Spuren lesen

Zu unserem 1 year pro­fes­sion­al Field Guide Kurs gehörte neben dem NQF2 Kurs und dem Basic Bird­ing der Tracks, Signs and Trail­ing Kurs. Dieser diente als Vor­bere­itung auf den anschließen­den Appren­tice Trails Guide Kurs. Was wir also im Tracks and Signs Kurs lern­ten war vor allem Spuren lesen. Wie dieser ablief und was genau an Aktiv­itäten wir macht­en find­est du hier.

In diesem Text soll es ums Spuren lesen gehen und wie genau du diese dif­feren­zieren kannst. Beim Spuren lesen gibt es noch viel mehr, was du beacht­en musst und was du den Spuren selb­st ent­nehmen kannst, als die Infor­ma­tion welch­es Tier hier herge­laufen ist. Generell musst du dir erst ein­mal bewusst machen, von welch­er Seite du auf die Spur guck­en musst, denn nicht immer ist klar, wo vorne und hin­ten ist. Weit­er­hin soll­test du nicht in der Sonne ste­hen und so einen Schat­ten auf die Spur werfen.

Den Spuren kann ein geübter Track­er fol­gende Infor­ma­tio­nen ent­nehmen: Welch­es Tier ist hier her gelaufen? Wann ist es hier her gelaufen? In welche Rich­tung ist es gelaufen? Wie viele Tiere waren es? War es ein Män­nchen oder ein Weibchen? Wie schnell ist das Tier gelaufen?

Welches Tier ist hierher gelaufen?

Löwen haben größere Hin­terp­foten als Vorderp­foten und diese sind bre­it­er als die Pfoten ein­er Löwin. Löwin­nen haben es genau umgekehrt. Ihre Vorderp­foten sind größer ihre Hin­terp­foten. Leop­ar­den­spuren sind generell klein­er als Löwen­spuren, wobei hier die Vorderp­foten klein­er sind als die Hin­terp­foten. Män­nchen haben größere und bre­it­ere Tatzen als Weibchen. Gepar­den haben eher ovale Zehe an den Hin­terp­foten und hin­ter­lassen Kral­len­spuren. Schakale hin­ter­lassen eben­falls Kral­len­spuren. Ihre Spuren sehen denen der Gepaden sehr ähn­lich, sind aber klein­er. Außer­dem sind die Vorderp­foten wieder größer als die Hin­terp­foten. Sie besitzen min­destens einen Zeh in Form ein­er Niere.

Bei den Schakalen kann vom linken äußeren Zeh eine Lin­ie zur recht­en Seite des Main­pads gezo­gen wer­den und von der Außen­seite des recht­en Zehs eine zur linken Seites des Main­pad, ohne dass die Lin­ie durch das Main­pad führt. Die Spuren ein­er Hyäne sind sehr auf­fäl­lig. Neben den Kral­len­spuren ist das Main­pad asym­metrisch und die Zehe haben als die Form von Nieren, sehen also aus wie Kidneybohnen.

Du merkst schon, so ein­fach ist das Spuren lesen gar nicht, vor allem unter Katzen‑, Hun­den- und Antilopenarten.

Ele­fan­ten haben vorne run­dere Füße als hin­ten. Die Hin­ter­beine sind eher oval, was durch das Gewicht des Kopfes bed­ingt ist. Sie haben Zehe an der Vorder­seite ihrer Füße. Nashörn­er haben drei Zehe. Bei­de Nashornarten haben hin­ten schmalere Füße als vorne. Das Bre­it­maulnashorn hat außer­dem am Ende seines Fußes eine w‑Form. Da das Bre­it­maulnashorn generell größer ist, sind dessen Zehe weit­er auseinan­der. So kannst du beim Spitz­mal­nashorn scheck­en, dass ein seitlich­er Zeh in sein­er Länge die Bre­ite des mit­tleren Zehs abdeckt. Das Nilpferd ist ziem­lich ein­fach zu erken­nen, da es eben­falls eine ziem­lich große Spur hat und im Gegen­satz zu allen anderen Tieren vier Zehe besitzt. Die Hin­ter­füße sind klein­er als die Vorderfüße.

Büf­fel­spuren erin­nern an Kuh­spuren, wobei die Hin­ter­füße größer und mehr oval sind als die Vorder­füße. Diese hin­ter­lassen eher runde Spuren. Giraf­fen haben sehr große Füße. Ihre Vorderp­foten haben eine Box­form, die Hin­ter­füße sind eher oval. Die äußeren Hufe sind dabei sowohl hin­ten, als auch vorne länger. Zebraspuren erin­nern an Pfer­de­hufe. Sie haben nur einen Huf, der vorne rund und hin­ten eher oval ist. Jed­er Huf hat einen soge­nan­nten Frosch, was das kleine Dreieck am hin­teren Ende das Hufs beschreibt. Das Buschschwein hat zwei Hufe pro Fuß, die etwas auseinan­der zeigen. Teil­weise kann auch die Dau­men­klaue gese­hen wer­den. Das Warzen­schein hat dage­gen par­al­lele Hufe, die hin­ten klein­er sind, als vorne.

Nun zu den Antilopen:

Streifengnus haben eben­falls größere Vorderp­foten als Hin­terp­foten. Ihre Spur sieht aus, als hätte jemand eine 6 an der recht­en Seite gespiegelt. Wasser­bock­spuren sind klein­er als Streifengnus­puren und haben mehr ovalen Platz zwis­chen den Hufen als die Gnus. Kudu Spuren sehen aus wie kleine Rug­bys. Nyalas haben kleinere Spuren als Kudus und ihre Hufen sind weit­er auseinan­der als die von Kudus. Sie haben eine Ten­denz dazu ihre Huf­spitzen in den Boden zu ram­men. Buschböcke sind ver­gle­ich­sweise sehr klein und ihre Spuren sind nach außen gedreht, so dass sie ausse­hen ein Enten­walk. Duik­er sind eben­falls kleine Antilopen. Sie haben run­dere Huf­spitzen als Stein­böcke. Stein­böcke, eben­falls kleine Antilopen, haben spitzere Spuren als Duik­er. Impalas laufen eher auf den Außen­seit­en ihrer Hufe. Die Spur der Rap­penan­ti­lope ist spitz, sie laufen in ihren eige­nen Spuren und die Kante der Hufe ist zu sehen.

Weitere Tiere

Das Erd­fer­kel zeigt Spuren mit drei Zehen und dick­en Klauen. Eventueller Weise zeigen sich auch der erste und let­zte Zeh. Die Hin­ter­füße sind mehr gespreizt. Die Zibetkatze hat leicht größere Hin­tep­foten als Vorderp­foten und zeigt Krallen. Die Gin­terkatze ist klein­er als vorherige und zeigt keine Kral­len­spuren. Der Honig­dachs hat vorne sehr lange Klauen, größere Vorder- als Hin­ter­füße. Teil­weise zeigt sich der 5. Zeh, aber nicht immer und er besitzt ein Prox­i­mal­pad. Stachelschweine haben zwei Prox­i­mal­pads und ein Main­pad, dass in drei Seg­mente aufgeteilt ist. Der 5. Zeh ist nicht immer zu sehen. Sie haben run­dere Zehen als der Honigdachs.

Die Hin­terp­foten von Pavia­nen sehen aus wie men­schliche Füße mit Krallen anstelle von Fin­gernägeln. Die Vorderp­fote sieht aus wie ein hal­ber Fuß mit einem Dau­men. Vervet Mon­keys Vorderp­foten zeigen Fin­ger und einen Dau­men, die Hin­terp­foten sehen aus, wie ein Fuß. Sie hin­ter­lassen keine Krallenspuren.

Der Buschhase hat ovalere Hin­terp­foten als Vorderp­foten. Wenn er unter­wegs ist lassen sich Muster erken­nen. Es sieht aus wie ein Y oder eine 7. Eich­hörnchen haben Krallen, vore vier Zehen und hin­ten fünf. Ihre Hin­ter­füße sind länger als ihre Vorder­füße. Mäuse hin­ter­lassen winzige Spuren, die unge­fähr so groß sind, wie dein klein­er Fin­ger­nagel. Sie haben eben­falls fünf Zehe hin­ten und vier vorne.

Eidech­sen haben meis­tens eine Lin­ie, die die Spur in rechts und links teilt. Dabei han­delt es sich um den Schwanz, der hin­ter­her gezo­gen wird. Weißkehlwarane haben größere Hin­ter- als Vorder­beine. Sie besitzen Krallen und an jedem Fuß fünf Zehe. Der hin­ter­her gezo­gene Schwanz teil jew­eils zwei der Zehe in der Spur ab. Dage­gen ist der Binden­waran klein­er und der Schwanz schnei­det nur den großen Zeh des Hin­ter­laufes. Das Krokodil hat dop­pelt so große Hin­ter­füße, wie Vorder­füße. Hin­ten besitze es vier Zehe, vorne sog­ar fünf.

Rechts oder Links?

Das lässt sich eigentlich ziem­lich leicht her­aus­find­en. Halte deine Hand daneben. Einige dieser Tiere haben keinen Dau­men, aber du kannst anhand der Länge dein­er Fin­ger einen Ver­gle­ich ziehen. Weit­er­hin laufen einige Tiere auf der Außenkante ihres Fußes.

Wie schnell ist das Tier gelaufen?

Wenn der Hin­ter­fuß hin­ter dem Vorder­fuß lan­det, dass ist es ein under­step, also ein langsames Tem­po. Lan­den die Hin­ter­füße direkt auf der Spur des Vorder­fußes (direct reg­is­ter), dann ist das Tem­po mod­er­at. Sollte der Hin­ter­lauf vor dem Vorder­lauf lan­den (over­step), dann ren­nt das Tier.

Fazit

Dies sind nur Ver­gle­iche unter den einzel­nen Spuren dieser Tier­arten. Du soll­test dir dieses Buch anschauen. Natür­lich gibt es noch viele mehr. Hier habe ich nur die behan­delt, die wird durchgenom­men haben, was von dem Reserve abhing, wo wir gel­ernt haben.

 

~ Jen­ny

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