Hintergrund
Im Oktober 2019 startete unsere Australienreise und wir hatten viel vor. Bis Dezember wollten wir nach Sydney reisen, um dort Weihnachten und Neujahr zu verbringen. Tatsächlich schafften wir es und wir sahen auf der Strecke nach Sydney Kangaroo Island, die Great Ocean Road, Melbourne und Canberra. In unserer letzten Großstadt Melbourne wurden wir nicht so richtig glücklich. So fürchteten wir erst, dass es in Sydney ähnlich sein würde.
Ankunft im verrauchten Sydney
Bereits in Canberra trafen wir auf den Rauch von den Buschfeuern, die zu dem Zeitpunkt wüteten. Obwohl wir noch einige Orte zwischen Sydney und Canberra besuchen wollten, entschieden wir uns dagegen, um den Feuern aus dem Weg zu gehen. Folglich fuhren wir sofort durch nach Sydney. Als erstes ging es an den Maroubra Beach. Strände sind für uns die schönsten Orte zum übernachten.
Bei unserer Ankunft stand alles im Rauch. Es war nicht einmal möglich das Meer vom Parkplatz aus zu sehen. Ein wenig komisch wurde uns schon bei all dem Rauch. Dennoch erfreuten wir uns daran, dass die Gegebenheiten für Backpacker perfekt waren. Der Hauptparkplatz war nicht zum Schlafen geeignet, aber eine Straße weiter gab es eine lange Reihe an Parkplätzen, wo jede Nacht ziemlich viele Backpacker schliefen. In der Nähe gab es zahlreiche BBQ-Platten und Trinkstationen. Auch über das freie WLAN konnten wir uns nicht beklagen. Nach nicht all zu kurzer Zeit lebten wir uns dort ziemlich gut ein. Dabei stellten wir fest, dass das Leben in Sydney noch mal ein wenig anders läuft.
Maroubra Beach
Wenn uns ein Ort gefällt, dann bleiben wir meistens dort. Dementsprechend war Maroubra Beach so zu sagen unsere Zentrale in Sydney. Dort machten wir uns schöne Strandtage, einige Spaziergänge und ein ziemlich entspanntes Leben. Die Jahreszeit Sommer war perfekt für unsere Stimmung. Glücklicherweise gab es auch viele Tage an denen es dort nicht verraucht war. Von diesem Strand aus planten wir die meisten unserer Ausflüge. Der Maroubra Beach wurde zu einem kleinen Zuhause in Sydney.
Für uns gab es nur eine Schwierigkeit, die Toiletten hatten feste Öffnungszeiten. 10 Minuten vor der Schließung liefen wir jeden Abend dort hin und hofften, dass wir nachts nicht noch mal mussten. Dort entdeckten wir zum ersten Mal ein sprechendes Klo. Während der Benutzung erklärte es einem, dass sich nach 20 Minuten die Tür automatisch öffnen würde. Ich fand das Klo irgendwie witzig. Später sollten wir sogar eines mit Musik finden.
Obwohl dieser Strand nicht so hoch frequentiert ist wie der Bondi Beach, so waren dennoch von morgens um 7 bis abends um 22 Uhr zahlreiche Menschen dort. Besonders Surfer hielten sich dort täglich von früh bis spät auf. Unser Highlight war es immer, wenn sich die Surfer in oder aus ihren Neoprenanzügen quälten. Auch viele andere Gruppen trafen sich dort. Von jung bis alt, man konnte jede Gruppe dort finden. Mit diesem Ort verbinde ich das Leben, welches dort täglich stattfindet. In Sydney hatten wir das Gefühl, dass die Menschen ihr Leben auskosten.
Mahon Pool
Bei unseren Spaziergängen entdeckten wir den Mahon Pool. Dort gab es ebenfalls Parkplätze, Sitzgelegenheiten und ein schöneres Klogebäude. Folglich verlagerte sich unser Aufenthaltsort nach dort. Uns faszinierte der Pool sehr. Ein Pool aus Gestein mit Meerwasser. So ist man quasi im Meer, aber auch in einem Schwimmbecken, welches sicherer ist und das kostenlos. Außerdem war dort die Aussicht aufs Meer viel schöner und wir konnten dort einmal Delfine beobachten.
Um den Pool herum war ebenfalls überall Gestein. Dieses wurde als Liegefläche genutzt. Man konnte dort in vielen Wasserpfützen kleine Krebse entdecken. Im Pool schwamm ich einige Male Bahnen, da es sich dort anbot. Anschließend konnte ich die Duschen im Toilettengebäude nutzen. Diese war eher von der guten Sorte. Besonders schön war es dort Menschen anzutreffen, die einen immer wieder ansprachen. Viele lobten uns für unsere Frühstücks auf dem Parkplatz mit Meerblick.
Star Wars und Bondi Beach
Im Dezember kam der letzte Teil der neuen Star Wars Triologie heraus. Diesen sahen wir uns am Erscheinungstag um 0:00 Uhr an. Danach wollten wir am Bondi Beach übernachten, um uns den berühmten Strand am nächsten Tag anzuschauen. Jedoch stellten wir fest, dass alle Parkplätze Gebühren kosteten. Also fuhren wir wieder zurück nach Maroubra. Den Bondi Beach hatten wir uns in unserer ganzen Zeit in Sydney nicht angeschaut. Dies war aber auch nicht nötig, weil es zahlreiche Alternativen gab, die nicht überlaufen waren.
Green Square Library
Eine unserer Missionen in Sydney, war es eine schöne Weihnachtszeit zu haben. Dies war etwas schwierig ohne die Familie und mit täglichen Temperaturen weit über 30 Grad. Dennoch besuchten wir einige Weihnachtsmärkte. Zusammen mit der Vorliebe für Bücher kombinierten wir das Ganze. Am Green Square gab es sowohl eine Bücherei, als auch ein Weihnachtsmarkt. Schließlich hatte der Abend dort mehr zu bieten, als wir vorher erwartet hatten.
Ähnlich wie auf dem Weihnachtsmarkt in Canberra, glich dieser mehr einem gewöhnlichen Markt. Wir fanden unsere Freude daran uns die unterschiedlichen Stände an zu schauen. Schließlich teilten wir uns eine Portion Pommes.
Als nächstes Besichtigten wir die Bücherei. Jenny war total begeistert von der modernen Einrichtung und der Menge an Büchern. Nach einer gefühlten Ewigkeit, wo Jenny diese Bücherei rauf und runter lief, setzten wir uns an einen Tisch und spielten Karten. Fast hätten wir das erste Highlight des Tages verpasst, das Feuerwerk. Irgendwann hörten wir nur wie es draußen anfing zu knallen und erst dann bemerkten wir, dass die meisten Menschen verschwunden waren. Der Rest vom Feuerwerk war fantastisch.
Als letztes kam ein unerwartetes Highlight. Es gab einen Auftritt von einem „Künstler“ aus Österreich. Dieser performte zu Liedern aus den 80ern in einer roten Unterhose. Spontan blieben wir etwas länger und nutzten die Gelegenheit zum tanzen.
City
Das wohl spannendste Highlight in Sydney war der Besuch der Stadt selbst. Eine Stadt voller Hochhäuser, Kaufhäuser, einigen Parks, the Rocks, dem Opera House, der Harbour Bridge und vielem mehr. In Melbourne fanden wir die Größe der Stadt erdrückend, doch in Sydney kamen wir sehr gut klar. Einige Male fuhren wir in die Stadt und erkundeten sie mit größeren Spaziergängen. Am Meisten zogen uns die berühmten Sehenswürdigkeiten der Stadt an.
Die Ecke mit the Rocks, der Harbour Bridge und dem Opera House war einer der unglaublichsten Orte, den wir bisher sahen. All diese Eindrücke kamen von allen Seiten, so schnell konnten wir gar nicht schauen. Von jetzt auf gleich sahen wir das Opera House und ich war irgendwie verwirrt, weil ich nicht begriff, dass es plötzlich an diesem Ort auftaucht. Das komplette Erlebnis in der Stadt fühlte sich nicht real an. Es war einfach magisch an einem weltberühmten Ort zu sein und festzustellen, dass all diese Dinge solch eine unerwartete Schönheit ausstrahlen.
Harbour Bridge
Die Harbour Bridge zog uns mit am Meisten an. Eigentlich wussten wir nicht einmal wieso, aber diese Brücke faszinierte uns sehr. In nur 8 Jahren wurde so etwas gigantisches erbaut, damals noch ohne die heutige Technik. Aus meiner Sicht zeigt dies, dass der Mensch „Großes“ schaffen kann. Außerdem ist die Aussicht von dort spektakulär. Vom Pylon Lookout hat man einen tollen ersten Überblick und beim Bridge climb kann man die unendlichen Weiten dieser Stadt bestaunen. Wir waren so sehr begeistert, dass wir über fast jeden Weg die Brücke überquert hatten. So kamen wir einmal zu Fuß drüber, mit dem Bus, mit dem Zug und mit unserem Auto. Mit Sydney werden wir immer diese Brücke in Verbindung bringen. Viele unserer schönsten Momente konnten wir dort sammeln.
Housesitting
Reisen ist unsere Leidenschaft. Doch zwischendurch brauchten wir eine Pause vom Leben im Auto, besonders im Sommer. Mit dem Housesitting fanden wir eine spannende Möglichkeit. Wir haben bereits einen Text über das grundlegende Konzept des Housesittings geschrieben und auch über jenes in Sydney. Über Weihnachten und Neujahr hatten wir unseren eigenen Rückzugsort mit allen Möglichkeiten eines Hauses. Von dort aus starteten wir viele unserer Abenteuer.
Manly Beach
Von dem Haus aus fuhren wir auch öfters zum Strand. Unser bevorzugter Strand war Manly Beach. Nach dem ersten Mal, wo wir dort waren, wollten wir jedes mal wieder kommen. Ein traumhaft großer Strand mit weichem Sand und etwas größeren Wellen. In der Nähe gab es wieder so einen Pool, der zum Schwimmen gut geeignet war.
Die Umgebung war ebenfalls sehr sehenswert. Ob es der Strandspaziergang war oder ein Abstecher in die Fußgängerzone der Stadt, wir versuchten die Gegend zu entdecken.
Ein weiteres unvergessliches Erlebnis war die Fahrt mit der Fähre von der City von Sydney nach Manly. Von einer ganz neuen Perspektive konnten wir so die Stadt entdecken.
Die meiste Zeit entspannten wir jedoch am Strand. Der Manly Beach war ideal dafür. Nach dem Housesitting kamen wir für einige Nächte wieder.
Freshwater Beach
Bei einem unserer Spaziergänge in der Umgebung von Manly entdeckten wir den Freshwater Beach. Etwas kleiner als Manly, aber ebenfalls ein schöner Ort.
Dieser Strand wurde für uns gegen Ende unserer Zeit in Sydney zum perfekten Schlafplatz. An einem Parkstreifen entlang der Straße standen zahlreiche Autos und Campervans von Backpackern. Einmal eine Treppe runter, befand sich ein Pool und ein Sanitätsgebäude. Außerdem wird der Strand seinem Namen gerecht. Am Parkplatz gibt es einen Wasserspender mit dem wohl besten Wasser in Sydney.
Ein besonderes Erlebnis bleibt uns für immer in unserer Erinnerung. Öfters lernten wir dort andere Reisende kennen. An einem Abend trafen wir jedoch eine Backpackerin wieder, mit der wir auf der Great Oceans Road eine Nacht verbracht hatten. Damals hatten wir keinerlei Kontaktdaten ausgetauscht. Nach über einem Monat ohne Kontakt sahen wir uns also zufällig wieder. Manchmal ist das Leben ziemlich komisch, aber es war ein schönes Wiedersehen.
Royal Nationalpark
Auch zu diesem Ort, gibt es bereits einen Text. In Sydney ist dieser Nationalpark, aber immer eine Erwähnung wert. Dort machten wir außergewöhnliche Wanderungen. Dies ist ein Stückchen Natur in einer riesigen Stadt. Im Royal Nationalpark waren wir zum ersten Mal am einem ungesicherten Strand in Australien schwimmen und wir hatten einen unberührten Strand ganz für uns allein.
Weihnachten
An Weihnachten machten wir den Bridge Climb. So stellten wir sicher, dass unser erstes Weihnachtsfest auf der anderen Seite der Erde, etwas Einzigartiges war. Unser zweites Highlight war dann das Weihnachtsessen mit unseren Familien. Wegen der Zeitverschiebung, feierten wir Weihnachten ab nachts um 3 Uhr. Etwas eigenartig war es schon so früh am Morgen ein Raclette zu machen, aber warum nicht?
Insgesamt kam leider kaum Weihnachtsstimmung bei uns auf. Die Weihnachtsmärkte waren nicht wirklich weihnachtlich und das Wetter plagte uns an manchen Tagen mit 45 Grad Celsius.
Neujahr
Ins neue Jahr in Sydney zu starten war unser großer Traum von Anfang an. Diesen verwirklichten wir uns. So konnten wir uns ein spektakuläres Feuerwerk an der Harbour Bridge ansehen. Mehr von diesem Erlebnis findet ihr hier.
Sydney eine Stadt, die wir lieben
Überraschenderweise haute uns Sydney von den Socken. Die Stadt, die Strände und die Natur, alles ein Paradies. Obwohl es eine Großstadt ist, fühlte es sich dort sehr gemeinschaftlich und warm an. Die Menschen dort leben ein entspannten Lebensstil und es ist bereits eine Freude ein Teil des Lebens dort zu sein. Mit Sydney verbinden wir Offenheit, Schönheit und ganz viele Abenteuer. Bis jetzt ist Sydney für mich die schönste Stadt, in der ich bisher war. Alle Orte die wir bereisen vergleichen wir mit Sydney. Man muss es sich einfach mit eigenen Augen ansehen, um zu verstehen warum wir und so viele andere diese Stadt einfach lieben.
~ Daniel