Nach Melbourne der erste Nationalpark, den wir besuchen wollten, war “The Lakes Nationalpark”. Wir freuten uns riesig darauf, nach einer Weile in einer größeren Stadt mal wieder etwas Natur um uns zu haben. Also fuhren wir hin, zu finden war The Lakes Nationalpark gut. Wir hatten uns auch schon eine Wanderung ausgeschaut, die wir machen wollten.
Im Nationalpark selbst
Am The Lakes Nationalpark angekommen stellten wir erst einmal fest, dass es nur eine unbefestigte Straße gab, aber so genau war der Weg noch nicht klar.Wir folgten also der Straße, bis wir an ein Schild kamen, wo es auch einen Holzkasten gab. Ich machte mich auf den Weg zum Kasten, öffnete den Deckel und wollte gerade beherzt hineingreifen, um eine Karte des Nationalparks herauszuholen, als eine ziemlich große haarige braune Spinne herauskrabbelte. Ich rannte geschockt zurück zum Auto. Dort musste ich erst mal meinen Schock überwinden. Dann wagte ich einen zweiten Versuch, denn ohne Karte würden wir nicht weit kommen.
Dieses Mal ging ich vorsichtig heran an den Kasten und schaute mir seine Umgebung genau an. Danach öffnete ich die Klappe, mit einer neuen Vorsicht, die mir dieses Ereignis gegeben hatte nach der Leichtsinnigkeit, die mir die Großstadt verliehen hatte. Nun war keine Spinne mehr in Sicht und ich kehrte mit meiner Ausbeute zurück zum Auto, wo Daniel auf mich gewartet hatte, denn auch ihm war die Spinne nicht ganz geheuer gewesen.
Ab zum Wanderweg
Wir fuhren also mit dem Auto weiter die Straße entlang, bis zu unserem Wanderweg und stellten fest, dass wir die doofe Karte gar nicht gebraucht hätten…
Wir machten uns fertig zum Wandern, zogen also Wanderschuhe an und ich holte mir noch eine Jacke aus dem Auto. Da es eine kurze Wanderung von ungefähr zwei Kilometern werden sollte, verzichteten wir darauf einen Rucksack mitzunehmen. Nachdem das Auto dann ordnungsgemäß verschlossen war, man stellte es einfach an den Straßenrand, von dem der Wanderweg abging, wanderten wir dann los.
Die Wanderung
Nach dem netten Ereignis mit der Spinne am Anfang unseres Ausflug waren wir nun ziemlich vorsichtig, weswegen wir nur langsam voran kamen. Das Wetter war auch eher trüb, also die Wolken zogen sich auch immer weiter zu, so dass die Stimmung ebenfalls etwas gedrückt war. Der Wanderweg selbst sah eher aus wie ein Trampelpfad durch das Gebüsch. Wir folgten ihm und landeten, nachdem wir ein paar Mal raten mussten, woher er geht, auf einem freien Feld. Dort hatte sich von dem ganzen Regen, der die Tage vorher gefallen war ein kleiner See gebildet. Wir waren verwundert, das konnte doch nicht unser Wanderweg sein! Außerdem sollte es sich bei unserem Wanderweg durch the Lakes Nationalpark um einen Rundweg handeln.
Also liefen wir wieder ein Stück zurück und bogen anders ab … Im Verlaufe des Weges wurden wir immer unsicherer, ob es sich jetzt um den richtigen Weg handelte. Auf diesem Teil der Strecke lagen dünne umgeknickte Bäume. Wir zogen es durch, da der Rundweg, wie gesagt, nicht so lang sein sollte. Zumindest diese Angabe stimmte in etwa. Ob wir den richtigen Weg gefunden haben wissen wir bis heute noch nicht … Vor allem, weil wir das letzte kleine Stück gecheatet haben indem wir nicht weiter dem Weg folgten. Wir wanderten etwa zwei Meter durch das Gebüsch, weil wir unser Auto dort sehen konnten und keine Lust mehr hatten.
Der Rückweg
Am Auto angekommen machten wir uns schnell fertig für den Rückweg, denn es sah nach Regen aus. Wir wechselten die Schuhe und schon ging es los. Wir mussten die Straße, die wir gekommen waren, wieder zurück fahren. Es war die einzig Vorhandene. Da wir die Karte, die wir uns vorher an dem Kasten mit der Spinne geholt hatten, nicht gebraucht hatten und wir sie letztendlich eh weggeschmissen hätten, entschied ich sie wieder zurück zu legen. Ich bat Daniel darum, da ich einen ziemlich vollen Fußraum hatte und meine Schuhe irgendwo vergraben waren. Die Schissebüx wollte aber nicht, so dass ich doch nach meinen Schuhen wühlte. Dann lief ich rüber zum Kasten und musterte ihn, bis ich sicher war, dass die Spinne nicht zurückgekehrt war. Schnell warf ich die Karte wieder hinein und ging zurück zum Auto. Dann machten wir uns endlich auf den Rückweg.
Das Fazit
The Lakes Nationalpark kann ich wirklich nicht empfehlen. Ich empfand es letztendlich als reine Zeitverschwendung, da wir weder Tiere (abgesehen von der fetten Spinne), noch irgendwelche interessanten Pflanzen gesehen haben. Der Weg zum Nationalpark war schlecht ausgeschildert und die Wanderwege “sanierungsbedürftig”. The Lake Nationalpark erinnerte mich eher an einen alten aufgegeben Park, um den sich niemand kümmert, als an einen Nationalpark. Einen positiven Aspekt gibt es aber doch: Sie hatten ausgedruckte Karten, allerdings waren die nicht wirklich hilfreich und “spinnenbefallen”.
Da zeigt sich wieder, dass nicht alle Abenteuer hier positiv sind. Das wiederum hat uns allerdings gelehrt uns vorher besser zu informieren!
~ Jenny