Hintergrund
Seit Oktober 2019 sind wir jetzt schon in Australien. Eigentlich schon längst über unseren geplanten Zeitraum von einem Jahr hinaus. Wir haben in dieser Zeit auch Wege eingeschlagen, welche wir überhaupt nicht vermutet hatten. So waren wir auf einer Milchfarm, um unser zweites Visum zu bekommen und hatten uns spontan entschieden eine Stelle als Aupair anzunehmen. Unsere Aupairzeit nährt sich nun dem Ende und die Frage ist: Was kommt als nächstes? Immerhin sind wir, Corona bedingt, seit knapp einem Jahr in Western Australia. Auch unser Visum ist nur bis Oktober begrenzt. Deswegen haben wir beschlossen eine neue Herausforderung anzunehmen…

Schon wieder eine Milchfarm
Wir werden für sechs Monate auf eine Milchfarm ziehen, um erneut Tage für eine Verlängerung des Visums zu sammeln. Doch eigentlich waren wir diejenigen, welche nach drei Monaten auf einer Milchfarm genug hatten. Jetzt gehen wir für die doppelte Zeit auf eine Milchfarm. Haben wir jetzt doch unseren Verstand verloren?
Nein, diese Entscheidung ist gut durchdacht. Wir haben uns bewusst entschieden, diesen Job zu machen. In den ersten Gesprächen mit unserer neuen Chefin hatten wir ein sehr gutes Gefühl. Sowohl zwischenmenschlich, als auch die Farm scheint es große Unterschiede zu geben. Der schriftliche Kontakt war herzlich, offen und jede unserer Fragen wurde schnell beantwortet. Der wohl wichtigste Aspekt für uns, wurde uns direkt zugesichert: Der Farm liegt etwas am Wohlergehen der Tiere.
Außerdem sind die Rahmenbedingungen besser. Wir kriegen ein kleines Haus zum Leben, auf der ersten Milchfarm lebten wir in einem kleinen und undichten Container. Zusätzlich soll es Arbeitspläne geben und eine faire und offene Kommunikation. Am Ende gab es noch einen ausschlaggebenden Unterschied: Bei dieser Farm handelt es sich um ein kleines Familienunternehmen. Insgesamt hatten wir ein sehr gutes Bauchgefühl bei diesem Angebot, deswegen folgen wir unseren Herzen. Vielleicht ist dies die Möglichkeit eine bessere Erfahrung mit diesem Job zu kriegen.
Risiko Victoria
Unsere Situation verändert sich nicht nur durch den Job, sondern auch durch einen Ortswechsel. Der Wechsel vom Westen nach Victoria ist eine große Veränderung. Außerdem gehen wir ein gewisses Risiko mit der Reise nach Victoria ein. Victoria ist der Bundesstaat mit den bisher meisten Coronafällen. Von circa 29.000 Coronafällen waren 20.000 in Victoria. Derzeit gibt es noch eine Maskenpflicht in dem Bundesstaat. Zum Glück läuft es momentan gut für Australien. Folglich hoffen wir, dass dies bald gelockert wird.
Ein gewisses Risiko gehen wir ein, doch wir brauchen einen Luftwechsel. Bis auf die Great Ocean Road, haben wir noch nicht viel in Victoria gesehen. Dafür haben wir den Westen schon sehr intensiv bereist. Langsam aber sicher wollen wir andere Landschaften sehen. Auch die Weitläufigkeit macht es schwierig viel Abwechslung an einem Ort zu generieren. Von Port Hedland musst du mindestens 200 Kilometer fahren, um woanders hin zu kommen.
Besonders freuen wir uns auf die Menge der Ziele, die man in Victoria innerhalb von ein paar Stunden erreichen kann. Statt einer Stunde pro Weg von der Farm, werden wir nur noch fünfzehn Minuten pro Weg bis zur nächsten Stadt brauchen. Die Landschaft und die Natur werden sich definitiv ändern. Besonders freuen wir uns auf die Suche nach Koalas, Schnabeltieren und Wombats. Auch das Wetter wird in Victoria deutlich kühler werden. Nach Monaten der Hitze, freuen wir uns auf echte frische Luft.
Ein weiterer Grund für uns das Risiko einzugehen ist auch die Zuversicht, dass die Lage sich innerhalb der nächsten sechs Monaten immens verbessern wird. Die Impfungen stehen vor der Tür und die Grenzen für internationale Reisende bleiben voraussichtlich das ganze Jahr geschlossen. Wir hoffen auf beste Bedingungen zum Weiterreisen nach den sechs Monaten.
Roadtrip
Jetzt steht uns erstmal der bisher größte Roadtrip, den wir bisher hatten, an. Ungefähr 5.000 Kilometer Fahrtstrecke trennen uns von unserem Ziel. Zunächst planten wir über den Norden ins Zentrum und schließlich in den Süden zu fahren. So hätten wir endlich den Uluru sehen können. Doch die Zyklosaison hat unsere Pläne weggeweht. Momentan sieht es so aus, als würden wir zurück nach Perth fahren und von dort aus einen ähnlichen Weg fahren, wie wir ihn schon bereits gefahren sind. Dieser Weg inkludiert die längste Straße, welche geradeaus geht in Australien. Diese wird besonders hart sein.
Von den Planänderungen lassen wir uns nicht unterkriegen. Im Gegenteil, wir freuen uns darauf Perth wieder zu sehen. Zusätzlich werden die Nächte im Süden kälter als im tropischen Norden. Innerhalb von zwei Wochen wollen wir unser Ziel erreichen. Auf dem Weg werden wir paar Stationen mitnehmen, welche wir bisher verpasst hatten. Es wird eine spannende Reise. Wir sind bereit für viele neue Herausforderungen.
~ Daniel