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Purnululu Nationalpark

Hintergrund

Auf unser­er Reise nach Perth stand noch ein großes High­light auf unser­er Liste, die Gibb Riv­er Road. Doch als wir merk­ten, dass wir sehr früh dran waren, entschlossen wir uns den Abstech­er zum Pur­nu­l­u­lu Nation­al­park doch noch zu machen. Während unser­er Reise hat­ten wir den Nation­al­park, auf­grund von Zeit­druck, vor­läu­fig gestrichen. Zum Glück hat­ten wir unsere Mei­n­ung geän­dert, son­st hät­ten wir echt was verpasst.

Der Nationalpark

Der Pur­nu­l­u­lu Nation­al­park umfasst 239723 Hek­tar und wird seit 2003 als UNESCO World Her­itage gelis­tet. Der inter­es­sante Part für die Besuch­er ist die Bun­gle Bun­gle Gebirgs­kette (45000 Hek­tar), welche sehr viele Schlucht­en bein­hal­tet. Dort gibt es sehr viele atem­ber­aubende Wan­derun­gen. Auf­grund der Lage des Nation­al­parks (Nor­den Aus­traliens) ist dieser meis­tens nur von April bis Ende Novem­ber geöffnet. In der Regen­zeit wären die meis­ten Wan­derun­gen nicht passierbar.

Der Weg zum Ziel

Als wir den Weg zum Pur­nu­l­u­lu Nation­al­park planten, war uns nicht bewusst, dass die „Straße“ der blanke Hor­ror sein würde. Dies erfuhren wir einige Tage vor der Fahrt, aber dies hielt uns nicht auf. Wir kamen vom Nor­den, wo Knunur­runa die näch­ste größere Stadt ist. Von dort aus fuhren wir fast drei Stun­den nach Süden über den nor­malen High­way. Vor dem Nation­al­park gab es einen kosten­losen Schlaf­platz, wo wir nächtigten bevor wir uns auf den Spring Creek Track begaben.

Der Spring Creek Track ist 53 Kilo­me­ter lang und dauert zwis­chen zwei und drei Stun­den. Es ist ein Offroad Weg und wirk­lich nur für 4WD Fahrzeuge zu empfehlen. Die Schwierigkeit (bei guten Wet­terbe­din­gun­gen) ist über­schaubar, wir schafften es als Anfänger ohne größere Prob­leme. Doch dieser Weg ist sehr ner­ve­naufreibend. Das Stich­wort für diesen Weg ist Hugel. Du kannst dir eine staubige Straße vorstellen, welche mit wellen­för­mi­gen Hugeln bedeckt ist. Neben diesen gibt es auch sehr große Steine oder Löch­er auf der Straße. Nach der Fahrt hast du eine Ganzkör­per­erschüt­terung und im schlimm­sten Falle sind noch einige Gegen­stände (bevorzugt Gläs­er) kaputt. Zwei Stun­den durchgeschüt­telt zu wer­den ist defin­i­tiv kein Spaß. Außer­dem gibt es, je nach Wasser­menge, unge­fähr sechs Bäche, die mit dem Auto über­quert wer­den müssen. Jedoch war dies nicht all zu drama­tisch. Für den Spring Creek Track gibt es zwei wichtige Tipps, senke den Luft­druck in den Reifen vor der Fahrt und plane genug Zeit ein.

Weg

Ankunft

Wenn der Weg geschafft ist, dann erwartet dich als erstes das Infor­ma­tion­szen­trum. Dort soll­test du auf jeden Fall einen Halt machen, um eine Karte für den Nation­al­park zu erhal­ten und den Schlaf­platz zu organ­isieren. Im Nation­al­park gibt es zwei Camp­ing­plätze, welche vom Nation­al­park betrieben werde. Diese kön­nen schon vorher Online gebucht werden.

Wenn du in den Nation­al­park fährst triff­st du auf eine ein­ma­lige Land­schaft. Wir kon­nten es kaum glauben, als wir die roten Gebirge sahen welche in ein­er hell­grü­nen Land­schaft aus dem Boden ragten. Beson­ders die mit grün­er Veg­e­ta­tion über­zo­ge­nen Hügel gaben der Umge­bung eine sehr faszinierende Dimen­sion. Nach dem Infor­ma­tion­szen­trum fuhren wir in den nördlichen Teil der Bun­gle Bun­gle Gebirgs­kette. Die Wan­derun­gen verteilen sich über­wiegend auf den nördlichen Teil (Ech­ni­da) und dem südlichen Teil (Pic­canin­ny).

Mini Palms Trail

Als erstes macht­en wir den 4,4 Kilo­me­ter lan­gen Mini Palms Trail. Jen­er startet von dem Blood­woods Park­platz. Für diese Wan­derun­gen kannst du mit ein­er Dauer von unge­fähr zwei Stun­den planen.

Weg

Der Weg ist zunächst sehr sim­pel und der erste Kilo­me­ter gab uns eine unglaubliche Aus­sicht auf die Schlucht, die vor uns lag. Danach bogen wir in die Rich­tung der Schlucht und von dort an wurde der Weg aben­teuer­lich. Erst liefen wir über einen Weg, der mit kleinen Steinen überse­ht war. In der Regen­zeit wäre unser Weg wahrschein­lich ein Fluss gewe­sen. Sobald wir uns der Schlucht nährten sahen wir Pal­men aus allen Rich­tun­gen ragen. Sog­ar auf den Fel­swän­den oder an der oben auf der Schlucht standen Pal­men. Nach ein­er kurzen Weile ver­wan­delte sich der Weg in einen Hin­dernispark. So mussten wir über Felsen klet­tern oder uns durch Felss­pal­ten quetscht­en. Im inneren der Schlucht war es angenehm kühl. Während der Trocken­zeit im aus­tralis­chen Win­ter wird es täglich weit über 30 Grad Cel­sius heiß. Die Schlucht gab uns eine erfrischende Abküh­lung. Der Weg führte zu ein­er Aus­sicht­splat­tform. Von dort aus sahen wir eine Höh­le in der Schlucht und das Gesamt­bild mit allen Pal­men, die aus jed­er Ecke wuch­sen. Schließlich ging es über den sel­ben Weg zurück.

Purnululu Nationalpark Palmen

Kurz vor dem Park­platz gab es noch eine Abzwei­gung zum Blood­woods Look­out. Von dort aus gab es einen Panoram­ablick über die Umge­bung. Der kurze Abstech­er lohnt sich auf jeden Fall.

Echnida Chasm

Die näch­ste Wan­derung lässt sich über zwei Wege erre­ichen. Wenn du die Schlucht vom Mini Palms Trail ver­lässt, dann kannst du entwed­er nach links zum Park­platz gehen oder nach rechts zum Ech­ni­da Chasm. Dies wäre jedoch ein weit­er Weg und bei über 30 Grad entsch­ieden wir uns für die zweite Option, die Fahrt zum näch­sten Parkplatz.

Ausblick

Ech­ni­da Chasm beansprucht eine Stunde und zwei Kilo­me­ter für Hin- und Rück­weg. Da der Weg kürz­er ist, führt die Strecke rel­a­tiv schnell in eine Schlucht. Auch in jen­er Schlucht war es angenehm kühl. Beim Wan­dern kon­nten wir beobacht­en wie die Fel­swände immer höher wurde und auch in der Bre­ite immer enger. Irgend­wann mussten wir hin­ter einan­der laufen, damit wir noch weit­er kon­nten. Am Ende des Weges erwartete uns eine kleine Men­schen­menge. Im Vis­i­tor Cen­ter wurde die Wan­derung für die Vor­mit­tagszeit emp­fohlen, weil die Sonne zu dem Zeit­punkt in die Schlucht hinein scheinen sollte. Das Licht sah auch sehr schön aus, aber wir ent­deck­ten einen kleinen Gang hin­ter der Masse. Dort kon­nten wir noch tiefer in die Schlucht klet­tern bis der Weg mit ein­er Absper­rung endete.

In Summe war es ein ziem­lich cool­er Weg, jedoch war es auch ein sehr pop­ulär­er Weg für die größeren Massen.

Kurrajong Campground

Im Pur­nu­l­u­lu Nation­al­park gibt es zwei Camp­ing­plätze. Der Walar­di Camp­ground und der Kur­ra­jong Camp­ground. Unsere Wahl fiel auf den let­zteren, weil dieser sehr groß ist. Der Walar­di Camp­ground hat­te nur ziem­lich lim­i­tierte Kapaz­itäten und da bei­des Plätze vom Nation­al­park sind, erwarteten wir eine ähn­liche Qualität.

Die Über­nach­tung kostete uns 13 AUD pro Per­son pro Nacht. Dafür gab es einen großen Camp­ing­platz mit sauberen Plum­sk­los und Wass­er. Jenes Wass­er nutzten wir, um unsere Wäsche zu Waschen. In weni­gen Stun­den trock­nete die Sonne alles für uns.

Den Nach­mit­tag nutzten wir, um zu entspan­nen und Abends gin­gen wir auf einen Hügel, wo wir uns den Son­nenun­ter­gang anschaut­en. Dies war eines der besten High­lights, weil die Land­schaften atem­ber­aubend sind. Während die gold­ene Scheibe hin­ter ein­er grü­nen Land­schaft ver­schwand, strahlte sie die rote Gebirgs­kette an und ließ sie strahlen. Unser Tipp ist das ganze Kunst­werk um zu drehen. An unserem let­zten Mor­gen schaut­en wir uns den Son­nenauf­gang an. Der Unter­schied zum Abend, es gab keine anderen Men­schen. Die Sonne sahen wir an diesem Mor­gen nicht, aber dafür ein anderes Spek­takel. Im Him­mel macht­en sich eine löchrige Wolk­endecke bre­it und die aufge­hende Sonne färbte die Lück­en erst rot und dann orange.

Himmel

Piccaninny

Am zweit­en Tag standen wir sehr früh auf, denn uns stand ein großer Wan­dertag bevor. An diesem Tag woll­ten wir den südlichen Teil vom Pur­nu­l­u­lu Nation­al­park bewan­dern. Dafür nah­men wir noch ein­mal 25 Kilo­me­ter Mist­strecke auf uns. Schließlich kamen wir in der Pic­canin­ny Gegend an. Von dort aus woll­ten wir die meis­ten Wege erkun­den. Nur die Pic­canin­ny Gorge mussten wir aus­lassen, weil dieser Weg zwei Tage in Anspruch genom­men hätte.

Whip Snake Gorge

Auf unserem Tage­s­plan stand die 10 Kilo­me­ter lange Whip Snake Gorge Wan­derung an. Die Länge erhöhte sich ein wenig, weil wir auch die Abstech­er zu einzel­nen Aus­sicht­spunk­ten machen woll­ten. Wenn du auch alles sehen möcht­est, dann empfehlen die Broschüren als erstes zur Whip Snake Gorge zu laufen und auf dem Rück­weg die Abstech­er zu machen. Dies ist auch sehr sin­nvoll, weil der erste Teil des Weges kom­plett offen ist und die Sonne sehr inten­siv scheint. Ein früher Start ver­hin­dert zu viel Sonnenbelastung.

Der Weg zur Schlucht war unglaublich inten­siv. Schon in den frühen Stun­den des Tages lag die Sonne drück­end auf uns. Die Land­schaften waren unglaublich. Hügel und Berge ragten aus dem Boden und wir liefen über eine bre­ite Ste­in­fläche (ver­mut­lich ein Fluss im Som­mer). Der Boden änderte sich immer wieder. Zwis­chen­durch gab es Löch­er, kleine Erhöhun­gen oder Sand. Wir kon­nten den Fluss bildlich vor unserem Auge sehen. Auf dem Weg macht­en wir einen Abstech­er zum Pic­canin­ny Look­out. Dort kon­nten wir diese fan­tastis­che Land­schaft in einem Bild sehen. Außer­dem gin­gen wir auch zu einem Felsen, der „The Win­dow“ heißt. Jedoch hiel­ten wir uns damit nicht zu lange auf.

Weg

Nach ein­er gewis­sen Zeit betrat­en wir die Schlucht. Dort sah der Weg eben­falls wie ein aus­getrock­neter Fluss aus. Im Herzen der Schlucht erre­icht­en wir das Ziel der Wan­derung. Dort set­zten wir uns hin und ließen die Gigan­tis­chen Fel­swände auf uns wirken. Mit neuen Kräften trat­en wir den Rück­weg an.

Schlucht

Cathedral Gorge

Einen weit­eren Abstech­er woll­ten wir noch machen. Nicht weit vom Park­platz gab es eine Abzwei­gung zur Cathe­dral Gorge. Mit let­zten Kräften liefen wir in die einzig verbliebene Schlucht für uns. Schließlich war diese Schlucht der krö­nende Abschluss für alle Wan­derun­gen. Am Ende kamen wir an ein­er großen Fläche raus, wo es eine kleine Wasserquelle gab und Höhlen in den Fel­swän­den. Jen­er Ort ließ uns sehr klein erscheinen. Beson­ders als wir Men­schen in ein­er Höh­le sahen, stell­ten wir fest in welch­er Dimen­sion die Höhe der Schlucht ist. Auch der let­zte Abschnitt im Pur­nu­l­u­lu Nation­al­park war ein­fach wunderbar.

Purnululu Nationalpark Schlucht

Fazit

Der Pur­nu­l­u­lu Nation­al­park ist ein fan­tastis­ch­er Wan­der­park. Jede Wan­derung hat­te einen bleiben­den Ein­druck hin­ter­lassen und wir kon­nten die zwei Tage kom­plett genießen. Auch wenn unser Auto auf dem Rück­weg auf­gab (dies ist eine andere Geschichte), bereuten wir nicht diesen Umweg gemacht zu haben.

~ Daniel

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