Da war es also schon wieder… Weihnachten. Es stand wieder vor der Tür. Eigentlich wollten wir zu Weihnachten ja wieder zuhause sein, aber weit gefehlt. Wir sind immer noch in Australien und haben hier in Port Hedland also unser zweites Weihnachten in Australien verbracht.
Weihnachtsstimmung
Als erstes muss ich anmerken, dass wir dieses Jahr endlich wieder Weihnachtsstimmung hatten und das trotz mindestens 40 Grad Celsius im Schatten! Wir besuchten verschiedenste Weihnachtsfeiern, das Weihnachtskonzert unserer Aupairkinder, sahen viele Weihnachtsfilme, haben Weihnachtskekse gebacken und Weihnachtslieder — vor allem Englische — rauf und runter gehört.
Außerdem haben wir viele Adventskalender gebastelt. Einen Adventskalender für die Mädchen, sie mussten sich einen teilen… und einen für den Jungen. Erstaunt haben wir festgestellt, dass Adventskalender hier gar nicht so bekannt sind und dass auch nicht viele Kinder einen haben. Deswegen mussten wir einen Adventskalender pro Familie einführen. Für uns selbst haben wir natürlich auch noch einen gemacht beziehungsweise wir haben uns einen geteilt.
Weiterhin haben wir dieses Jahr vor allem auf selbst gemachte Geschenke gesetzt. So haben wir Kekse verschenkt, die nach dem Rezept gebacken werden, was meine Familie glaube ich schon ewig macht. Weiterhin haben wir pro Familie ein Fotobuch verschenkt. Das war gar nicht so einfach, da wie ja erst eineinhalb Monate deren Aupairs waren zu dem Zeitpunkt. Also hieß es den Kindern mit der Kamera hinterher rennen, sich lustige Dinge ausdenken und ganz viele Fotos machen.
Für die Kinder überlegten wir uns ganz besondere Sachen. Die Mädchen gefielen die Armbänder so gut, die ich ihnen gemacht hatte, also bastelten wir ihnen dazu passende Muschelketten. Die Muschen dafür sammelten wir am Strand.
Der Junge hatten viele Autos und macht immer Rennen mit Daniel, meistens gewinnt nicht Daniel. Damit er aber selbst auch mal Rennen fahren kann überlegten wir uns etwas Großes. Wir verwandelten einen riesigen Karton in sein eigenes Rennauto und bemalten es wie eines.
24. Dezember
In Australien ist der 24. Dezember eben einfach der Tag vor Weihnachten. Das konnten wir natürlich nicht einfach so stehen lassen! Also verbrachten wir den Abend ähnlich, wie wir es in Deutschland gemacht hätten. Wir kochten ein leckeres Essen, machten uns schick und luden die Familie des Jungen ein mit uns zu essen. Sie machten gerne mit und nach dem Essen wurden die Geschenke ausgepackt.
Erst wusste der Junge nicht, was er mit dem Pappkarton anfangen sollte, doch nachdem er herausgefunden hatte, dass er sich hineinsetzen kann, wollte er nicht mehr raus. Daniel musste ihn lange durch die Gegend schieben. Der Kleine fand auch Freude daran sich in dem Karton zu verstecken und den Deckel über sich zu zu machen.
Die Eltern freuten sich sehr über das Fotobuch. Es gibt ein Foto, auf dem Daniel einen Hai spielt, der die Kinder jagt und fressen möchte. Daraus ist eine Art Insiderwitz entstanden, den wir häufig zu hören bekommen.
Auch wir wurden beschenkt. Dabei handelte es sich nur um Kleinigkeiten, da wir nach Weihnachten mit der Familie in den Urlaub nach Exmouth fuhren, um dort Silvester zu verbringen. Daniel bekam eine kleine Yodafigur, die als Lampe fungiert. Ich bekam ein Popcornpuzzle, das wirklich hart war. Alles in allem war es ein sehr gelungener Abend.
Weihnachten zuhause
Daniels Eltern verbrachten Weihnachten in Irland, deswegen skypten wir leider nicht mit ihnen. Meine Familie dagegen erreichten wir problemlos. Bei uns war es zwar mitten in der Nacht, aber was tut man nicht alles um mit seiner Familie Weihnachten zu verbringen. Es war schön und lustig wie immer, aber am Ende war ich einfach zu müde, so dass ich fast beim Skypen einschlief.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag skypen wir noch mit meiner Oma und dem anwesenden “Rest”. Auch das war schön. Wir konnten zusehen, wie Oma ihr Weihnachtsgeschenk von uns auspackte. Ein kleines Highlight.
Weihnachten mit der anderen Familie
Nach dem Skypen mit meiner Familie mitten in der Nacht gingen wir noch einmal schlafen. Leider verpassten wir deswegen die Wasserbombenschlacht der anderen Familie mit ihren Nachbarn, die jedes Jahr an Weihnachten stattfindet. Weiterhin wurde es noch ein ziemlich bunter Tag. Es fanden mehrmals am Tag kleine Aktionen statt, wie das Mittagessen, das Geschenke auspacken usw. Am Mittagessen nahmen wir nicht teil, ich war einfach zu müde.
Auch hier verteilten wir unsere Geschenke. Die Ketten kamen bei den Mädels super an und wurden direkt umgehängt. Das Fotobuch brachte diese Familie ebenfalls zum Schmunzeln. Wir bekamen je ein Notizbuch und einen Thermobecher, der sowohl warm als auch kalt hält. Sehr praktisch hier in Australien! Wir freuten uns sehr.
In dieser Familie oder in Australien generell läuft Weihnachten irgendwie etwas anders ab. Es wird vorgekocht, so dass immer genug Essen da ist oder rumsteht. Dann laufen alle durch die Gegend, zu den Nachbarn, springen in den Pool, gammeln in ihren Zimmern oder gucken Filme. Die Kinder spielten viel mit den anderen Kindern, die Nachbarn kamen rüber, später gingen wir zu den Nachbarn. Einige Freunde kamen ebenfalls und wir trafen viele neue Menschen.
Da es so anders war, als wir erwartet hatten, aßen wir alleine zu Abend und nicht mit der ganzen Familie. Es überraschte uns, aber störte uns nicht. Später machten wir noch einen Spaziergang, damit wir uns noch ein bisschen bewegen konnten. Wir beschlossen wieder zum Haus der Familie mit dem Jungen zu fahren (Die Familie war bei Freunden.), da wir ein bisschen Abstand von dem ganzen Trubel brauchten.
Am nächsten Tag schliefen wir dann einmal richtig aus und ich rief noch meine andere Oma an.
Fazit
Das war unser zweites Weihnachten in Australien! Es steht dem Ersten in nichts nach, war wahrscheinlich sogar noch besser, aber wir sind auch froh, dass die Feiertage wieder vorbei sind. Ich muss sagen, dass mir der Sinn des deutschen Weihnachten etwas besser gefällt in dem Sinne, dass es das Fest der Liebe ist und man es mit seiner Familie verbringt. Vielleicht sind wir es aber auch nur so gewohnt.
~ Jenny