Hintergrund
Dieses Jahr war eines der besten Jahre unseres Lebens. Vieles ist passiert und wir konnten mit Abstand die meiste Zeit mit Reisen verbringen. Die Jahre zuvor mussten wir wegen Corona viel arbeiten, doch 2022 war unser Reisejahr. Zum Ende des Jahres gibt es einen Jahresrückblick auf ein Jahr voller Höhen und Tiefen.
Corona
Das Jahr fing damit an, dass unsere Abreise aus dem Pinnaroo Hotel (wo wir drei Monate gearbeitet hatten) dadurch verzögert wurde, dass Daniel Corona bekam. Er machte einen Test, nur um sicher zu gehen und dieser war positiv. Das ganze Hotel musste in Quarantäne. Daniel musste separat von mir in Quarantäne, da ich negativ getestet wurde. So begann eine lange Zeit, in der wir getrennt waren und ich für uns kochen musste. Nur zur Info normalerweise kocht hauptsächlich Daniel für uns. Außerdem war jemandem so langweilig, dass ich mir oft Dinge ausdenken musste, um Daniel bei Laune zu halten.
Käfigtauchen mit dem Weißen Hai
Nach Monaten des Arbeitens, waren wir wieder bereit für ein Abenteuer. Unsere große Reise fing mit der Erfüllung eines großen Traums an. In Port Lincoln gingen wir auf ein Schiff, um in einem Käfig mit Weißen Haien zu tauchen. Tatsächlich sahen wir einen gigantischen Hai und so fing unsere Reise mit einem Spektakel an. Außerdem war dies unser erster Kontakt mit dem Thema Tauchen.
Tasmanien
Nach fast zweieinhalb Jahren schafften wir es letztendlich eins unserer Ziele zu erreichen, wir setzten mit dem Auto nach Tasmanien über. Die zehnstündige Fahrt lohnt sich unserer Meinung nach definitiv. Wir hatten eine unglaublich schöne Zeit dort. Es gab so viel grüne Natur und das Wetter war ähnlich wie Zuhause. Uns hat vor allem die abgelegenere Westküste sehr gefallen.
Verlobung
Eines der schönsten Highlights des Jahres war unsere Verlobung. Seit 2016 teilen wir unseren Lebensweg und träumen von den unglaublichsten Sachen. Für uns stand der Wunsch zu heiraten schon lange fest und Tasmanien war der perfekte Ort, um eine schon längst geklärte Frage zu stellen. Bei einem romantischen Wochenende in einem Airbnb am Meer fragte ich Jenny und jetzt planen wir unsere Hochzeit.
Ostküste
Nachdem wir Tasmanien verlassen haben fahren wir an der Küste entlang. Wir wollten eigentlich die ganze Ostküste hochfahren, aber Pläne ändern sich. So fuhren wir von Melbourne an der Küste entlang nach Sydney. Von dort ging es noch ein Stück weiter nach oben, bevor wir ins Inland zu unserem Housesitting im Busch abbogen. Allgemein ist es uns an der Ostküste zu voll.
Housesitting Armidale
Von Januar bis Mai reisten wir sehr intensiv. Auf Tasmanien wanderten wir uns die Füße wund und danach machten wir die Ostküste unsicher. Im Mai wollten wir eine Pause haben, einfach Mal die Füße hochlegen! Nach Melbourne und Sydney, wollten wir raus aus den urbanen Gegenden. Deswegen passten wir für zwei Wochen auf eine Hündin in der Nähe von Armidale auf. Das Haus war umgeben vom australischen Busch und nicht selten waren wir draußen und genossen die Stille. Dieses Housesitting war zu dem Zeitpunkt die beste Entscheidung für uns, denn danach konnten wir mit neuer Energie weiter reisen.
Roadtrip zum Zentrum Australiens
Den Uluru oder auch Ayers Rock kennt wahrscheinlich jeder. Wir wollten ihn unbedingt mit eigenen Augen sehen, also machten wir uns auf den Weg. Erst ging es von Armidale Richtung Tamworth. Bevor wir dieses erreichten bogen wir auf den Highway ins Outback ab. So fuhren wir diesen Highway durch das Outback von New South Wales auch schon das zweite Mal. Von dort ging es nach Port Augusta. Anschließend auf den Stuart Highway.
Uluru und Kings Canyon
Im Zentrum von Australien sahen wir uns die größten Highlights an. Der Uluru ist ein Wahrzeichen Australiens und es führte kein Weg an der rostigen Rollade (meine persönliche Bezeichnung) vorbei. Der Felsen war unglaublich, aber die Touristenmassen sagten uns nicht zu. Dagegen war der Kings Canyon mehr nach unserem Geschmack. Dort umrundeten wir die Schlucht auf einer anstrengenden Wanderung.
Stuart Highway
Der Highway der Australiens Norden und Süden verbindet. Er führt von Port Augusta nach Darwin. Auf dem Weg gibt es ein paar Highlights, die wir uns nicht entgehen ließen. Zum Beispiel machen wir Halt in Coober Pedy, bekannt für die unterirdischen Gebäude und seine Opalminen.
Great Barrier Reef
Nicht selten warfen wir dieses Jahr unsere Pläne um. Dieses Mal entschieden wir uns spontan dazu erst Queensland zu sehen und dann in den Westen zu fahren. Unser erstes großes Ziel war das Great Barrier Reef. Dort machten wir einen Tauchkurs und eine Tauchtour, wo wir die Schönheit des Riffs bestaunen konnten. Außerdem erkundeten wir viele Regenwälder, auch einen der ältesten der Welt, den Daintree Nationalpark, sahen Krokodile und ganz viele neue Vogelarten. Die Küstenorte waren sehr sehenswert und wir konnten noch mehr unglaubliche Tiere in freier Wildbahn finden.
Cape York
Dieses Jahr erfüllten wir Daniel außerdem einen Traum, von dem er nicht zu glauben gewagt hätte, dass wir ihn wirklich umsetzten können. Dieser Ort war der Grund, warum wir Rojo (unser Auto) gekauft haben. Also ging es innerhalb von zwei Wochen an den nördlichsten Punkt des australischen Festlandes. Es war ein außergewöhnlicher Ausflug, aber auch super gut.
Atherton Tablelands
Im tropischen Norden von Australien gibt es nicht viele kühle Orte. Die Atherton Tablelands geben die nötige Erfrischung. Von der Natur erinnerte uns der Ort an Tasmanien. Wir sahen viele Wasserfälle und magische Seen. Auch sahen wir die dort ansässigen Baumkängurus und meine Lieblinge die Schnabeltiere. Die Tablelands sind in Queensland ein kleines Wunder.
Savannah Way
Da wir nicht wieder den von Roadtrains und Caravanen gesäumten Highway von der Ostküste bis ins Northern Territory fahren wollten entschieden wir uns für einen Offroadweg. Dieser ist die am nördlichsten gelegene Straße auf diesem Weg. Dort schauten wir uns etwas um, genossen statt Verkehr Natur um uns zu haben. Leider hatten wir aber auch einen Autounfall bei dem wir zum Glück mit nur einem Platten Reifen davon kamen.
Norden
Nachdem Savannah Way wollten wir die drei großen Station des Nordens erkunden, den Litchfield Nationalpark, Darwin und den größte Nationalpark Australiens, Kakadu Nationalpark. Dies war die heißeste Zeit unserer Reise und wir hatten sehr anstrengende Nächte. Die kühlen Wasserfälle trugen zur Erfrischung bei. In Summe hatten wir eine spannende Zeit und wir sahen, dass der Norden Australiens eine ganz eigene Atmosphäre hat.
Purnululu Nationalpark
Der Purnululu Nationalpark war großartig. Es war zwar heiß und schwül, wie auch Cape York, aber wir sahen alles, was wir sehen wollten. Die Schluchten sind wirklich beeindruckend. Meistens wanderst du in ausgetrockneten Flussbetten. Es ist kaum vorstellbar, dass dieser Nationalpark nur im Winter geöffnet ist, weil im Sommer die Fluten alles unpassierbar machen. Allerdings war die Zufahrtsstraße sehr schlecht. Wir brauchten drei Stunden für 50 Kilometer. Auf dem Rückweg noch länger, da Rojo kaputt ging und wir nicht mehr schneller als 20 km/h fahren konnten. Wir schafften es bis zum Highway, von wo aus wir abgeschleppt wurden. Zum Glück ist das Ganze erst auf dem Rückweg passiert, sonst hätte dieses Ereignis den ganzen Besuch überschattet, aber so hatten wir eine ziemlich gute Zeit.
Rojo
Im Jahresrückblick dürfen die ständigen Pannen von unserem Auto Rojo nicht fehlen. Auf Tasmanien hatten wir Probleme mit dem ABS und dem Auspuff. Folglich fuhren wir mit dem Bus und unseren Rucksäcken quer durch Tasmanien, um unsere gebuchte Wanderung noch pünktlich zu erreichen. Das nächste Mal wollte Rojo etwas länger beim Uluru bleiben. Das Auto verlor Lenkflüssigkeit und so mussten wir einige Tage mehr am teueren Campingplatz verweilen. Spezifische Teile brauchen eine Weile, um das Outback zu erreichen. Auch der Purnululu Nationalpark sagte Rojo sehr zu. Im Herzen des Nationalparks gab er auf und wir konnten nur noch im kraftvollen 4WD Modus fahren. Mit 20 KM/H fuhren wir 50 Kilometer auf einer unbefestigten Straße, um zum Highway zurück zu kommen. Dort wurden wir abgeschleppt und danach hieß es wieder auf Autoteile warten.
Port Hedland
Auf dem Weg nach Perth legten wir einen Stopp bei unserer Au-Pair Familie ein. Wir trafen den Jungen und wohnten eine Woche bei der Familie der Mädchen. Wir hatten eine gute Zeit, viel Spaß und Freude. Wir trafen jemanden aus Daniels Schule wieder und freundeten uns mit dem aktuellen Au-Pair an. Wir haben die Mädels wirklich vermisst, waren aber auch froh, dass wir nur zu Besuch waren, lieb haben wir sie trotzdem.
Coral Bay
Gegen Ende unserer Reise wollten wir noch ein Abenteuer erleben. Seit unserem ersten Besuch am Ningaloo Reef, wollten wir Mantarochen sehen. Dementsprechend buchten wir uns eine Schnorchel- und Tauchtour. Am Ende konnten wir sogar mit den eleganten Rochen schwimmen. Unsere Herzen schlagen für die Westküste und wir lieben es das Ningaloo Reef zu sehen. Dies war ein fantastischer Abschluss für eine lange Reise.
Perth
Im September kamen wir dann in Perth an. Damit war unsere Reise beendet. In Perth kümmerten wir uns um einige Dinge. So bekamen wir unseren FIFO Job und ein neues Visum. Wir trafen unsere Hochzeitszelebrantin, die unsere Trauung machen wird. Ja, wir haben uns entschieden nächstes Jahr in Australien zu heiraten.
Perth dient und nun als Basis von wo aus wir immer zur Arbeit fliegen. In unserer freien Woche entspannen wir, nutzen die Angebote der Großstadt und machen Ausflüge.
FIFO
Fly in Fly Out — Wir fliegen zur Arbeit ins australische Outback und arbeiten als Dienstleister in den Eisenerzminen. Mit dem Auto wären es circa 18 Fahrstunden, je nach Mine, also fliegen wir. Wir arbeiten zwei Wochen jeden Tag 12 Stunden Schichten, danach fliegen wir zurück und haben sieben Tage frei. Vor Ort werden wir versorgt und bezahlen nichts für Flug, Essen, Unterkunft, Pool und Fitnessstudio. Die Arbeit variiert je nach Abteilung. Wir putzen die Containergebäude der Mine, verkaufen Dinge und Alkohol im Shop und in der Bar, helfen in der Küche oder machen Zimmer. Oder zumindest Jenny, Daniel ist meistens in der gleichen Abteilung.
Weihnachten
Dieses Jahr war unsere Weihnachtszeit vom Arbeiten geprägt. Dennoch wollten wir ein fantastisches Weihnachtsfest haben. Deswegen gaben wir alles dafür Weihnachtsmagie für uns hervor zu holen. Nach unseren 12 Stunden der Arbeit, saßen wir abends in unserem Zimmer und haben gebastelt, Weihnachtsfilme geschaut und gesungen. Außerdem feierten wir Weihnachten an unserem Wochenende vor. Dafür buchten wir uns ein wunderschönes Airbnb und ließen es uns dort gut gehen. In Summe war es trotz Arbeit eine wundervolle Weihnachtszeit.
~ Daniel & Jenny