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Tauchkurs — Open Water Diver

Wir haben einen Open Water Div­er Tauchkurs gemacht auf Mag­net­ic Island. Dies ist die unter­ste Qual­i­fika­tion, um bei jedem Anbi­eter mit­tauchen zu dür­fen und dazu qual­i­fiziert zu sein alleine mit einem Tauch­bud­dy loszuziehen. Erst mit dieser Qual­i­fika­tion ist es dir möglich in einem Tauchshop die entsprechende Aus­rüs­tung für das Scu­ba Div­en auszuleihen.

Unser Tauchkurs

Wir haben uns spon­tan bei unserem Aus­flug nach Mag­net­ic Island entsch­ieden unseren Tauchkurs dort zu machen. Zuvor hat­ten wir natür­lich Ange­bote ver­glichen, denn so ein Tauchkurs ist keine kleine Investi­tion. Auf Mag­net­ic Island war der Tauchkurs aber fast nur halb so teuer wie in Cairns oder Port Dou­glas. Trotz­dem woll­ten wir natür­lich am Great Bar­ri­er Reef tauchen.

Der Kurs sollte drei Tage dauern. Drei Tage von acht Uhr mor­gens bis vier Uhr nach­mit­tags, in denen wir die Aus­rüs­tung ken­nen lern­ten, The­o­rie­un­ter­richt hat­ten, im Pool und im Meer tauchen gin­gen. Zusät­zlich mussten Onlinemod­ule absolviert wer­den. Die Tauch­schule war ein Ort, der zum entspan­nten Ler­nen ein­gerichtet war.

Die Ausrüstung

Die Tauchaus­rüs­tung beste­ht aus eini­gen Teilen. Ganz offen­sichtlich brauchst du die Flasche mit kom­prim­iert­er Luft (auf dieser wird durch eine Prä­gung ver­merkt, wann sie zulet­zt gewartet wurde). Diese wird an der BC befes­tigt. Die BC ist eine Weste, die die tauchende Per­son anzieht. Sie kann mit Luft gefüllt wer­den, so dass sie als Schwimmweste fungiert, dient als Trans­port­mit­tel für Dinge, die der Tauch­er mit­nehmen möchte und ermöglicht eine neu­trale Tarierung unter Wasser.

Sowohl an Flasche, als auch Weste wer­den die Schläuche angeschlossen. Es han­delt sich um ein Mod­ul mit vier Schläuchen. Ein­er davon wird mit der BC (der Weste) ver­bun­den und ermöglicht so das Auf­pusten dieser per Knopf­druck. An zwei Schläuchen befind­et sich je ein Atemgerät, das Primäre und der Ersatz. Beim Tauchen geht nichts ohne zusät­zliche Absicherung für den Not­fall. Am let­zten Schlauch befind­et sich eine Anzeige, die dem Tauch­er sagt, wie viel Luft er noch übrig hat. Damit die mit Luft gefüllte Aus­rüs­tung den Tauch­er nicht dauer­haft an der Ober­fläche hält gibt es eben­falls der Gewichts­gurt. An einem Gür­tel wer­den mehrere Bleigewichte befestigt.

Ganz offen­sichtlich benötigt der Tauch­er eben­falls eine Taucher­brille, einen Schnorchel und Flossen. Der Schnorchel wird genutzt, wenn der Tauch­er Strecke an der Wasser­ober­fläche zurück­legt. Da er sich lange im Wass­er aufhält und der men­schliche Kör­p­er im Wass­er schnell auskühlt ist auch ein Neo­pre­nanzug nicht verkehrt.

Die Theorie

Im The­o­rie­un­ter­richt des Tauchkurs­es und den Onlinemod­ulen haben wir grund­sät­zlich Dinge gel­ernt. Zum Beispiel wo der Name Scu­ba Tauchen herkommt, wie viel Prozent der Erdober­fläche mit Wass­er bedeckt ist, was die Auf­stiegs­geschwindigkeit nach dem Tauchen bet­rifft und einiges mehr. Darauf möchte ich hier nicht zu viel einge­hen, da der Inhalt wahrschein­lich einen weit­eren Blog­text füllen könnte.

Pooltauchen

Ich dachte, dass wir in einem zehn Meter tiefen Pool tauchen wür­den, allerd­ings stellte sich her­aus, dass der Pool nicht tiefer als drei Meter war. Also ein ganz nor­maler Swim­ming­pool. Lei­der war dieser so kalt, dass wir zwei Neo­pre­nanzüge übere­inan­der anziehen mussten. Wir haben trotz­dem alle furcht­bar gefroren.

Im Pool hat­ten wir unseren ersten Ver­such zu tauchen. Eben­falls lern­ten wir dort alle Grund­la­gen und übten die Fähigkeit­en, die wir zusät­zlich noch im Meer demon­stri­eren mussten. Wir ver­sucht­en die per­fek­te Tarierung zu find­en, also schw­ere­los im Wass­er zu schweben. Wir übten das Zeichen machen und das Atmen. Unter Wass­er kom­mu­nizieren die Tauch­er nur mit Zeichen­sprache. Die wichtig­ste Regel beim Tauchen ist “Höre niemals auf zu Atmen”. Auch wenn du das Mund­stück nicht im Mund hast atmest du die ganze Zeit aus.

Wir übten, wie wir das Mund­stück her­aus­nehmen und das Wass­er später daraus ent­fer­nen, wie wir es wiederfind­en, falls wir es ver­lieren soll­ten und wie wir das Ersatz­mund­stück benutzen. Eben­falls übten wir, wie wir unseren Tauch­bud­dy mit unserem Ersatz­mund­stück Luft abgeben kön­nen für den Not­fall. Wir fluteten unsere Taucher­brillen, nah­men sie unter Wass­er ab und set­zten sie wieder auf. Mein­er Mei­n­ung nach eine der unan­genehm­sten Übun­gen. Wir wur­den unter Wass­er ohne Brille herumge­führt, mussten die Luft anhal­ten. Wir simulierten, dass uns die Luft aus­ging. Das sichere Auf­tauchen übten wir auch. Wir nah­men unter Wass­er unsere Aus­rüs­tung ab und legten sie neu an. Dies wird im Nor­mal­fall ver­mieden, soweit möglich soll der Tauch­bud­dy alles an dein­er Aus­rüs­tung machen. Wir lern­ten unsere Aus­rüs­tung im Wass­er anzule­gen. Wir nah­men unseren Gewichts­gurt ab und und und.

Es ist wichtig, dass dein Tauch­bud­dy deine Aus­rüs­tung genau­so gut ken­nt, wie seine eigene, denn er wird der­jenige sein, der dir im Not­fall helfen kann. Er muss wis­sen, ob du noch zusät­zliche Gewichte hast. Offen­sichtlich wur­den Daniel und ich für den Tauchkurs als Tauch­bud­dys eingeteilt.

All diese Dinge und noch einiges mehr lern­ten wir in diesem eiskalten Pool. Dann sollte es in die Prax­is gehen. Unser Tauch­lehrer entsch­ied, dass wir auf­grund des Wet­ters am zweit­en Tag unseres Kurs­es nur einen Tauch­gang machen wür­den. Dafür am drit­ten drei Tauchgänge vor uns hat­ten. Am zweit­en Tag schrieben wir dafür unsere schriftliche Prü­fung. Diese beste­ht aus 50 Fra­gen, die der Onlinekurs und der The­o­rie­un­ter­richt abdeckt.

Der erste Tauchgang

Von der Tauch­schule wurde die Aus­rüs­tung in die näch­ste Bucht gefahren und wir liefen dor­thin. Am Park­platz fand das Tauch­brief­ing statt bevor wir unsere Aus­rüs­tung anlegten. Diese mussten wir dann den ganzen Weg bis zum Strand tra­gen. Es war so unglaublich schw­er. Da wir vom Strand aus taucht­en mussten wir einige Schwierigkeit­en über­ste­hen. Wir mussten gegen die Wellen anlaufen, die Taucher­brille auswaschen und auf­set­zen. Danach waren die Flossen an der Rei­he. Schließlich mussten wir noch eine Weile weit­er raus in die Bucht schwim­men. Es war sehr anstren­gend. Schließlich ging es an den ersten Tauch­gang des Tauchkurses.

Unser Tauch­lehrer suchte eine Stelle, an der der Grund nur mit Sand bedeckt war. Dort ver­sam­melten wir uns alle auf dem Boden kniend. Erst mussten wir alle Skills erledi­gen. Also einige der Auf­gaben aus dem Pool im Meer machen, beispiel­sweise die Taucher­brille fluten, das Atemgerät wiederfind­en oder ähn­lich­es. Danach soll­ten wir unsere Tarierung find­en. Das war gar nicht so ein­fach, denn anders als im Pool wur­den wir schon kniend ziem­lich durchgeschüt­telt. Die Strö­mung war stark. Dann schwammen wir los. Die Sicht war so schlecht, dass wir keine zwei Meter weit sehen kon­nten. So war es schwierig bei der Gruppe zu bleiben, schließlich braucht jed­er genug Platz zum schwim­men. Ich hat­te große Prob­leme mit mein­er Tarierung. Entwed­er meine Knie schleifen über den Boden oder ich schwamm nach oben wie eine Boje. Dadurch ver­loren wir die Gruppe das erste Mal, also mussten wir auftauchen.

Nach ein­er Weile, die wir an der schwank­enden Ober­fläche ver­bracht­en durften wir mit unserem Tauch­lehrer wieder hinab tauchen. Irgend­wo auf dem Weg ver­lor ich Daniel. Er kehrte also zur Ober­fläche zurück. Ich wusste zwar wo meine Gruppe war, kon­nte aber meinen Tauch­lehrer nicht lokalisieren. Daniel war lange an der Ober­fläche. Als er dann irgend­wann wieder unten war, hat­te ich wieder Prob­leme mit mein­er Tarierung (eigentlich hat­ten diese nie aufge­hört) und wir ver­loren die Gruppe erneut. Dieses Mal war der Tauch­gang für uns beendet.

Die ganze Gruppe (sechs Teil­nehmer plus Tauch­lehrer) tauchte auf und wir schwammen zurück zum Ufer. Daniel und ich waren mal gar nicht vom Tauchen begeis­tert. Wir hat­ten nichts sehen kön­nen, mussten ständig auf­tauchen, weil wir die Gruppe ver­loren und der Wellen­gang verur­sache uns schreck­liche Übelkeit. Zu allem Über­fluss stellte sich her­aus, dass ich sehr sen­si­ble Ohren habe, was mir beim Auf- und Unter­tauchen zusät­zliche Prob­leme verur­sacht. Ich kon­nte den ganzen Nach­mit­tag nicht richtig hören. In der Tauch­schule sagte man mir, dass es Men­schen gibt, bei denen das eben so ist. Wir mussten die Aus­rüs­tung aus dem Wass­er zurück zum Auto tra­gen. Der Gewichts­gurt tat an mein­er Hüfte so weh und ich war so aus­ge­laugt, dass ich nur ganz langsam voran kam.

Der letzte Tag

Am näch­sten Tag gin­gen wir schon hin mit der Ein­stel­lung, dass wir nur noch diese drei Tauchgänge über­ste­hen mussten, um unseren Tauch­schein zu bekom­men. Lust zu tauchen hat­ten wir über­haupt keine. Die Aus­gangslage hat­te sich nicht verän­dert, wir taucht­en in der gle­ichen Bucht, wieder vom Strand aus, die Sicht­barkeit war sog­ar noch schlechter gewor­den und der Wellen­gang ließ eben­falls zu wün­schen übrig. Also ging es auf zum ersten Tauchgang.

Nach­dem wir natür­lich wieder die Gruppe unter Wass­er ver­loren hat­ten taucht­en wir auf. Unser Tauch­lehrer fand uns und wir soll­ten ihm wieder nach unten fol­gen. Kein Prob­lem für Daniel. Ehe ich mich ver­sah, war er auch schon unter­ge­taucht. Ich machte mich auch auf den Weg, musste aber immer wieder anhal­ten, weil meine Ohren es nicht schafften den Druck zu reg­ulieren. Es tat unglaublich weh. Ich schaffte es nicht nach unten. Also blieb ich an der Ober­fläche bis die Gruppe wieder auf­tauchte. Meine Ohren tat­en so weh, mir war schwindelig und so unglaublich schlecht.

Als der Tauch­lehrer dann verkün­dete, dass er als näch­stes einen Dop­peltauch­gang machen wollte — das ist ein Tauch­gang mit ein­er größeren Flasche, bei dem ein Tauch­gang absolviert wird, die Teil­nehmer dann zehn Minuten an der Ober­fläche schwim­men, um dann einen weit­eren Tauch­gang zu unternehmen — entsch­ied ich mich nicht teilzunehmen. Es tat mir so sehr im Herzen weh, dass ich meinen Tauch­schein nicht bekom­men würde, aber es war bess­er für meine Gesund­heit. Der Tauchkurs war für mich gelaufen.

Ich lief zurück zur Tauch­schule. Jed­er wartete darauf, dass sich mein Zus­tand wieder nor­mal­isieren würde, aber das passierte nicht. Auf meinem recht­en Ohr kon­nte ich nicht gut hören. Mir wurde emp­fohlen einen Arzt aufzusuchen, falls dies in den näch­sten Tagen nicht bess­er wer­den würde. Ich schlief den restlichen Nach­mit­tag, während ich auf die Rück­kehr von Daniel wartete. Es war zwar ärg­er­lich, aber die Gesund­heit geht vor und Daniel bestätigte mir, dass es noch zwei richtig beschissene Tauchgänge waren.

Der Abschluss

Daniel schloss den Tauchkurs erfol­gre­ich ab und bekam seinen Tauch­schein. Ich bekam auch einen, aber nur fürs Scu­ba Div­en. Daniel darf sich Aus­rüs­tung auslei­hen, bei jedem Anbi­eter tauchen, ohne Tauch­lehrer und bis zu 18 Meter tief tauchen. Ich darf nur mit Tauch­lehrer tauchen, darf keine Aus­rüs­tung auslei­hen, nur 12 Meter tief tauchen und kann nur an Ein­führungstauchgän­gen teil­nehmen. Also an den Tauchgän­gen, wo auch Men­schen teil­nehmen, die von Tauchen keine Ahnung haben. Obwohl ich das gle­iche Wis­sen habe wie Daniel machen diese zwei Tauchgänge einen riesi­gen Unter­schied, lei­der. Jet­zt, Monate später, ver­suche ich diese Tauchgänge nachzu­holen, es ist nicht ein­fach und ziem­lich teuer…

Es war allerd­ings wirk­lich gut, dass ich aufge­hört habe zu tauchen, denn wie sich her­ausstellte war das Wass­er im Pool so kalt gewe­sen, dass ich mir eine heftige Erkäl­tung einge­fan­gen hat­te. Mit ein­er Erkäl­tung soll­test du niemals tauchen gehen, da der Druck­aus­gle­ich für die Ohren so nicht funk­tion­ieren kann. Das wiederum erk­lärt meine Ohrprob­leme an dem let­zten Tag. Nach dem Tauchkurs fuhren wir mit der Fähre wieder ans Fes­t­land. Wir hat­ten noch einen Tag bis ich richtig krank wurde. Zum Glück kein Coro­na, aber trotz­dem so schlimm, dass wir eine Unterkun­ft in Townsville bucht­en und ich eine Woche lang nicht aus dem Bett kam. Ich tat nichts anderes als Schlafen.

Fazit

Es ist defin­i­tiv das Geld wert einen Open Water Tauchkurs zu bele­gen. Abge­se­hen von dem Wis­sen und den Skills, sind näm­lich vier Tauchgänge enthal­ten, die dich auf ein­er Tour etwa genau­so viel kosten. Der Tauch­schein ist inter­na­tion­al anerkan­nt. Die Tauch­schule auf Mag­net­ic Island war super, die Men­schen sehr fre­undlich, aber ich würde sie nicht empfehlen, weil die Tauchgänge in der Bucht wirk­lich schreck­lich waren und der Pool viel zu kalt ist. Weit­er­hin empfehle ich dir PADI statt SSI als Anbi­eter zu wählen. PADI ist deut­lich mehr vertreten im inter­na­tionalen Markt und höher anerkan­nt. Ein weit­er­er Tipp ist, dass du dir ein Log­buch für deine Tauchgänge besorgst und das nicht nur online oder in ein­er App machst, anson­sten kön­nen dir nicht von jedem Anbi­eter Tauchgänge ver­i­fiziert wer­den. Jet­zt wün­sche ich dir viel Spaß beim Tauchen!

~ Jen­ny

 

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Lucy

    Ich habe gle­ich mal 5 Sterne gegeben;)

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