Hintergrund
Wir verfolgen Träume, deswegen folgen wir den tiefsten Wünschen unserer Herzen. Wenn wir eine Chance kriegen, dann nehmen wir sie und geben nicht auf, bis wir am Ziel sind. Da für uns klar war, dass wir temporär nach Europa kommen würden, witterten wir die Möglichkeit unseren Traum Nordlichter zu sehen zu verwirklichen. Noch in Australien buchten wir uns die Tickets für zwei Wochen nach unserer Ankunft in Deutschland. Ende Oktober erschien uns perfekt, um Nordlichter zu finden, aber nicht in zu schwierigem Wetter zu versauern. Wir leiteten alles in die Wege und für den Rest brauchten wir einfach Glück.
Tools
Ein genauerer Guide zum Tracken der Nordlichter wird noch folgen. Grundsätzlich nutzten wir einige Apps und die Nordlichtvorhersage der isländischen Wetterplattform vedur. Außerdem schätzten wir täglich mit den Augen, ob die Wolken am Himmel ein Problem sein könnten. Danach richtete sich grobgesagt unsere Suche nach den Nordlichtern.
Reykjavik
In der Hauptstadt Islands versuchten wir unser Glück zwei Mal. Als an unserem ersten Abend die Apps eine hohe Wahrscheinlichkeit für Nordlichter meldete, machten wir uns auf den Weg. Obwohl wir Hoffnung hatten, war uns bewusst, dass es schwer werden würde etwas zu sehen, da der Himmel mit Wolken bedeckt war. Wenn man es nicht probiert, dann kann man auch nichts finden. So fuhren wir die Küste an der Stadt entlang, parkten und blickten raus aufs Wasser. Viele Menschen hatten die selbe Idee und so war es recht voll. In der Abendkälte machten wir einen Spaziergang und sahen zwischendurch vermeintlich einen grünen Schimmer, aber ob das echt war oder Einbildung, keine Ahnung. Mehr sahen wir an diesem Abend nicht.
Am nächsten Abend fuhren wir mit geringerer Wahrscheinlichkeit und weniger Wolken zum Helluvatn See, um unser Glück zu versuchen. Der Ort war wunderschön mit einer Aussicht auf Reykjavik im Dunkeln. Dieser Anblick war einfach romantisch mit den Sternen im Himmel und dem See in der Umgebung. Trotz des Misserfolges mit den Nordlichtern, war dieser Ausflug es wert. Manchmal ergeben sich tolle Nebenpfade auf der Suche nach den größeren Ganzen.
Kirkjubæjarklaustur
Auf unserem Weg zu einer Gletscherwanderung buchten wir uns eine kleine Hütte in Kirkjubæjarklaustur für zwei Nächte. Der große Vorteil an dieser Unterkunft, in der Nähe gab es nicht die selbe Lichtverschmutzung wie in Reykjavik. Außerdem hatten wir ein riesiges Fenster vor unserem Bett wo wir den perfekten Blick auf den Himmel hatten. Immer wieder schauten wir nach draußen im Verlauf unseres Abends. Als zum ersten Mal generelle Zweifel aufkamen, ob wir die Nordlichter überhaupt sehen würden, entdeckten wir sie. Nicht direkt in unserem Blickfeld, aber um die Ecke von unserem Fenster. Die Aufregung kickte voll rein und unsere Euphorie kannte keine Limits. Schnell machten wir uns fertig und rannten nach draußen. Wir erblickten die pure Schönheit der Nordlichter am Himmel. Sie waren zwar nicht so stark, aber wir hatten sie gesehen, unser großer Traum ging in Erfüllung und alles weitere war ab diesem Zeitpunkt ein Bonus.
An diesem Abend hätten wir uns zufrieden geben können, aber wir wollten mehr. Begeisterung verlangt häufig nach mehr. Dementsprechend brachen wir auf, um jedem Licht zu entkommen und landeten beim Fjaðrárgljúfur. Dort umgaben uns nur die Berge und tatsächlich tauchten die Nordlichter erneut am Himmel auf. Pure Extase! Die Magie der Nordlichter breitete Magie in unseren Herzen aus. Dafür reisen wir, dafür leben wir und dafür gehen wir unseren Weg. Du kannst dir deine Träume tausende Male vorstellen, aber in der Verwirklichung übertreffen sie jede Fantasie. Später am Abend, als wir in unserem Bett lagen, schliefen wir zu den Nordlichtern ein. Ein Tag, den wir nie vergessen werden.
Am nächsten Tag sahen wir zur Schlafenszeit erneut einen grünen Hauch im Himmel. Doch mehr wurde es hier nicht.
Kirkjufell
Nach dem Gletscherabenteuer, wollten wir in den Norden des Landes. Als speziellen Ort für Nordlichter suchten wir uns den berühmten Felsen Kirkjufell aus (Game of Thrones Berühmtheit laut Internet). Nachdem wir unser Abendessen hatten fuhren wir zu einem Parkplatz mit Blick auf den Felsen. Schon beim fahren sahen wir die Nordlichter am Himmel. Diese Nacht waren sie sogar noch intensiver zu sehen. Kaum standen wir auf dem Parkplatz, schon rannte ich raus. Wie so häufig verfolgte ich eine Fotomission. Nach einem spektakulären Auftakt, verschwanden die Lichter. In der kurzen Pause wechselten wir den Ort, da man bei dem Gestein auch die Lichter der Stadt sehen konnte. Es zog uns an einen Parkplatz an der Küste und dann ging das große Kino weiter. Stundenlang tanzten die grünen Lichter am Himmel, mal schwächer, mal stärker, zwischendurch über den ganzen Himmel verteilt und zwischendurch in einem Streifen gebündelt. Ich konnte unser Glück einfach nicht begreifen, mein Herz pumte das Glück durch meinen Körper. Von unserer ersten Sichtung war dies eine Steigerung und das perfekte Drehbuch für unseren Traum sollte noch den absoluten Höhepunkt finden.
Varmahlíð
Ein großes Highlight unserer Island Reise war eine Holzhütte mit einer heißen Quelle, die wir uns für zwei Nächte mieteten. Bei ‑8 Grad Celsius erlebten wir den absoluten Höhepunkt. Draußen war es kalt und wir lagen in der 40 Grad Celsius warmen Quelle. Am Himmel gab es die bisher beste Darbietung der Nordlichter. Strahlende Grüntöne tanzten zwischen den Sternen und sie waren überall. Als könnte dieser wunderbare Moment nicht besser werden, kam die Kirsche auf der Torte. Während wir das heiße Wasser an unserem Körper genossen und die Nordlichter ihre schönsten Farben auflegten, flog eine Sternschnuppen über den Himmel. Mehr ging einfach nicht und erneut war es schwer zu fassen, was gerade passiert war. In diesem Moment sah ich klar vor mir, dass wir uns jeden Traum erfüllen können und auch erfüllen werden, weil wir uns immer in die Position bringen werden alles möglich zu machen. Dieses Erlebnis war prägend für mich und es wird für immer eine magische Erinnerung bleiben.
Am zweiten Abend sahen wir die Nordlichter wieder etwas schwächer, aber dies war dann auch der langsame Abklang eines Meisterwerks.
Keflavik
An unserem letzten Abend in Island entschieden wir uns aufgrund von einer schlechten Prognose gegen eine weitere Suche. Außerdem wollten wir das perfekte Drehbuch so stehen lassen, mit dem Wissen, dass es nicht unser letztes Mal war.
Traum erfüllt
Das große Ziel unserer Island Reise waren die Nordlichter. Mit der Steigerung von Mal zu Mal blühte der Traum maximal auf. Das Leben als Reisender hat seine Höhen und Tiefen, aber solche erfüllten Träume sind der Grund, warum es uns wert ist diesen Lebensweg zu bestreiten. Wir träumen groß und leben mit viel Magie und Freude im Herzen. Ich bin mir sicher, dass wir für uns auf dem richtigen Weg sind.
~Daniel