Hintergrund
Viele Jahre träumte ich schon davon, die Victoria Falls in Simbabwe zu sehen. Immerhin gehören sie zu den sieben Naturwundern. Dieses Jahr fingen wir eine Ausbildung zum Safari Guide in Südafrika an und dachten uns, wenn wir schon einmal so nah an Simbabwe sind, dann sollten wir diesen Traum in Erfüllung gehen lassen. So buchten wir uns eine Safari-Tour von den Victoria Falls zum Okavango Delta für unsere freie Zeit zwischen den Kursen. Endlich konnten wir eines der größten Spektakel entdecken.
Konditionen und Nützliches
In unserer Tour war die Unterkunft mit enthalten, jedoch der Eintritt zu den Victoria Falls nicht. Für eine Tageskarte mussten wir 50 USD pro Person bezahlen. Für Simbabwe empfehlen wir USD als Bargeld parat zu haben, da viele Orte keine Karten akzeptieren. Am Eingang zu den Wasserfällen funktionierte die Kartenzahlung dennoch.
Der Eintritt ist für den ganzen Tag gültig und verfällt sobald du das Gelände verlässt. Außerdem kannst du dir für mehr Informationen Führungen dazu buchen. Zusätzlich zum Eintritt können wir Regenjacken und Drybags für die Wertsachen Empfang. Du wirst in der Nähe der Wasserfälle garantiert nass werden.
Der Walk
Wir besichtigen die Victoria Falls von der Simbabwe Seite aus und dafür gab es eine Wanderung, die viele Aussichtspunkte auf die Wasserfälle lieferte. Als wir die Wanderung starteten zogen die Bäume der Umgebung unser Interesse an. Seit der Ausbildung können wir keinen Baum und keinen Vogel unbeobachtet lassen, mit unserem Wissen versuchen wir immer die Sachen vor uns zu identifizieren. Irgendwie ist es fantastisch mit dem erworbenen Wissen zu reisen, wir nehmen vieles intensiver wahr und begeistern uns sehr für Details.
Die ersten Aussichtspunkte lieferten uns einen Blick von oben auf einen Teil des Wasserfalls, die fortlaufende Schlucht konnten wir nur erahnen, da der Wasserfall so heftig in die Tiefe stürzt, dass das Wasser in Tropfenform in die Höhe fliegt und dann ähnlich wie Regen wieder runter prasselt. Bereits die ersten Blicke auf den Wasserfall bereiteten uns auf ein unglaubliches Spektakel vor. Neben der Aussicht konnten wir die Statue von David Livingstone, dem (europäischen) Entdecker der Wasserfälle, betrachten. Für mich persönlich war es eine Station, wo ich mich fragte, wieso nicht der einheimische Name der Wasserfälle Mosi-oa-Tunya (the smoke that thunders) beibehalten wurde.
Die Wanderung setze sich weiter fort entlang der Wasserfall-Schlucht und durch einen saftig grünen Regenwald. Ich genoss diese Landschaft sehr, besonders die vielfältige Vegetation. Mit jedem Aussichtspunkt wurde mehr von diesem atemberaubenden Wasserfall enthüllt und jede Aussicht hatte ihre ganz eigenen Vorzüge. Manche zeigten uns viel Breite von dem Wasserfall, andere die Tiefe. Ich konnte kaum glauben, was ich vor mir sah, weil der Sturz des Wassers solch eine Energie hatte.
An einem der Aussichtspunkte blieben wir stehen, ohne Kamera oder Handy. Ich schloss meine Augen und fühlte die sanfte Wärme der Sonnenstrahlen auf meiner Haut, gleichzeitig verschafften die Wassertropfen in der Luft eine angenehme Abkühlung. Ich atmete tief durch und fühlte jedes Detail von diesem Moment, das imposante Geräusch des herunterstützenden Wassers, die Freiheit und die Erkenntnis, dass wir uns den nächsten Traum in unserem Leben erfüllt haben.
Bei der nächsten Abzweigung waren wir uns nicht sicher ob es sich lohnen würde rein zu gehen, da wir schon aus der Ferne sahen, dass das Wasser in der Luft keinen Ausblick mehr zuließ. Wir gingen trotzdem und konnten etwas sehr außergewöhnliches beobachten. Wir konnten sehen wie die nach oben fliegenden Wassertropfen einen Punkt erreichten wo die Schwerkraft wieder einsetzte und sie die Richtung wieder nach unten wechselten. An diesem Punkt verweilten die Tropfen für einen kurzen Moment, aber lang genug als das wir sehen konnten wie die Tropfen in der Luft schwebten.
Das einzig Negative an den Victoria Falls war das klischeehafte Verhalten einiger Touristen. Besonders die Fotojäger die uns folgten waren recht nervig. Insbesondere als sie versuchten uns zu verdrängen, um bessere Bilder zu kriegen. Zumindest waren wir nicht zur meist besuchten Zeit da, dennoch wer Massen nicht mag, sollte lieber früh morgens gehen.
Nach ungefähr der halben Strecke war so viel Wasser in der Luft, dass wir unsere Regenjacken anziehen mussten. Nun fühlte es sich wie solider Regen an und der Weg wurde zunehmend rutschiger. Am Ende gab es noch einmal einen richtig schönen Lookout mit einer sehr weiten Sicht über die Wasserfälle und den weiteren Verlauf des Flusses. Dieser führte zu einer Brücke, welche die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia markiert. Außerdem konnten wir beobachten wie Leute von dieser Brücke aus Bungeejumping betrieben. Dies ließ Jenny mit dem nächsten großen Traum im Kopf zurück.
Nach dieser Stelle liefen wir den gleichen Weg zurück und schauten uns im Shop noch um. Außerdem bestaunten wir eine kleine Galerie am Ausgang, die ich persönlich nur sehr empfehlen kann.
Fazit
Mit dem Besuch bei den Victoria Falls ging ein großer Traum von mir in Erfüllung. Manche Naturspektakel sollte man einfach gesehen haben und diese Wasserfälle sind es wert nach Simbabwe zu kommen. Die umliegenden Nationalparks bieten eine gute Möglichkeit die Victoria Falls mit einer coolen Reise zu kombinieren. Am Ende blieb viel Freude in meinem Herzen und eine schöne Erinnerung zurück.
~Daniel