Montacute Conservation Park
Hintergrund:
Nachdem wir den Australia Day in Adelaide gefeiert hatten, wollten wir noch eine Wanderung im Montacute Conservation Park machen. Diese Wanderung sollte ein ganz besonderes Erlebnis werden. Immerhin war es unsere letzte Chance für eine lange Zeit einen Koala in der Wildnis zu sichten. Vor allem Jenny hatte sich das bereits in Sydney gewünscht, bevor wir in den Westen fahren würden. Einmal hatten wir einen Versuch gestartet einen Koala, auf dem Weg nach Tamworth, zu sichten, aber das ist eine andere Geschichte. Weil es im Westen keine Koalas in der Wildnis gibt, war dies meine letzte Chance Jennys Wunsch zu erfüllen. Schließlich wollten wir am nächsten Tag aufbrechen. Dementsprechend lag meine ganze Hoffnung im Montacute Conservation Park.
Späte Ankunft:
Wanderungen sollte man immer früh beginnen! Der Weg zur Erkenntnis war ein langer…
Bevor wir überhaupt zur Wanderung kamen, hatten wir einen entspannten Morgen am Strand. Mittags fuhren wir nochmal nach Hahndorf, wo wir während unserer Farmzeit bereits waren. Unsere Überlegung war es Jenny ein ähnliches Reisekissen wie ich es habe zu kaufen. Leider hatte der Laden ausgerechnet immer an diesem Wochentag geschlossen. Da Hahndorf in einer ganz anderen Ecke als der Montacute Conservation Park war, bemerkten wir erst spät, dass unsere Wanderung im Nachmittagsbereich erst starten würde. Aber weil die Wanderung nur 2 Stunden dauern sollte, fuhren wir trotzdem hin. Es sollte erst zwischen 7 und 8 dunkel werden.
Der Fahrtweg war wohl das erste Abenteuer des Tages. Leider nicht im positiven Sinne. Wir fuhren durch die Adelaide Hills. Dort gab es Kurven in jeder Form. Selbst mir als Fahrer drehte sich am Ende die Welt ein bisschen. Letztendlich kamen wir dann aber auch irgendwann gegen 5 an.
Eine Erlebnisreiche Wanderung mit Happy End?
Wir hatten eine Wanderung für den Montacute Conservation Park im Internet gefunden. Leider gab es dort kein Netz. Also waren wir auf die Offline Beschreibung der Internetseite angewiesen. Kein Problem dachten wir uns und starteten mit viel Hoffnung die Wanderung.
Es ging Bergauf… gefühlt Ewigkeiten ging es hoch und immer wenn man dachte, jetzt sind wir oben, dann ging es noch weiter hoch. Es war sehr anstrengend. Zusätzlich musste ich aufpassen, dass ich mich nicht auf die Schnauze lege, weil meine Augen dauerhaft die Bäume nach Koala scannten. Auf dem Weg trafen wir von Anfang wilde Ziegen. Erst Einzeln und später in Gruppen. Gespannt verfolgten wir ihre Reaktionen auf uns, meistens war es die schnelle Flucht. Keine Koala, aber auch schon ein besonderes Erlebnis.
Schritt für Schritt gingen wir den Wanderweg entlang und ich fürchtete, dass wir keine Koalas mehr sehen würden. Doch dann kam schon das nächste Tiererlebnis. Im Gebüsch hockten zwei sehr sexuell aktiven Kängurus. Irgendwie war diese Situation sehr kurios. Sie schauten uns an und wir schauten sie an. Was soll man dazu schon sagen. Du willst einen süßen Koala und kriegst zwei rammelnde Kängurus. Eigentlich war es eine sehr interessante Erfahrung eine solch private Situation in der Tierwelt beobachten zu dürfen. Jedoch wollte das Weibchen wohl nicht mehr, nachdem sie uns entdeckt hatte aber das Männchen wollte es noch unbedingt durchziehen…
Teilweise erfreut teilweise verstört gingen wir weiter. Endlich war es soweit nach langer suche hing endlich ein Koala an einem Baum. Überglücklich strahlten wir uns an und machten einige Fotos von diesem. Unser Ziel der Wanderung war erfüllt und wir konnten mit einem guten Gefühl Richtung Westen aufbrechen. An dieser Stelle wäre das perfekte Happy End. Leider lief es nach der Koalaentdeckung etwas anders weiter…
Und plötzlich wird es dunkel
Eine gewisse Zeit ist seit dem Start der Wanderung vergangen. Durch den Koala motiviert folgten wir der Beschreibung der Route. Plötzlich standen wir vor einem abgesperrten Bereich. Durch die Buschfeuer wurde dieser so beschädigt, dass es verboten war dort her zu gehen. Also versuchten wir drum herum zu laufen. Das Problem es wurde langsam dunkel und wir wussten nicht genau wie lange es noch bis zum Parkplatz dauern würde.
Irgendwann kamen wir auf die Idee Google Maps an zu machen. Inzwischen hatten wir genug Netz dafür. Unsere Befürchtung wurde bestätigt… Wir mussten den ganzen Weg zurück laufen. Die Beine waren schon schwer wie Blei und dann auch noch wieder rauf und runter laufen. Mit einem Schlag war unsere Motivation am Boden. Also machten wir uns auf den Rückweg. Vorbei am Koala, an weiteren Ziegen und vorbeihüpfenden Kängurus. Ein bisschen Panik machte sich breit, denn in Dunkelheit zu wandern wollten wir um jeden Preis vermeiden. Im schnellst möglichen Tempo kämpften wir uns über jeden Hügel. Mit der Zeit fingen wir ein Gespräch an und die Zeit wurde dadurch bisschen beschleunigt.
In fast kompletter Dunkelheit kamen wir erleichtert am Auto an. So wurde es schließlich doch noch eine erfolgreiche Wanderung. Immerhin sahen wir einen Koala, Kängurus und Ziegen. Außerdem haben wir eine wichtige Lektion aus dem Montacute Conservation Park mitgenommen: Gehe früh genug los bei einer Wanderung!
Fazit
Der Montacute Conservation Park bietet eine tierreiche und spannende Wanderung. Die Strecke ist nicht leicht und sollte mit genügend Abstand zu den Buschfeuern gemacht werden. Für uns wird es ein unvergesslicher Abend bleiben.
Fotopanne
An dem Tag machten wir zahlreiche Fotos und Videos von der Wanderung und den Tieren. Leider sind die Fotos bei der Übertragung verschwunden. Dementsprechend waren wir auch ein bisschen enttäuscht. Einige Fotos vom Handy haben wir trotzdem noch. Am wichtigsten ist es, dass die schöne Erinnerung uns immer bleiben wird.
~ Daniel