Freude nicht nehmen und machten Ausflüge wann immer wir konnten. So sahen wir Esperance, Lucky Bay, Port Lincoln, die Grampians, Melbourne, Geelong, Shepparton, Bendigo, das Tower Hill Wildlife Reserve, den Little Desert Nationalpark, Sale, Raymond Island, Wilsons Promotory, den Wyperfield Nationalpark, Mildura, Adelaide, Mount Gambier und verschiedene andere Städte.
Wir unternahmen die unterschiedlichsten Aktivitäten wie: Rollschuhfahren, bummeln, wandern, campen, ins Kino gehen, ins Autokino fahren, in eine “Spielehalle” gehen (für Kinder), Kart fahren, ans Meer fahren, einen Colourrun, einen Judokurs geben, wir beobachteten den Strand und suchten nach kleinen frisch geschlüpften Schildkröten, fütterten Kängurubabys in einer Aufzuchtsstation, kauften ein neues Auto, verkauften unser altes Auto, bauten das Neue zu einem Camper aus, fuhren offroad und auf Sandpisten, blieben dabei stecken, gingen oft schwimmen und waren Trampolin springen.
Wir widmeten uns einigen Projekten, wie Red Dog, dem Interview von Rick Fenny, beendeten den Koalarun und brachten die erste Staffel Walking Wednesdays raus. Außerdem kamen einige Experimente dazu, wie auf dem Boden schlafen, sich die Haare nur noch mit Wasser zu waschen, vegetarisch zu leben beziehungsweise vegan, jeden Tag etwas neues auszuprobieren, die No-Buy-Challenge und jeden Tag einen Blogtext zu schreiben.
Das war unser Jahresrückblick 2021, aber unser Jahr wurde trotz viel Arbeit nicht langweilig. Wir freuen uns auch, bald wieder mit Reisen durchstarten zu können. Es sind schon einige wirklich coole Aktionen geplant und Ende Januar geht es — wenn alles klappt — für uns endlich nach Tasmanien!
~ Jenny