Unsere Rückreise im Oktober 2023 von Australien, Perth nach Deutschland, Lünen sollte ein kleines Abenteuer werden, teilweise beabsichtigt, teilweise unbeabsichtigt. Australien, Singapur, Berlin und Lünen waren die Abschnitte unserer Rückreise.
Australien
Wir hatten vier Jahre lang in Australien gelebt, zwar nur in einem Auto, allerdings ist auch darin mehr Platz, als in den zwei Backpacks und Handgepäcksrucksäcken mit denen wir angereist waren. Wir wendeten also in den Wochen vor unserer Rückreise schon Zeit auf, um Dinge auszusortieren, wegzuwerfen, zu verkaufen, verschenken und zu spenden. Dann war es so weit, wir verkauften das Auto. Daniel hatte vorher eine Kiste zu einer Freundin gebracht, die in Australien wohnt. Weitere Sachen hatte er zu unserem Housesitting gebracht, wo wir unsere letzten Tage vor unserer Abreise wohnen würden, dann erst kam er mir zur Arbeit hinterher geflogen.
Die letzten drei Tage verbrachten wir damit noch einmal all unsere Lieblingsorte zu besuchen und Freunde zu sehen. Eines lernten wir zusätzlich, nämlich, dass Australien ohne Auto Mist ist. Am Abreisetag selbst bestellten wir uns einen Uber zum Meer, gingen noch ein letztes Mal schwimmen und nach einer Dusche in unserem Housesitting ging es mit dem Uber zum Flughafen. Diesen kleinen Luxus gönnten wir uns, statt mit fünf Taschen den Bus zu nehmen.
Am Flughafen der erste Schock, Daniel und ich hatten in Australien neue Reisepässe bekommen, unser Visum lief aber auf die alten Reisepässe und die Fluggesellschaft musste dies erst mit der Behörde abklären. Danach durften wir unsere Taschen einchecken. Diese waren so voll, dass sie fast platzten. Wir hatten zusätzlich noch ein Paket nach Deutschland geschickt. (Kleiner Disclaimer: Das Paket konnten wir 3,5 Monate später vom Zoll abholen, eine Woche bevor wir nach Südafrika aufbrachen.) Am Flughafen traf ich auch noch eine Arbeitskollegin. Generell war unsere Stimmung sehr gemischt, schließlich wollten wir Australien gar nicht verlassen, aber wir wollten sowohl dieses kleine Abenteuer in Singapur erleben, als auch unsere Familien wiedersehen nach vier Jahren und Südafrika wartete ja auch noch auf uns.
Der erste Flug
Der Flug von Australien nach Singapur sollte 5,5 Stunden dauern. Tat er auch, allerdings war er komplett ausgebucht. Die Fluggesellschaft checkte sogar kostenlos Handgepäck als Gepäck ein, weil im Flugzeug zu wenig Platz war. Da es sich leider um eine Billigairline handelte, hatte Daniel minimalen Fußraum und kaum Platz vor den Knien. Wir waren von unseren Flügen zur Arbeit mit Qantas anderes gewohnt. Das Alles wäre noch verkraftbar gewesen, aber dieser Flug ging nachts, startete also gegen halb zehn Uhr abends und landete circa drei Uhr morgens. Eine kurze Nacht, die zudem von einem Kleinkind gestört wurde, dass die komplette Zeit wie am Spieß brüllte…
Singapur
Nach diesem unangenehmen Flug standen uns circa 22 Stunden Aufenthalt in Singapur bevor. Wir frühstückten ersteinmal, bevor wir unser Gepäck verstauten und um halb sechs morgens anfingen Singapur unsicher zu machen. Was genau wir in Singapur alles unternahmen und erlebten kannst du hier lesen.
Singapur war definitiv einen Stopp wert und hat uns Spaß gemacht, war aber unter diesen Umständen auch echt anstrengend. Abends kamen wir zurück zum Flughafen, holten unser Gepäck wieder ab und machten uns auf den Weg zu unserem Gate. Dort verbrachten wir die restliche Zeit, schliefen abwechselnd und waren froh, als das Boarding endlich von statten ging.
Berlin
Nach langen Stunden Flug, wir hatten zwar die meiste Zeit geschlafen, und noch mehr „nicht-mehr-sitzen-können“ landeten wir endlich in Berlin. Wir suchten unsere sieben Sachen zusammen. In der Ankunftshalle erwartete uns eine schöne Überraschung. Eine Freundin von Daniel stand dort mit einem großen „Willkommen zurück“- Schild.
Wir machten uns auf den Weg zu ihrer Wohnung. Vorher hatten wir noch schnell etwas zum Frühstück gekauft. Dort angekommen gab es erstmal Frühstück, eine kleine Wohnungstour und sehr viel Gequatsche. Wir hatten den Jackpot geknackt und konnten sogar eben noch duschen.
Danach machten wir uns auf den Weg, um ihren Freund kennenzulernen. Wir tranken Kaffee zusammen und hatten eine gute Zeit. Danach hatte sie einen Termin und wir machen uns eigenständig auf. Wir verbrachten einiges an Zeit die Supermärkte auszuchecken und besorgten uns Mittag- und Abendessen.
Danach trafen wir sie wieder und fuhren zusammen zum Bahnhof, von wo aus wir den Zug nach Dortmund nahmen. Natürlich gab es Verspätung… Sowohl bevor er da war, als auch danach. Außerdem gab es wieder irgendein Problem mit der Verbindung von Dortmund nach Lünen, also rief ich meine Schwester an, die uns liebenswerter Weise von Dortmund abholte.
Wir waren sehr erschöpft auf der Fahrt, konnten nicht mehr sitzen und wollten endlich nur noch ankommen.
Lünen
Schließlich schafften wir es nach Hause und das sogar ohne überfahren worden zu sein. Da in Australien Linksverkehr herrscht schauten wir nämlich immer in die falsche Richtung…
Oben angekommen überraschte uns ein selbstgemachtes herzlich willkommen Schild, worüber wir uns sehr freuten. Dann endlich konnte ich wieder Mama und Papa in den Arm nehmen. Das Gepäck wurde abgestellt und ich ins Wohnzimmer geschoben. Dort gab es die nächste Überraschung. Daniels Mama war da, bedeutete mir aber leise zu sein, also ging ich weiter. Dann kam Daniel und ich konnte die Freude auf seinem Gesicht sehen.
Wir setzten uns, Daniel und ich erzählten von der Rückreise und verspeisten unser restliches Essen. Dann endlich ging es ins Bett.
Fazit
Unsere Rückreise war lang und anstrengend gewesen, aber auch einmalig und abenteuerlich. Das nächste Abenteuer stand schon am folgenden Tag bevor.
~ Jenny