Hintergrund
Nach mehreren Monaten des Wartens konnten wir im Oktober endlich an der Westküste weiterreisen. Die ersten Ziele waren die Pinnacles im Namburg Nationalpark und Geraldton. Wegen einer kleinen Autopanne sind wir in Kalbarri gelandet. Dort gab es gleich zwei spezielle Orte zu erkunden, die Kalbarri Coastal Cliffs und den Kalbarri Nationalpark. Nachdem die Küste schon ein Spektakel war, konnten wir es kaum erwarten den Nationalpark unsicher zu machen.
Lookouts im Kalbarri Nationalpark
Der Kalbarri Nationalpark bietet eine große Menge an Lookouts. Malerische Ausblicke und atemberaubende Schluchten verzauberten uns.
Ross Graham und Hawks Head
Man kann über zwei Wege den Kalbarri Nationalpark erreichen. Entweder man fährt von Northampton zur Küste und schließlich entlang dieser nach Kalbarri oder man fährt vor Ajana direkt in den Nationalpark. Wir nahmen den zweiten Weg. Folglich kamen wir als erstes bei den Lookouts Ross Graham und Hawks Head an. Für die meisten Nationalparks in Western Australia zahlt man 15 Dollar Eintritt. An dieser Stelle können wir sehr die Jahreskarte empfehlen. Für diese zahlt man 120 AUD, dafür kann man für ein Jahr in nahezu jeden Nationalpark in West Australien. Bereits nach acht Besuchen hat man den Preis raus.
Der Ross Graham Lookout bot einen schönen Ausblick auf einem Fluss im Kalbarri Nationalpark. Von dort aus kann man auch weiter runter zum Fluss und diesen näher erkunden. Hawks Head dagegen bietet einen großen Rundumblick über die Landschaft. Dieser Lookout ist besonders hoch angesetzt so, dass man schon erahnen kann, was der Kalbarri Nationalpark zu bieten hat. Von der Plattform aus schauten wir uns die Landschaft sehr genau an und konnten schwarze Schwäne im Fluss ausfindig machen. Außerdem entdeckten wir einen Falken oder Adler, welcher über den Nationalpark seine Kreise flog. Uns machten diese Lookouts Lust auf mehr!
Kalbarri Skywalk
Nach den ersten beiden Lookouts mussten wir erstmal eine Weile Richtung Kalbarri fahren, um die nächsten Lookouts zu erreichen. Die folgenden Lookouts sind das Herzstück vom Kalbarri Nationalpark. Sobald wir von der Hauptstraße in den Nationalpark gefahren sind, mussten wir noch weitere 25 Kilometer fahren.
Als erstes fuhren wir zum Kalbarri Skywalk. Tatsächlich hatten wir sehr viel Glück, weil dieser Lookout erst Mitte diesen Jahres eröffnet wurde. Der Skywalk besteht aus zwei Plattformen, die über eine Schlucht hinaus ragen. Als wir auf den Plattformen standen konnten wir unter uns den tiefen Abgrund bestaunen. Der Skywalk war einfach fantastisch, weil man sowohl ein schönes Bild von der Landschaft hatte, als auch ein Gefühl für die Größe der Schluchten. Für uns sah es so aus wie ein perfektes Bild. Es war so schön, dass wir kaum glauben konnten, dass der Ausblick echt war.
Nature’s Window
Dies ist wahrscheinlich der Lookout, der mir am wenigsten im Kalbarri Nationalpark gefallen hatte. Das Nature’s Window ist eine Steinformation, die ein Fenster darstellt. Für sich ist der Felsen sehr schön und die Umgebung ist einfach ein Traum. Dennoch gibt es einen Makel. Manche Sehenswürdigkeiten sind so dermaßen überlaufen, dass sie an Mehrwert für mich verlieren. Es ist einfach nicht schön, wenn sich Massen drängen und tummeln für ein tolles Bild. Meistens findet sich eine Gruppe von Menschen, die einem auf die Pelle rückt und sich ziemlich daneben benimmt. Da dieser Lookout auf dem Weg einer Wanderung lag, die wir machten, konnten wir uns diesen in Ruhe anschauen, weil es 7 Uhr morgens war. Auf dem Rückweg sind wir relativ schnell an der Masse vorbei geflüchtet. Trotz der Menschen ist der Lookout sehr sehenswert. Wer den Ausblick genießen möchte, sollte früh Morgens kommen.
Z Bend Lookout
Zum letzten Lookout fuhren wir noch hin, aber wir liefen den kurzen Weg zur Aussicht nicht mehr. Vom Parkplatz aus sah es dennoch sehr schön aus. Dort kann man entlang eines Flusses wandern. Wir sparten uns den Weg, weil wir bereits die anderen Lookouts gesehen hatten. Im Kalbarri Nationalpark wird es gegen Vormittag bereits unerträglich heiß. Wegen der Hitze ließen wir den Teil ausfallen.
Wanderungen im Kalbarri Nationalpark
Im Kalbarri Nationalpark kann man nicht nur tolle Schluchten und Flüsse bestaunen, sondern auch durchqueren.
The Loop
Der Loop ist eine acht Kilometer lange Wanderung, die es richtig in sich hat. Wir fingen diese gegen 7 Uhr morgens an und waren um 12 Uhr fertig. Diese Wanderung ist ein echtes Abenteuer. Zunächst wandert man auf einem Gebirge und sieht von einer erstaunlichen Höhe einmalige Landschaften. Die Schönheit von dem, was wir sahen, ist einfach nicht in Worte zu fassen. Schließlich geht es in eine Schlucht mit einem Fluss hinunter. Dort kann es potentiell bis zu 10 Grad Celsius wärmer sein, als die normale Außentemperatur im Nationalpark.
Dort gab es einige Herausforderungen für uns. Die Hitze nagte an uns und manche Stellen waren so eng oder klein, dass wir klettern mussten oder uns gegenseitig stützen, um nicht in den Fluss zu fallen. Die Anstrengung hatte sich gelohnt, denn es war einfach ein super Gefühl in der Schlucht zu stehen. In diesem Moment wurde mir bewusst wie klein wir im Verhältnis zur Natur sind. Ein weiteres Highlight waren die schwarzen Schwäne und die Pelikane in dem Fluss. Wir waren überrascht wie viele schwarze Schwäne sich an einem Fleck versammeln können. Insgesamt verlangte uns die Wanderung viel ab, aber noch mehr gab sie uns. Im Herzen der Natur hatten wir viele sprachlose Momente.
The Z Bend River Trail
Irgendwie fanden wir mit diesem Ort nicht zusammen. Erneut mussten wir eine geplante Wanderung streichen, weil uns der Loop ausgelaugt hatte. Da wir unbedingt eine Pause von der Sonne brauchten, ließen wir diese Wanderung ausfallen. Die Wanderung erstreckt sich über 2,6 Kilometer. Es war sehr bedauerlich, dass wir dafür keine Power mehr hatten, aber wer weiß vielleicht irgendwann.
Hinweise für die Wanderungen
An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass alle Wanderungen im Kalbarri Nationalpark gut vorbereitet sein sollten. Es wird wirklich heiß dort und die Schluchten verstärken die Hitze zusätzlich. Pro Person wird empfohlen 2–3 Liter Wasser mit sich zu führen. Außerdem sollte man die Wanderungen in den heißen Monaten nicht nach 7 Uhr starten. Wir empfehlen zusätzlich ein Erste-Hilfe-Set und ein Satellitengerät für den Notfall. Außerdem sollte man sich vorher gut mit Sonnencreme eincremen und lange Sachen sowie eine Kopfbedeckung tragen. Normalerweise stellen für uns 8 Kilometer kein Problem dar, aber die Wanderung erfordert ziemlich viel Energie. Folglich sind auch einige Snacks sehr empfehlenswert. In Australien sollte man niemals die Sonne unterschätzen. Deswegen sollte man sich an die ausgesprochenen Empfehlungen vom Kalbarri Nationalpark halten. Immer wieder gibt es auch Schilder, die auf diese Dinge hinweisen.
Fazit
Der Kalbarri Nationalpark ist für mich bisher der schönste Nationalpark in Australien. Diese Schönheit sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen. Dort gibt es einfach sehr viele einmalige Aussichten, die unvergesslich sind. Wir hoffen, dass wir eines Tages wiederkommen und die restlichen Lookouts und Wanderungen bestreiten können.
~ Daniel
Pingback: Work and Travel in Australien - Wie ging unser Abenteuer nach dem Ausbruch von Covid-19 weiter? - phinetravels