Der Weg nach Phillip Island
Nach Melbourne ging es dann weiter, unser nächstes Ziel sollte Phillip Island werden. Die Insel befindet sich 140 km entfernt von Melbourne und lässt sich über eine einzelne kleine Brücke befahren. Als erstes steuerten wir ein Informationscenter auf der Insel an, um uns einen groben Überblick zu verschaffen und mal wieder die Toiletten zu benutzen. Wir ergatterten eine Broschüre mit verschiedensten Wanderwegen, einen Flyer mit Restaurants, Supermärkten und ähnlichem auf der Insel und eine Broschüre zur Penguin Parade.
Die Wanderwege
Wir waren so begeistert von den vorgeschlagenen Wanderwegen, dass wir erstmal eine halbe Stunde im Auto saßen und gemarkert haben welche uns interessieren. Dabei sind eine Menge zusammen gekommen — knapp die Hälfte -, also mussten wir aussortieren, da wir uns nur eine Nacht dort eingeplant hatten. Dabei wollten wir den Nachmittag für Wanderungen nutzen, waren also zeitlich beschränkt. Letztendlich entschieden wir uns für drei relativ kurze Wanderrouten und eine Stadt, die wir uns angucken wollten.
Churchill Island
Als erstes fuhren wir zur nächsten Insel, die wir ebenfalls über eine noch kleinere Brücke erreichten. Auf Churchill Island fanden wir sehr viel grün vor und ebenfalls ein Informationszentrum. Dort begannen wir unsere Wanderung, die halbe Umrundung der Insel. Der Weg führte entlang der Küste, so dass das Meer immer in Sichtweite war. Es war erstaunlich windig und das Wetter konnte sich nicht entscheiden zwischen sonnig, bewölkt und regnerisch. Auf der Wanderung schossen wir viele Fotos, vor allem von den Tieren, die nahe des Infocenters zu finden waren: Ein großes Pferdchen und ganz viele — wir vermuten — Yaks.
Die Wanderung dauerte insgesamt etwa eine Stunde. Sie ist mit 50 Minuten ausgeschildert, aufgrund der Fotos brauchten wir eben etwas länger. Der Weg ist einfach zu laufen und die Umgebung ist wunderschön grün. Es ist auch nicht überlaufen, da die meisten Menschen, die dorthin fahren, sich die Churchill Island Heritage Farm angucken. Abschließend benutzten wir in dem Infocenter noch mal die Toilette und schauten uns im Cafe und im Shop um. Die Preise des Cafes waren uns eindeutig zu teuer, aber im Shop fanden wir eine sehr schöne knallrote Mütze, die wir dann auch mitgenommen haben. Leider haben wir wegen der Mütze vergessen eine Münze zu pressen … Auf dem Rückweg gab es dann noch einmal eine Yakfotosession.
Forrest Caves
Unser nächstes Ziel waren die Forrest Caves. Diese ließen sich über eine Wanderung am Strand entlang erreichen — eigentlich. Wir gingen bei gutem Wetter los, allerdings änderte sich dies ziemlich schnell. Der Wind nahm zu, so dass es am Strand kaum noch Platz gab, um entlang zu wandern, weil die Wellen ständig stärker wurden, so dass sie immer mehr vom Strand in Beschlag nahmen. Als es dann auch noch zu regnen anfing beschlossen wir, dass wir lieber den Rückweg antreten wollten. Gesagt getan, allerdings war dies nicht so einfach wie dies hier zu schreiben, wir wurden ganz schön durchgepustet. Der Strand war sehr schön, die Wellen sehr beeindruckend und wir ein wenig traurig, dass wir die Wanderung nicht machen konnten. Wäre es ein wärmerer und schönerer Tag gewesen, wäre diese Wanderung ein wundervoller Strandspaziergang gewesen.
The Nobbies
Schließlich fuhren wir zum Nobbies Center, wo wir uns im Shop und im Restaurant umsahen, jedoch entsprachen die Preise unserem Budget nicht, also machten wir einen kleinen Spaziergang entlang der Aussichtsplattformen, welche uns einen Einblick aufs Meer und die Gebirge gaben. Auch dort machten wir wieder zahlreiche schöne und lustige Fotos, leider war dies mal wieder ein überlaufener Spot. Da die Insel für Pinguine und Wale berühmt ist, waren wir besonders bemüht in unseren Beobachtungen welche zu sichten. Leider ließen sich weder Pinguine noch Wale blicken, trotzdem machten wir noch paar schöne Bilder und beschlossen beim nächsten Mal die Penguin Parade anzuschauen und einige whale watching Spots anzufahren.
Cowes
Unser letztes Ziel des Tages war die Stadt Cowes, wo wir Abendessen und die Nacht verbringen wollten. Ersteres wurde aufgrund des Flyers erleichtert und der Tatsache, dass die meisten Restaurants auf einer Hauptstraße lagen. Nachdem wir die Straße einmal rauf und runter gelaufen waren, entschieden wir uns für die Pizzeria, die sich direkt vor unserem Parkplatz befand. Da das Wetter weiterhin keine Regung machte sich zu bessern, beschlossen wir unsere Pizzen in unserem Wohnzimmer, also auf den vorderen Sitzen des Autos mit Zuhilfenahme des Armaturenbrettes als Tisch und der Mittelarmlehne als Ablage, zu essen. Aufgrund der niedrigen Temperaturen kuschelten wir uns vorher warm und suchten uns unsere Sprite aus den Tiefen des Autos heraus. Jenny hatte wie immer eine sehr belagsreiche Pizza — Pizza-Schinken ohne Käse — und ich eine Belagsarme — eine Pizza mit Kürbis, Spinat, Pilzen und Feta. Uns beiden schmeckten die Pizzen sehr.
Der Schlafplatz
Die Suche nach einem Schlafplatz gestaltete sich schwieriger, da wir keinen Campingplatz benutzen wollten. So folgten wir der oftmals erfolgreichen Variante auf einem Parkplatz am Strand zu schlafen. Leider gab es keinen, wir fanden aber eine Parkplatzreihe an einer Straße. Dort war allerdings campen verboten. Danach fanden wir eine Seitenstraße, wo man irgendwie vor einer Baustelle parken konnte, das war uns aber zu unheimlich.
Wir schlafen lieber an gut beleuchteten und belebten Straßen. So fuhren wir die Straße am Meer ein Stück zurück und fanden eine BBQ-Area, allerdings durfte man auch dort nicht übernachten. Unsere Lösung bestand letztendlich darin gegenüber dieser am Straßenrand zu parken. Laut Google Maps sollte auch nicht als zu weit entfernt eine öffentlich Toilette sein. Naja was soll ich sagen, es hat eine Weile gedauert bis wir sie gefunden hatten. Sie lag unterhalb der Straße und nur über eine Treppe nach unten zu erreichen war. Erstaunlicherweise war sie sehr groß und relativ sauber!
Wir konnten durch die kurze Aufenthaltsdauer und das schlechte Wetter nur einen kleinen Eindruck von Philipp Island gewinnen, jedoch ist dieser sehr positiv. Es gibt viele spannende Wanderungen in allen Schwierigkeitsgraden. Wenn einem etwas mehr Budget zur Verfügung steht, dann gibt es auch die Möglichkeit mehr Tiererlebnisse mitzunehmen. Eins steht für uns fest, eines Tages kommen wir wieder und machen die Cave Wanderung.
~ Jenny & Daniel
There are no words to show my appreciation!