Hintergrund
Das wohl größte Highlight auf unserem Roadtrip entlang der Westküste war die Schnorcheltour am Ningaloo Reef. Insgesamt buchten wir uns für eine Woche einen Campingplatz in Exmouth. Das Ningaloo Reef ist weniger berühmt, als das Great Barrier Reef, aber es ist keineswegs zu unterschätzen. Wir erkundeten das Reef auf unterschiedlichen Wegen. So gingen wir an vielen Stränden schnorcheln, aber letztendlich buchten wir uns auch eine Tour, um mehr von dem schönen Unterwasserparadies zu sehen.
Anbieter und Leistung
Wir buchten unsere Schnorcheltour am Ningaloo Reef bei Exmouth Dive and Whalesharks Ningaloo. Für 195 AUD (ungefähr 117 Euro) pro Person bekamen wir eine 8 Stunden lange Tour zu der Muiron Island. Wir wurden morgens von unserem Campingplatz abgeholt und nachmittags wieder zurück gebracht. Der Anbieter stellte uns eine Schnorchelausrüstung zur Verfügung. Zusätzlich wurden wir den ganzen Tag über mit Snacks und Getränken versorgt. Wer zusätzlich tauchen gehen möchte, kann dies für einen höheren Preis auch machen. Unsere Entscheidung fiel auf diesen Anbieter mit diesem Angebot, da zu der Zeit, wo wir dort waren, keine Saison für Walhaie oder Mantarochen war. Über das Jahr verteilt gibt es zu bestimmten Jahreszeiten die Möglichkeit mit diesen außergewöhnlichen Tieren zu schwimmen.
Der Morgen
Am Morgen vor der Schnorcheltour am Ningaloo Reef, waren wir beide sehr aufgeregt. Besonders Jenny freute sich auf die Tour. Ich war am Anfang noch ein wenig skeptisch, weil wir viel Geld bezahlt hatten, aber nicht genau wussten, was auf uns zukommen würde. Der Start unseres Tages verlief, wie so oft, sehr chaotisch. Bis kurz vor der Abfahrt packten wir hektisch unsere Sachen für die Tour zusammen. Am Abend zuvor, hatten wir es versäumt unsere Taschen zu packen, weil wir einen abenteuerreichen Tag hatten.
Schließlich schafften wir es pünktlich zu dem Bus, der uns am Campingplatz abholen sollte. Unnötigerweise wurden wir zur nächsten Straße gebracht. Wir hatten nicht gewusst, dass die Zentrale des Anbieters in der nächsten Straße lag. Dort mussten wir noch einige Papiere unterschreiben und warten bis einige Anhänger mit Ausrüstung vollgepackt wurden. Dann wurden alle Personen auf zwei Busse verteilt und zum Hafen gebracht, wo ein kleines Schiff für das Abenteuer bereit stand. Nachdem das Equipment aufs Schiff geladen wurde ging es endlich los. Nun freuten wir uns beide sehr.
Schiffsfahrt
Auf dem Schiff selbst konnten wir es uns bequem machen. Zwischendurch bekamen wir paar Infos zum Schnorcheln. Außerdem wurden wir recht früh mit Brillen und Flossen in unserer Größe ausgestattet. Meistens saßen wir und genossen die frische Luft des Ozeans. Es war unglaublich schön, das blaue Wasser, die unendlichen Weiten und Umrisse vom Festland. Dieser Ausflug hatte alles, um perfekt zu werden. Denn Jenny überkam nicht einmal die übliche Reiseübelkeit. Wahrscheinlich lag das an der Reisetablette, die sie vorher zu sich nahm, aber auch an dem herrlichen Wetter und dem ziemlich wellenlosen Wasser. Die Schiffsfahrt dauerte bestimmt eine Stunde.
Am liebsten wollten wir direkt ins Wasser und die einmalige Unterwasserwelt erkunden. Während unserer Reisen hatten wir bereits so viel Schönheit am Land gesehen, doch viel Natur von Unterwasser kannten wir nicht. Die Spannung wuchs mit jeder Minute und wir nährten uns auch immer schneller der Insel. Schließlich kam eine Person von der Besatzung, die für die Gruppe der Schnorchler verantwortlich war, und teilte Handzeichen, den Ablauf und den Plan mit uns. Dann wurde das Schiff auch schon langsamer und wir durften, wie beim Surfkurs in Sydney, in Neoprenanzüge schlüpfen. Plötzlich war jeder aufgeregt auf dem Schiff. Es wurden Schildkröten im Wasser gesichtet. Nun machte sich jeder schnell fertig und wir waren endlich startklar. Die Schnorcheltour am Ningaloo Reef konnte losgehen.
Erste Eindrücke vom Schnorcheln
Das Erste, was uns auffiel war, dass das Wasser sehr kalt war. Doch nach einigen Sekunden war das eine Nichtigkeit. Ein Blick unters Wasser, ließ uns in eine neue Welt eintauchen. Erst sah man in einiger Entfernung einige Korallen und Fische. Sobald wir in Richtung der Insel schwammen, kam immer mehr von einem magischen Ort zum Vorschein. Wir wurden völlig überwältigt.
Das Ningaloo Reef ist voller bunten Korallen, Fische und anderer Wasserbewohner. Die Dimension ist unvorstellbar, es gibt alles in jeder Form und Farbe. Ich liebte es diese Lebewesen zu beobachten. Trotz der Menge an Tieren und Pflanzen, sah alles harmonisch und funktionierend aus. Man hätte den Eindruck bekommen können, dass die Gesamtheit aller Lebewesen ein funktionierender Organismus sei. Diese Welt packte mich einfach und in dem Moment, in dem ich da schwamm, war ich auch ein Teil davon. Wahrscheinlich hat der Mensch keine Ahnung davon wie viele Wunder und Geheimnisse dieser Planet hat. Die Wichtigkeit des Schutzes dieser Orte ist unbeschreiblich hoch.
Die Gruppe schwamm eine sehr lange Zeit von einem Ort zum Nächsten. Das bunte Paradies änderte sich ständig. Ohne, dass wir vorher etwas fühlten, überkam uns die Erschöpfung. Uns war gar nicht bewusst gewesen, wie lange wir schon im Wasser unterwegs waren. Allmählig kamen Blasen von den Flossen auf und wir sehnten uns nach einer Pause. Zum Glück ging es schon bald aufs Boot, wo es eine Snackrunde gab. In der Zeit, wo wir aßen, machte sich das Schiff auf zum nächsten Ziel. Jetzt war die Mission der Schnorcheltour am Ningaloo Reef, Schildkröten zu finden.
Schildkröten Paradies
Nach einer kurzen Fahrt kamen wir an einem Strand an. Dort konnten wir es kaum glauben, tatsächlich gab es dort Schildkröten. Doch nicht eine oder zwei, nein, so viele, dass wir sie nicht zählen konnten. Wir hatten das Glück sie bei der Paarungszeit anzutreffen. Folglich konnten wir sehen, wie die Schildkröten im Wasser herumtollten und wie welche zum Strand raufschwammen, um ihre Eier zu legen. Um sicherzustellen, dass wir die Schildkröten nicht stören würden, sollten wir geradlinig zum Strand schwimmen. So jagte keiner ihnen hinterher. Es gab nur eine kleine Vorwarnung: Die männlichen Schildkröten nehmen es nicht so genau bei der Paarung. Folglich musste man ein wenig aufpassen und durfte ihnen nicht den Rücken zudrehen.
Bei unserem Weg zum Strand trafen wir auf keine Schildkröte. Doch am Strand selbst konnten wir einige beobachten. Sie waren viel größer, als ich ursprünglich annahm. Trotz ihrer Größe, sind sie im Wasser sehr schnell und agil. Auf dem Rückweg zum Schiff konnten wir einige Schildkröten sehen. Doch einen Moment werde ich nie in meinem Leben vergessen. Eine Schildkröte kam direkt auf mich zu. Um Distanz zu wahren, versuchte ich ein wenig nach hinten zu schwimmen. Im nächsten Augenblick war die Schildkröte schon vor mir und wir sahen uns von Gesicht zu Gesicht unter Wasser an.
Das war einfach atemberaubend ein solch schönes Lebewesen so nah zu sehen. Diese Schildkröte entschied sich, sich mir zu nähren, für mich war es ein Geschenk. Aber es wurde noch aufregender. Auf den letzten Metern zum Schiff sah ich noch einige Schildkröten. Zwischen ihnen glitt auch ein kleiner Hai hindurch. So viele wilde Tiere in einem Augenblick, es war ein wahrgewordener Traum.
Ausklang
Ziemlich geschafft ging die Schnorcheltour am Ningaloo Reef dann weiter. Das Schiff fuhr zu einem dritten Spot, wo wir abschließend nochmal ins Wasser konnten. Die Erkundung war immer noch spektakulär, doch die Kräfte und aufgeriebenen Blasen an den Füßen erschwerten die letzte Runde. Dementsprechend genossen wir den schönen Ausblick zum letzten Mal. Glücklicherweise trafen wir noch auf eine kleine Schildkröte und dann ging es nach einem langen und aufregenden Tag zurück nach Exmouth.
Auf der Rückfahrt wechselten wir die Plätze. So gingen wir nach vorne und hielten unsere Beine aus dem Schiff. Es tat einfach gut den frischen Wind und immer wieder das kalte Wasser zu spüren. Schließlich überkam uns die Erschöpfung und wir schliefen fast die ganze Fahrt. Neben uns war noch eine Familie, die Eltern mit ihren zwei Töchtern. Bei ihnen sah es auch nicht anders aus. Letztendlich schliefen alle während der Fahrt. Am Ende gab es noch ein kleines Highlight. Auf dem Weg in den Hafen sprangen noch einige Delfine aus dem Wasser. Wir lieben dieses Land einfach für solche Momente.
Fazit
Insgesamt war die Schnorcheltour am Ningaloo Reef eines unserer besten Erlebnisse in Australien. Muiron Island ist ein echt sehenswerter Ort. Obwohl das Ningaloo Reef das weniger berühmte Riff in Australien ist, so ist es trotzdem kein Ort den man auf seiner Reise weglassen sollte. Für uns war das Riff einfach magisch und ein unglaublich spannendes Abenteuer.
Die Tour können wir auch sehr empfehlen. Für das Geld, was man zahlt bekommt man auch viel zurück durch unvergessliche Momente. Auch der Anbieter war aus unserer Sicht gut gewählt. Das Preis-Leistung Verhältnis passte, die Crew auf dem Schiff war sehr freundlich und die Stimmung einfach klasse. Im Anschluss erhielten wir eine E‑Mail mit einer Vergünstigung auf weitere Touren für die Zukunft bei diesem Anbieter.
~ Daniel