Die Peninsula Hot Springs befinden sich auf der Mornington Peninsula, circa 90 Minuten von Melbourne entfernt. Dort wollten wir schon auf unserer ersten Reise hier in Australien 2019 hin. Dieses Jahr (2022) haben wir uns dieses Erlebnis nach einigen ziemlich kalten Wochen auf Tasmanien gegönnt.
Die Peninsula Hot Springs ist ein Spa-Resort. Sie haben jede Menge Pools. Das Ganze hat einen kleinen Innenbereich mit einem Fußbad, den Schließfächern, Umkleiden und dem Eingangsbereich. Der Rest findet draußen statt. Die Cafés befinden sich draußen, die Pools, die Unterkünfte, die Saunen, das Dampfbad, die Picknickbereiche, die Hängematten, die Veranstaltungen und Workshops.
Die Pools
Es gibt sehr viele verschiedene Pools, trotzdem ist es selten, dass du einen für dich alleine hast. Die Temperaturen der Peninsula Hot Springs Pools variieren von circa 37 bis 42 Grad Celsius. Vor jedem Pool gibt es eine kleine Garderobe, an der du deinen Badmantel oder dein Handtuch aufhängen kannst. Es gibt einen Pool direkt neben den Umkleiden. Dieser produziert viele Blasen und ist bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Das Amphitheater besteht aus mehreren Ebenen mit quasi identisch aussehenden Pools, die so ausgerichtet sind, dass du als Zuschauer perfekt die auf der anderen Seite des kleinen Flusses gelegene Grünfläche sehen kannst. Dort werden ab und zu kleine Acts aufgeführt.
Weiterhin gibt es auch die besonderen Pools. Darunter befindet sich einer mit nur 20 Grad Celsius warmen Wasser. Dieser ist in der Nähe der Sauna. Neben der anderen Sauna gibt es ein kaltes Tauchbecken. Ebenfalls befindet sich neben dem 20 Grad Pool ein Tauchbecken mit nur 4 Grad Celsius kaltem Wasser. Dieses darfst du nur unter Aufsicht benutzen, wenn du den Fire and Ice Workshop gebucht hast.
Sonst gibt es noch einen Pool auf einem Hügel mit fantastischer Aussicht, einen neben einem See und einen mit einer Höhle. Diese sind sehr beliebt und auch dementsprechend voll. Wir sind einfach umhergewandert und mal hier und mal dort in die Peninsula Hot Springs gesprungen. Es gibt auch Pools in denen du nur sitzen kannst, weil sie so niedrig sind. Außerdem gibt es noch einen Barfußpfad, also einen kleinen Wasserweg, den du entlanglaufen kannst mit verschiedenen Untergründen.
Sauna
Es gibt vier verschiedene Saunen und ein Dampfbad. Eine Sauna ist ziemlich klein. Diese kannst du leider nicht von außen einsehen, so dass die Tür oft geöffnet wird, viel kalte Luft rein kommt und es ziemlich voll ist. In der Nähe befindet sich das türkische Dampfbad. Dieses scheint mir ein gutes Dampfbad zu sein (ich kann es nicht so gut beurteilen, habe vorher noch nie eins gesehen). Es ist groß genug, hat einen Vorraum, wodurch die Temperatur und der Dampf im inneren gehalten werden. Allerdings hallt es dort sehr.
An einem anderen Standpunkt befinden sich drei weitere Saunen. Zwei liegen direkt nebeneinander. Eine von ihnen wird für den Fire and Ice Workshop in regelmäßigen Abständen gesperrt. Während dieser Zeiten ist die zweite Sauna gut besucht, bietet aber genug Platz. Die dritte Sauna ist eine Eissauna. Die Lufttemperatur beträgt im ersten Raum vier Grad Celsius. In der Eishöhle sind es dann minus 25 Grad Celsius. Dort gibt es leider keinerlei Sitzmöglichkeiten, so dass ich mir vorkam, als hätte mich jemand im Resturant im Bikini in den Kühlraum geschickt.
Direkt neben den Saunen befinden sich Massageduschen.
Fire and Ice Workshop
Ich bin noch nie ein großer Fan von Saunen oder kaltem Wasser gewesen, aber wir wollten diesen Workshop trotzdem gerne machen. In diesen 45 Minuten lernte ich eine Menge, auch Dinge, die meinen Alltag verändert haben. Als erstes geht es in die Sauna. Dort werden einige Dinge erklärt. Das Schöne ist, dass diese Dinge erklärt werden, während du entspannt in der Sauna liegst. Wir haben Atem- und Entspannungsübungen gemacht. Die Trainerin, die uns durch den Workshop geleitet hat, hat am Anfang das Vorgehen erläutert und vor jeder Etappe, was zu tun ist. Nach einigen Minuten der Sauna mussten wir wieder hinaus. Nachdem wir uns kurz abgeduscht hatten ging die ganze Gruppe (wir waren sieben Menschen) in den 20 Grad Celsius warmen Pool. Dieser war auf einmal verdammt kalt. Dort verweilten wir eine kurze Weile, machten eine Atemübung und eine weitere Übung. Danach ging es wieder in die Sauna zum aufwärmen.
Die nächste Stufe sollte um einiges härter werden. Nachdem wir die Sauna erneut hinter uns gelassen und kurz geduscht hatten ging es in Kleingruppen von zwei bis drei Personen in ein vier Grad Celsius kaltes Tauchbecken. Unsere Trainerin machte uns vor, wie wir hineinsteigen und herauskommen sollten. Bei ihr sah es so einfach aus. Daniel hatte sich freiwillig als Erster gemeldet und ich musste natürlich mit… Das Wasser war unglaublich kalt. Es tat sogar weh. Die Zehe froren sofort ein. Das Tauchbecken ist so tief, dass du dich mit den Armen am Rand festhalten musst, weil du nicht stehen kannst. Trotzdem sollst du bis zum Kinn im Wasser eintauchen.
In der ersten Runde dauerte das Ganze nur 30 Sekunden, was sich kurz anhört, aber unglaublich lange anfühlt in dem Moment. Erstaunlicher Weise hatte ich keine Atemprobleme, wie es wohl viele Menschen haben, so auch Daniel. Mit der Atemtechnik, die uns gezeigt wurde kam ich so gut zurecht, dass ich mich entspannt mit unserer Trainerin unterhalten konnte, obwohl meine Zehe gerade taub wurden. Das Problem war eher das Rausklettern. Meine Beine waren steif gefroren und meine Arme erschöpft vom Rand festhalten. Danach kam auch schon die nächste Hürde, nämlich mit steif gefrorenen Beinen zum 20 Grad Celsius Pool rüber zu laufen. Dieser war auf einmal fantastisch warm. Nach einigen Minuten ging es zurück in die Sauna.
Die nächste Etappe würde die letzte kalte Erfahrung werden. Statt 30 Sekunden würden wir eine bis drei Minuten in das 4 Grad Celsius Tauchbecken gehen. Bevor es los ging besprachen wir die letzte Etappe kur, wärmten uns auf, entspannten uns. Dann ging es auch schon wieder los, wir natürlich wieder als erstes. Der Trick ist es tief durch die Nase einzuatmen und durch den Mund wieder aus. Während du durch den Mund ausatmest lässt du dich in dieses eiskalte Wasser hinab.
Es war genauso schlimm wie beim letzten Mal. Unsere Trainerin versicherte uns, dass es nach anderthalb Minuten nicht mehr schlimmer werden würde. Ich sah das ganz anders und starkste nach etwas mehr als 1:30 zum andern Pool hinüber. Daniel blieb, wo er war. Er wollte sich beweisen, dass er diese Willenskraft besitzt, denn um mehr scheint es nicht zu gehen, denn in so einer kurzen Zeit kann dir unter den gegebenen Bedingungen nichts passieren. Außerdem stehen mindestens zwei Personen bereit, um dir im Notfall zu helfen. Als ich mich auf den Weg zurück in die Sauna machte verließ Daniel gerade nach den ganzen drei Minuten das kalte Tauchbecken.
In der Sauna unterhielt ich mich mit den anderen Teilnehmern. Sie konnten nicht glauben, dass Daniel die drei Minuten geschafft hatte, ich übrigens auch nicht. Ich war sehr stolz auf ihn, fing aber auch an an mir zu zweifeln. Wenn es lediglich um Willenskraft ging, was sagte das dann über meine Willenskraft aus? Letztendlich bin ich stolz und dankbar, dass ich diesen Workshop gemacht habe und auf meinen Körper gehört habe. Wir haben den Workshop am Anfang des Tages gemacht, was unseren restlichen Tagesablauf etwas verändert hat. Wir kehrten immer wieder zu den Saunen und den alten Becken zurück.
Der Preis
Hier kommt der Haken an der ganzen Sache. Wir wollten diese Erfahrung gerne machen, aber sie war wirklich teuer. Der Eintritt kostet für den ganzen Tag 70 Dollar pro Person (35 Dollar für eine Stunde war der Alternativpreis), der Workshop kostet zusätzliche 15 Dollar pro Person, ist diese aber definitiv wert. Es gibt noch zwei andere Workshops, aber wir mussten schon noch auf den Preis achten. Denn dazu kommt noch, dass du dir zumindest ein Schließfach mieten solltest, sonst schleppst du deinen ganzen Kram mit dir rum. Daniel und ich haben uns ein Schließfach geteilt, das war kein Problem.
Ebenfalls kannst du dir noch einen Bademantel und ein Handtuch mieten. Wir entschieden uns für Bademäntel. Falls du deinen eigenen hast solltest du diesen mitnehmen. Die Bademäntel von den Peninsula Hot Springs sehen nämlich alle gleich aus, was darin endete, dass irgendeine andere Person Daniels Bademantel genommen hat. Er hat zwar an der Rezeption Ersatz bekommen, aber nervig ist es trotzdem. Wir haben ungefähr 200 Dollar für uns beide bezahlt, was zwei mal Eintritt, Workshop, Bademäntel und ein Schließfach umfasst. Als ich diese Zahlen jetzt noch einmal recherchiert habe für diesen Beitrag ist mit aufgefallen, dass es jetzt nicht mehr möglich ist ein Schließfach einzeln zu buchen, sondern nur noch in Kombination mit Badmantel und Handtuch, was das Ganze noch etwas teurer macht.
Fazit
Die Peninsula Hot Springs sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Es ist teuer und teilweise recht voll, aber da es sich für uns um eine once in a Lifetime Experience gehandelt hat, trotzdem empfehlenswert. Es war wirklich entspannend und vor allem der Fire and Ice Worshop war sehr lehrreich. Ich habe die richtige Atemtechnik gelernt, die es mir ermöglicht hat kalt zu duschen und kein Seitenstechen beim Joggen mehr zu bekommen. Ich habe über Willenskraft gelernt, aber auch auf meinen Körper zu hören, was mir bei unserem Tauchkurs sehr geholfen hat. Dieser Workshop alleine ist es meiner Meinung nach schon wert die Peninsula Hot Springs zu besuchen. Sie haben gerade ein Angebot, dass du Rabatt auf den Eintrittspreis bekommst, wenn du am gleichen Tag kommst, wie du buchst.
Tipp: Der wärmste Pool (42 Grad Celsius) befindet sich neben der kleinen Sauna und dem Dampfbad, es ist der erste Pool, wenn du dem Weg bergauf folgst, nicht der mit der Höhle. Spring am Besten erst in das kalte Tauchbecken und entspanne dich dann in diesem Pool.
~ Jenny