Hintergrund
Ende letzten Jahres fingen wir ein Aupair in Port Hedland an. Schon damals beschäftigte mich sehr, wie ich Gutes in meiner Freizeit tun könnte. Glücklicherweise kreuzten sich unsere Wege mit dem Kangaroo Retreat und für eine gewisse Zeit konnten wir helfen Joeys (Känguru Babys) zu versorgen. Auch wenn dies schon eine ganze Weile zurück liegt wollten wir einfach auf Lisa’s kangaroo retreat aufmerksam machen. Sie kümmern sich um verwaiste Joeys und stellen sicher, dass sie fit werden und eines Tages wieder in die Wildnis können. Ohne dieses Kangaroo Retreat wären sehr viele Lebewesen gestorben. Sie leben von helfenden Händen und Spenden, deswegen sollte jeder, der in Port Hedland vorbei kommt, dort mal vorbeischauen. So kannst du etwas Gutes tun und ein Joey im Arm halten.
Konditionen
Als NGO (Non-Governmental Organization) braucht das Kangaroo Retreat Geld, um alle Kosten zu decken. Deswegen kostet der erste Besuch 29 AUD pro Erwachsenen, jedoch kannst du danach, in Absprache, kostenlos wiederkommen und helfen. Da wir für das Aupair drei Monate in Port Hedland waren, konnten wir öfters helfen und so viele fantastische Erlebnisse sammeln.
Das erste Mal
Für den ersten Besuch musst du einen Termin machen, meistens ist dieser um 16.30. Wir wurden von dem Känguruaupair und einer jungen Helferin, im Alter zwischen acht und zehn, rumgeführt. Dabei wurde uns gezeigt, wie man die Kängurus am besten füttert und hält. Außerdem wurden wir mit vielen spannenden Fakten versorgt.
Von jetzt auf gleich durften wir ein Joey im Arm halten und diesem ein Fläschchen geben. An drei Stationen konnten wir die Kängurus füttern. Als erstes die im Haus, das sind die frischesten oder besonders Kranke. Danach in einem klimatisierten Gebäude. Dort schlafen die Kängurus in Stoffbeuteln und als letztes die Kängurus draußen, welche alt genug sind und nicht mehr im Beutel schlafen müssen. Es war einfach magisch ein kleines Lebewesen im Arm zu halten und es zu füttern. Auch die großen Kängurus draußen überraschten uns. Anfangs wurden wir vor ihnen gewarnt und wir dachten uns nicht viel dabei. Doch wenn bis zu 20 große Kängurus dich umgeben und du siehst welche Muskulatur sie haben, dann hast du definitiv Respekt vor ihnen. Die Fütterungen waren spannende Erlebnisse, aber auch der Klogang der Joeys gehört zur Wahrheit dazu. Joeys müssen zum Klogang animiert werden, sonst lernen sie es nicht. Folglich mussten wir mit Klopapier eine Stelle reizen, damit die Joeys ihr Geschäft verrichten konnten. Wer vor sowas keine Scheu hat wird insgesamt ein tolles Erlebnis haben.
Regelmäßige Besuche
Da wir eine längere Zeit vor Ort waren, entschieden wir uns dazu regelmäßig zu helfen. Täglich mussten bis zu vier oder mehr Runden absolviert werden. Die meiste Zeit kümmerte sich das Känguruaupair um alle Fütterungen. Zusätzlich gab es regelmäßige und unregelmäßige Helfer. So versuchten wir, neben dem Aupairjob, an zwei Tagen eine oder zwei Fütterungen zu übernehmen.
Dadurch, dass wir regelmäßig kamen, bekamen wir mehr Verantwortung. Dementsprechend lernten wir, wie die Milch zubereitet wird und wie alles vor- und nachbereitet wird. Zwischendurch kam es dann dazu, dass wir die Kängurus alleine versorgen konnten. Uns bereitete diese Aufgabe sehr viel Freude, weil wir unseren Teil zum Aufwachsen der Joeys beitragen konnten. Durch die häufigen Besuche im Kangaroo Retreat lernten wir auch die Joeys so richtig kennen. Einige verwechselten wir anfangs oft, doch mit der Zeit wurde unsere Quote besser. Manche Kängurus blieben uns besonders in Erinnerung. Jeder von uns hatte seine Favoriten. Manchmal saßen wir auch einfach eine Weile dort und kuschelten mit den Joeys. Sie sind uns sehr ans Herz gewachsen.
Die Joeys
Während unserer Zeit im Kangaroo Retreat gab es acht bis zehn Kängurus, die wir sehr gut kennen lernen konnten. Dies waren diejenigen, welche noch nicht alt genug waren, um draußen zu leben.
Esperanza
Esperanza war zu unserer Zeit die Größte unter den Kleinen. Sie befand sich im Übergang vom Beutel zum festen Leben im Freien. Die meisten Joeys schlafen den ganzen Tag im Beutel. Die Kängurus, welche sich in der Übergangszeit befinden, schlafen nur Nachts im Beutel.
Esperanza fiel dadurch auf, dass sie die Beutel so sehr liebte, dass sie sich immer wieder hineinschlich. Ohne Rücksicht auf Verluste sprang sie rein, auch wenn der Beutel schon besetzt war. So mussten wir immer ein Auge auf sie werfen, dass sie sich ja nicht wieder in einen der Beutel begibt.
Landon
Landon war für uns nicht das beliebteste Joey im Kangaroo Retreat. Er machte auf sich aufmerksam, in dem er uns ständig kratzte oder biss. Leider ließ er nie locker, egal wie oft man ihn wegdrückte. So war er immer auf Ärger aus.
Luna
An Luna lag mir besonders viel. Eine Weile waren Luna und Olivia im Haus. Immer wenn wir Zeit hatten kuschelten wir mit ihnen oder ließen sie raus. Luna war zu Beginn klein und schwach, es wurde besser, doch leider verstarb sie am Ende doch. Nicht jedes Joey schafft es fit und gesund zu werden. Luna wird immer einen Platz in unseren Herzen tragen.
Olivia
Während ich mich um Luna im Haus kümmerte, nahm sich Jenny Olivia. So entstand auch zwischen ihnen eine Verbundenheit. Olivia war erstaunlich lange im Haus, weil sie immer wieder Durchfall bekam.
Muffin
Muffin war quasi der Gegenpart zu Esperanza, sie war eine der Kleinsten in der Gruppe. Erst trank sie nicht so viel von der Milch, doch mit der Zeit wurde sie stärker.
Toby
Toby mochte ich auch sehr. Er war einer der ersten Joeys, die ich gefüttert habe. Mir wurde auch gesagt, dass er sich nicht so gerne füttern lassen würde, aber dafür funktionierte es ganz gut. Er war etwas kleiner als Esperanza und sah ziemlich ähnlich aus.
Fazit
Die Arbeit im Kangaroo Retreat war eine wertvolle Erfahrung für uns. Uns erfüllte es das Herz den kleinen Joeys zu helfen. Dank solcher Orte bekommen Lebewesen eine zweite Chance im Leben. Ohne dieses Kangaroo Retreat werden zahlreiche Joeys gestorben, weil ihre Eltern überfahren oder erschossen wurden. Wir haben viel Respekt vor allen, die dort freiwillig ihre Arbeit leisten, um die Welt ein wenig besser zu machen. Deswegen können wir einen Besuch sehr empfehlen.
~ Daniel