Hintergrund
Surfen und Australien, es gehört einfach zusammen und so entschlossen wir uns dazu einen Surfkurs in Sydney zu machen. Unsere Reisezeit wollen wir unbedingt dafür nutzen so viele neue Sachen zu entdecken wie nur möglich ist. Wir kamen Anfang Dezember nach Sydney und wollten dort bis nach Silvester bleiben. Folglich hatten wir sehr viel Zeit, um die Stadt und die Strände zu erkunden. Dabei stach eine Sache hervor: Die Leute sind verrückt nach Surfen! Egal in welcher Form, egal in welchem Alter, man konnte sie alle am Strand sehen. Es gab Familien, Kinder, Rentner und sie kamen alle um zu surfen. Dabei war ihnen jedes Mittel Recht. Einige transportierten ihr Brett auf dem Fahrrad oder dem Roller und andere bastelten es irgendwie an das Auto. Wir wollten unbedingt verstehen, warum surfen alle Altersklassen so begeistert. Dementsprechend buchten wir uns einen Surfkurs in Sydney.
Die Konditionen
Schnell stellten wir fest, dass Surfen ein sehr teures Vergnügen ist. Dementsprechend dauerte es eine Weile bis wir ein günstiges Angebot fanden. Auf Groupon fanden wir einen Surfkurs von der Illawarra Surf Academy, der 2 Stunden dauerte für ca. 50 Dollar für uns beide. Dies war perfekt, um einen ersten Eindruck von der Sportart zu gewinnen ohne gleich zu viel zu bezahlen.
Vor dem Surfkurs
Der Kurs startete um 11:30 am Corrimal Beach. Vorher frühstückten wir entspannt und suchten den Treffpunkt, welcher nicht genau definiert war. Neben dem Parkplatz gab es ein großes Gebäude. Dementsprechend dachten wir, dass dort der Treffpunkt sei. Es stellte sich heraus dass man sich auf dem Parkplatz vor einem Anhänger der Surfakademie treffen sollte. Schließlich fanden wir diesen und waren sehr gespannt, was uns erwarten würde.
Als erstes wurden wir mit Neoprenanzügen und Brettern ausgestattet. Wann immer wir auch am Strand waren, machten wir uns lustig über die Personen, die sich in oder aus einem Neoprenanzug gequält hatten… Karma! Denn jetzt waren wir dran und es war definitiv eine bescheiden schöne Arbeit. Nachdem wir uns eingekleidet hatten, ging es endlich Richtung Strand. Wir merkten schnell, dass die Neoprenanzüge ihren Zweck erfüllen würden, denn es war wie in einer Sauna. Mit jedem Schritt durch den Sand stieg die Spannung!
Erst auf dem Trockenen und dann ab ins Wasser!
Wir waren eine Gruppe von fünf Personen. Unser Surflehrer zeigte uns erst Trockenübungen, die wir im Sand machen sollten. Als erstes lernten wir, wie wir auf dem Brett am besten liegen sollten und schließlich wie wir am besten aufstehen sollten. Die erste Einheit war ein bisschen schwierig zu verstehen, denn es war laut, warm und mein Englisch reichte nicht, um alles zu verstehen. Obwohl die Trockenübungen nicht lange dauerten, war ich sehr ungeduldig. Ich wollte unbedingt so schnell wie möglich ins Wasser.
Kurze Zeit später ging es endlich ins Wasser! Der Lehrer ging mit Einem nach dem Anderen ins Wasser. Dort brachte er einen in Position und im richtigen Moment sollte man paddeln und dann aufstehen. Die Beschreibung ist sehr leicht, die Praxis dagegen ist sau schwer. Wir waren als letztes dran und ich durfte zuerst ins Wasser. Es war sehr aufregend, aber auch ein bisschen beängstigend. Die Wellen waren an diesem Tag wohl besonders schwierig für Anfänger. Um in die richtige Position zu kommen, muss man sich ein Stück vom Strand entfernen. Dies ist jedoch besonders schwierig gewesen, weil die Wellen einen immer zurück gespült haben. Für diese Schwierigkeit war der Surflehrer da. Als ich in der richtigen Position war ging das Abenteuer los!
Die Welle hinter dir wird immer größer. Du musst paddeln und im richtigen Moment aufstehen. Ich paddelte, stand auf und fiel relativ schnell ins Wasser…
Diesen waren meine ersten Sekunden mit Australiens Lifestyle Sportart Nummer eins. Früher hätte ich mich über so einen Fehlstart geärgert, aber ich fand es einfach geil! Erstaunlicherweise brannte das Salzwasser gar nicht und die Sekunden auf dem Board hatten echt Spaß gemacht. Nun begann die freie Phase, wo wir es selbst versuchen konnten. Dabei ging der Surflehrer von Person zu Person und half immer mal wieder in die richtige Position zu kommen.
Mein Neoprenanzug öffnete sich immer wieder. So gelang Wasser dort rein, aber es keine Öffnung wo es raus konnte. Ich musste immer wieder zum Strand, um bisschen Wasser zu lassen. Dabei sah ich wohl so aus wie das Michelinmännchen…
Bei Jenny klappte es am Anfang erstaunlich gut, doch ohne Hilfestellung hatten wir beide unsere Probleme. Die richtige Position zu erreichen war echt die Hölle. Immer wieder kamen große Wellen, die einen fast bis zum Strand zurückwarfen. Manchmal stieß das Wasser einen so um, dass man die Standhaftigkeit verlor und mit dem Surfbrett am Fuß durch den Sand gezogen wurde. Dementsprechend war anfangs der Spaßfaktor ziemlich gering…
Weiter immer weiter!
Immer wieder zurückgeworfen zu werden war echt mies. Ich wollte, aber unbedingt aufs Brett. Also lief ich immer wieder rein und wurde immer wieder zurück gespült. Irgendwann hatte ich eine Technik raus, mit der ich nicht jedes Mal von vorne anfangen musste. So konnte ich immer öfters aufs Brett und mit der Zeit wurde ich besser. Erst stand ich nur einen Augenblick drauf, aber mit der Zeit konnte ich es bis zu 10 Sekunden ausbauen. Wenn man es aufs Brett geschafft hat, dann war der Spaßfaktor groß. Es war ein völlig neues Gefühl auf dem Wasser mit einem Board zu reiten. Der Ehrgeiz hat sich bezahlt gemacht und ich bin auf den Geschmack gekommen.
Jenny motivierte sich nach kleinen Pause auch immer wieder dazu weiter zu machen. Gegen Ende stand sie paar mal echt gut auf dem Board. Leider ist surfen nicht ausschließlich Spaß pur. Einige schmerzhafte Momente hemmten den Spaß zwischendurch. Jenny bekam das Board gegen den Kopf und ich stieß mit jemandem zusammen. Dennoch überwog am Ende der Spaß. Es hat sich auf jedem Fall gelohnt den Surfkurs in Sydney zu machen!
Wenn etwas besonders viel Spaß macht, dann vergeht die Zeit gefühlt schneller. So schnell wie wir die Freude am surfen auch gefunden hatten, so schnell war auch leider die Zeit rum. Am Ende wollte ich gar nicht mehr aus dem Wasser.
Schließlich wuschen wir die Bretter ab und trugen sie zurück zum Anhänger. Dort quetschten wir uns aus den Neoprenanzügen und gingen unter die Dusche. So endete ein hervorragender Vormittag für uns mit einer kühlen und erfrischenden Dusche.
Fazit
Obwohl es anfangs nicht so schien hat uns diese Sportart begeistert. Der Surfkurs in Sydney hat uns viel Freude bereitet und trotz einiger Schmerzen waren wir sehr glücklich über die Erfahrung. Es wird bestimmt nicht das letzte Mal auf einem Surfbrett gewesen sein. Wir können es jedem nur empfehlen.
~ Daniel