Hier kommt ein Text den ich seit einiger Zeit schon schreiben möchte. Vor sieben Jahren, in 2017, fuhren wir das erste Mal alleine in den Urlaub. So fingen unsere gemeinsamen Reisen klein an.
Plön ist eine kleine Stadt in Schleswig Holstein. Dort haben meine Familie und ich bereits zwei Mal Urlaub gemacht und einmal hat uns Daniel mit seinen Eltern auf dem Rückweg von ihrem Urlaub aus Schweden besucht. Ich kenne mich dort als ganz gut aus. So beschlossen wir, dass es ein gutes Urlaubsziel sei und überzeugten unsere Eltern, dass kaum etwas schief gehen konnte in einem einwöchigen Campingurlaub. So bekamen wir die Erlaubnis, konnten uns ein Auto und einen Fahrradträger leihen, denn anders kannte ich Urlaub nicht.
Die Hinfahrt
Die 5‑stündige Autofahrt nach Plön verbrachten wir mit reden, Spielen und Pausen machen, in denen wir Brownies verputzten. Allgemein brauchten wir etwas länger, da ich mehr Pausen machte und wegen des Fahrradträgers etwas langsamer fuhr. Wir kamen ohne Probleme an, meldeten uns an der Rezeption an und gaben ihnen das Einverständnisformular von Daniels Eltern. Da er noch unter 18 war, wollte sich der Campingplatz absichern. Wir bekamen unseren gebuchten Platz und fingen an das Zelt aufzubauen.
Unser Platz
Wir hatten einen Platz in der Nähe der Plätze, die wir sonst auch immer haben. Wir bauten das Zelt auf. Trotz dessen, dass wir nur zwei Personen waren, war das Auto ziemlich vollgepackt. Nachdem das Zelt stand richteten wir uns wohnlich ein und luden die Fahrräder, sowie den Fahrradträger ab. Danach ging es Einkaufen. So startete unser erster gemeinsamer Urlaub.
Tischtennis
Es entwickelte sich zu einer Abendtradition, dass wir Tischtennis spielen gingen. Der Campingplatz hatte zwei Platten draußen und zwei Platten drinnen. Um ehrlich zu sein war ich nicht wirklich gut in Tischtennis. Daniel brachte es mir bei und war sehr geduldig. Irgendwann spielten wir mit zwei anderen Personen und es war das reinste Chaos…
Was soll ich sagen, am Ende des Urlaubs konnte ich mit Daniel mithalten.
Kiel
An einem Tag machten wir mit dem Zug einen Ausflug nach Kiel. Wir schauten uns die Stadt an, verbrachten Zeit am Meer und bummelten durch die Fußgängerzone.
Plön
Auch die Fußgängerzone von Plön machten wir unsicher. Wir bummelten durch die Geschäfte, gingen auf dem Markt, suchten nach guten Büchern, gingen essen und aßen Eis.
Kanu fahren
Am Campingplatz selbst mieteten wir uns ein Kanu, um den angrenzenden See zu bepaddeln. Dabei holten wir uns einen Sonnenbrand und kenterten nahezu mehrere Male. Es machte sehr viel Spaß.
Radtour
Da wir unsere Fahrräder dabei hatten kamen wir irgendwann auf die Idee eine Radtour um den See zu machen. Also schwangen wir uns in die Sättel und düsten erstmal Richtung Stadt, da wir dort im Supermarkt Proviant besorgen wollten. Weiter ging es den Schildern nach. Da diese Aktion eher spontan erfolgte hatten wir weder die Route, noch den Wetterbericht gecheckt. So landeten wir irgendwann im strömenden Regen in einem Dorf namens Guesdorf. In diesem “Ort” befand sich lediglich ein Bauernhof, wo nicht mehr als zehn Menschen gewohnt haben können. Das wurde irgendwie zum Running Gag während des ganzen Urlaubs und danach. Zum Glück hatten wir zumindest an Regenjacken gedacht. Aber das Schlimmste stand ja noch bevor. Nachdem wir irgendwie den Weg wiedergefunden hatten kam der letzte Rest von der Nachbarstadt Ascheberg zum Campingplatz. Es ging stetig bergauf… und das am Ende von einer circa 40 km Tour. Ich wurde grumpy. Zurück am Campingplatz gab es erstmal was zu Essen und eine warme Dusche bevor wir uns für den Nachmittag im Zelt einkuschelten.
Grillen
Wenn wir nicht gerade Essen gingen, dann grillen wir umso häufiger. Etwas anderes gab es selten zum Abendessen. Es wurde immer etwas Besonderes, meistens besonders lustig. Wenn ich Mal wieder mit dem Baguette kämpfte oder weil wir noch nie selbst gegrillt hatten…
Minigolf
Der Campingplatz beinhaltete ebenfalls eine Minigolfanlage. Da könnten Daniel und ich wohl kaum nein sagen. Eine schöne Anlage und es lief natürlich, wie es das immer tut. Ich verlor haushoch. Bis jetzt habe ich nur einmal gegen Daniel im Minigolf gewonnen.
Niederlande
Zu diesem Abenteuer gehörte auf dem Rückweg noch ein Umweg über die Niederlande. Dort hatte Daniels Familie einige Jahre lang einen Dauerplatz auf einem Campingplatz gehabt, den er mir zeigen wollte.
Leider fing dieses Unterfangen nicht so gut an. Natürlich passte alles nicht mehr so gut ins Auto wie auf der Hinfahrt und da dies meine erste längere Strecke alleine mit dem Auto war, vergaß ich einen Tankstop einzuplanen. So landeten wir in den Niederlanden an einer Tankstelle mit hohen Preisen und wussten nicht, was wir tanken mussten…
Letztendlich schafften wir es zum Campingplatz, wo wir eine Nacht verbringen würden bei Freunden von Daniels Familie, die immer noch einen Dauerplatz dort haben. Es war wirklich schön, es gab ein nettes Abendessen. Leider gab es auch eine riesige Spinne an der Wand über unserer Schlafgelegenheit und wir konnten erst beruhigt schlafen gehen, nachdem diese eingefangen war. Dabei muss es sich um das größte Exemplar handeln, was ich bis zu diesem Tage in Deutschland gesehen habe. (Konnte ja keiner wissen, dass wir später in Australien enden…)
Am nächsten Morgen machten wir noch einen großen Spaziergang über den Platz, wo Daniel mir die Stelle zeigte, an der er früher von einem Campingplatz zum anderen rüber geschwommen war. In den Erzählungen hörte es sich immer an, als wäre es super weit gewesen. Aber selbst Daniel musste zugeben, dass die Strecke mit 30 bis 40 Metern als Erwachsener nicht wirklich weit erschien… Weiter ging der Spaziergang durch die Nachbarschaft zur “Lieblingseisdiele”, wo wir uns ein Eis genehmigten, denn irgendwie hatten wir es geschafft die Zeit zu vergessen und waren 10km durch die Gegend gelaufen. Wir verabschiedeten uns von unseren Gastgebern und machten uns auf den Weg nach Hause.
Fazit
Es war ein wunderschöner erster gemeinsamer Urlaub in Plön. Natürlich ist nicht alles glatt gelaufen, aber wir haben daraus gelernt. Camping mögen wir übrigens immer noch sehr.
~ Jenny