Du betrachtest gerade Nacht vor der Theorieprüfung

Nacht vor der Theorieprüfung

Vor den Prü­fun­gen bin ich natür­lich krank gewor­den. Also brauchte ich nichts mehr als guten Schlaf in der Nacht vor der The­o­rieprü­fung. Es kam ganz anders.

Pridelands

Wir hat­ten unsere Prü­fun­gen alle in Pride­lands. Dort gibt es einen Damm direkt neben dem Camp. Wir schliefen in Zel­ten. Geräusche von Tieren während der Nacht waren nicht unüblich. Fast jede Nacht hörten wir Hyä­nen, manch­mal Löwen und sel­ten Leop­ar­den rufen.

Rufe

Ich war wach, es war nachts um cir­ca Vier­tel nach zwei, ich kon­nte nicht schlafen. Um cir­ca halb drei schreck­te Daniel hoch, wie einige andere unser­er Mitschüler eben­falls. Sie wur­den von Hyä­nen­rufen in der Nacht vor der The­o­rieprü­fung geweckt. Es hörte sich so an, als ob sie direkt neben den Zel­ten wären.

Tumult

Wie gesagt, Rufe an sich sind nichts ungewöhn­lich­es. Dieses Mal hörte es sich allerd­ings nach einem Kampf an. Wir hörten ren­nende Tiere, die ins Wass­er liefen, dann einen Schrei. So etwas hat­ten wir noch nie gehört. Einige Mitschüler klet­terten aus ihren Zel­ten in der Nacht vor der The­o­rieprü­fung und marschierten mit Taschen­lam­p­en bewaffnet zum Zaun. Zaun ist ein net­ter Aus­druck für drei Drähte, die sich ein­mal ums Camp wan­den. Daniel hielt die Span­nung nicht aus und ging eben­falls hin. Ich blieb im Bett. Die Geräusche gin­gen immer weit­er und ich hörte nur Worte wie Kampf, Wass­er, Hyä­nen, Löwen. Als Daniel 15 Minuten später immer noch nicht da war stand ich dann doch auf. Genau in dem Moment kam er wieder. Wir gin­gen wieder ins Bett und lauscht­en, aber es was mucksmäuschen still.

Was war passiert?

Am näch­sten Mor­gen bastel­ten wir eine Sit­u­a­tion zusam­men, von der wir glauben, dass sie sich in der Nacht vor der The­o­rieprü­fung abge­spielt hat­te. Die Hyä­nen tat­en ihr nor­males Busi­ness, während die Löwen zum Trinken an den Damm kamen. Die Annahme, dass es zum Kampf von Löwen und Hyä­nen gekom­men war kon­nte nicht bestätigt wer­den. Stattdessen war beobachtet wor­den, wie das Rudel Hyä­nen eines ihrer eige­nen Mit­glieder gejagt hat­te. Diese Indi­vidu­um wollte sich in den Damm ret­ten, wurde dort aber gefasst und es kam zum Kampf. Das Indi­vidu­um zog den Kürz­eren. Das Rudel kam aus dem Damm und ver­zog sich. Die ver­let­zte Hyäne schleppte sich aus dem Damm und brach am Ufer neben dem Camp zusam­men.
Am Mor­gen war sie mit ein­er tiefen Wunde hin­ter dem linken Vorder­bein gese­hen wor­den. Außer­dem schien eines ihrer Hin­ter­beine gebrochen zu sein.

Die Prüfung

Es war nicht der beste Tag, um die Prü­fung zu schreiben nach ein­er so kurzen Nacht… Wir mussten trotz­dem und das ziem­lich früh, da es son­st zu warm wer­den würde im Zelt.

Die Hyäne

Wir ver­fol­gten ihren Lei­densweg einige Tage. Sie fraß nicht, schleppte sich nur von einem Ort zum Näch­sten, um im Schat­ten zu liegen und ver­ließ das Sicht­feld des Camps nie.
Eines Mor­gens auf einem mein­er Game Dri­ves einige Tage später bekam mein Instruk­tor einen Anruf. Sie hat­ten einen Tier­arzt bestellt. Sie woll­ten die Hyäne betäuben, um ihre Ver­let­zun­gen zu check­en. Dann woll­ten sie entschei­den, ob sie sie ein­schläfern. Die Tierärztin war bere­it und ging näher an die Hyäne her­an. Kurze Zeit später musste sie uns mit­teilen, dass die Hyäne bere­its gestor­ben war. Am Mor­gen hat­te sie noch geat­met.
Wir durften aussteigen, um uns die tote Hyäne vom Nahen anzuse­hen. Nun sahen wir die Aus­maße der Ver­let­zun­gen. Ein Hin­ter­lauf war gebrochen, sie hat­te eine Wunde am Kopf und die Wunde hin­ter dem linken Vorder­bein war so tief, dass sie ein Loch in die Lunge geris­sen hat­te. Es war ein Wun­der, dass sie so lange über­lebt hat­te.
Wir durften alle unsere Fra­gen stellen. Im Falle ein­er Ein­schläfer­ung wäre es ein Medika­ment gewe­sen, was keine Auswirkung auf die Tiere hätte, die die Hyäne fressen wür­den. Es gab keine Anze­ichen, was der Aus­lös­er für diesen Kampf gewe­sen war. Ja, die Hyäne würde dort liegen bleiben, was nicht der Fall gewe­sen wäre, wenn sie eingeschläfert wor­den wäre.

Der Kadaver

Unser Media Intern instal­lierte seine Kam­er­afalle direkt neben dem Kadav­er. Er wurde bewegt und wir sehen immer wieder Tawny Eagles and Bateleurs. Mit Geiern hat­ten wir lei­der kein Glück. Irgend­wann fing es an zu stinken im Camp, vor allem wenn der Wind bließ. So hat­ten wir uns das nicht vorgestellt…

Fazit

Das war eine aufre­gende Nacht und wir waren froh Fra­gen stellen zu kön­nen. Mir tat die Hyäne leid, vor allem als ich erfuhr, dass ver­mut­lich andere Hyä­nen ihren Kadav­er essen wür­den. Das ist das Leben im Busch, nichts wird verschwendet.

~ Jen­ny

Click to rate this post!
[Total: 0 Aver­age: 0]

Schreibe einen Kommentar