Seit einiger Zeit arbeiten wir schon auf dieser Farm. Hier melken wir die Kühe und machen noch andere Aufgaben, die so anfallen. Dies kann alles Mögliche beinhalten, da es sich um ein Familienunternehmen handelt und die Aufgaben je nach Schwierigkeit, Kraftaufwand und Können verteilt werden. So bekamen Daniel und ich vor einiger Zeit die Aufgabe eine sehr große und schwere grüne Plane zu entknoten und vernünftig zusammen zu legen. Leider mussten wir feststellen, dass in und unter dieser Plane Mäuse lebten. Damit fing das ganze Übel an…
Der Ursprung allen Übels?
Wir versuchten die Mäuse vorsichtig aus der Plane zu entfernen, aber durch die Bewegung und die Farmhündin überlebten leider nicht alle. Zusätzlich wurde das Nest vollkommen zerstört. Mir tat es wirklich sehr leid, aber Daniel erklärte mir, dass die Mäuse unterirdische Gänge haben, in denen sie leben. Das beruhigte mich etwas.
Als ich dann am Abend auf die Toilette gehen wollte, sah ich nur etwas kleines graues um Ecke huschen. Es war tatsächlich eine Maus. Wir versuchten sie einzufangen, aber sie war zu schnell und schien sich erschreckender Weise ziemlich gut in unserem Haus auszukennen… Skepsis machte sich breit. Wir sahen auch noch eine Maus durch die Küche huschen.
Mäuse
Am nächsten Abend hörten wir komische Geräusche, eine Art Klappern. Daniel ging dem Ganzen auf den Grund. Es kam aus der Küche. Als er den Ofen öffnete, dachte ich noch, was für ein Idiot, die Mäuse können doch nicht in den Ofen. Tja, ich wurde eines Besseren belehrt. Die Maus war im Ofen. Wir haben einen Gasofen und sie kam durch eines der Löcher in der Rückwand. Das Klappern, was wir gehört haben war die Maus, die über die Gitter im Ofen kletterte. Ich hätte fast gekotzt, wir hatten nämlich unsere Brötchen auf eben diesem Gitter aufgebacken und wir wussten nicht, wie lange wir schon Mäuse hatten.
Es wurde immer schlimmer, wir sahen immer mehr Mäuse. In der Küche war es schon echt unangenehm, aber als sie dann auch noch in unser Schlafzimmer kamen war es zu viel. Unsere Chefin gab uns Fallen, aber keiner von uns wollte die Mäuse töten und vor allem nicht den zerquetschten Körper entfernen. Also baute ich selbst eine Falle. Die Anleitung fand ich auf Youtube. An unserem nächsten Wochenende wollten wir in den Baumarkt fahren und Fangfallen für Mäuse kaufen. Erst da wurde uns bewusst, dass es wohl ein größeres Problem mit Mäusen geben musste, denn in fast jedem Baumarkt waren diese Fallen ausverkauft. Kleiner Spoiler: Wir bekamen die letzte Packung.
Die Fallen
Eine Maus fingen wir mit der Falle, die ich gebaut hatte. Diese setzten wir weit weg von hier wieder aus. Das wiederum heißt, dass meine selbstgebaute Falle eine bessere Quote hat, als die Gekauften… Leider ließen sich mit diesen nämlich gar keine Mäuse fangen. Daniel fing eine Maus im Toaster. Ja, richtig, im Toaster. Auch diese versuchten wir auszusetzen, allerdings wollte sie nicht aus dem Toaster kommen. Letztendlich muss sie wohl darin gestorben sein, denn der Toaster stank erbärmlich. Wir konnten ihn leider nicht aufschrauben, also entsorgten wir ihn und besorgten einen Neuen.
Giftköder — Die letzte Hoffnung
Letztendlich wurde uns das Ganze zu bunt, wir bekamen als nun Giftköder. Diese verteilten wir im Haus, aber vor allem in der Küche. Die Löcher stopften wir mit Stahlwollschwämmchen und hofften auf das Beste. Da das Haus schon etwas älter ist hat es ein Heizsystem, dass funktioniert dadurch, dass warme Luft durch Heizöffnungen im Boden gepustet wird. Diese Gänge nutzten auch die Mäuse. Nachdem wir das Gift ausgelegt hatten kam auch daher ein unangenehmer Geruch. Aber es wurde besser mit den Mäusen. Wir waren sehr froh darüber.
Die zweite Phase
Dann fing die zweite Phase an… Vielleicht war es die nächste Generation, ich habe keine Ahnung, aber wir sahen so unendlich viele Mäuse. Innerhalb von 24 Stunden waren acht der zehn Giftköder verschwunden. Wir stockten auf. Es scheint geholfen zu haben.
Wir versuchten in dieser Zeit alles. Das Essen kam in Dosen und Gläser, der Vorratsschrank wurde immer geschlossen gehalten. Das Geschirr wurde sofort gespült und weggeräumt. Wir verschlossen die Heizöffnungen und stellten ganz viele Schüsseln mit Essig aus. Daniel wischte den Boden mit einer Essigmischung und wir spielten einen sehr hohen Ton ab, der den Mäusen wohl nicht gefällt, mir aber auch nicht…
Ich will nicht heraufbeschwören, aber momentan sieht es gut aus. Ich klopfe vorsichtshalber mal auf Holz. Wir haben einige Stunden damit verbracht alles wieder in Ordnung zu bringen und sauber zu machen. Wir hoffen auf das Beste. Drück uns die Daumen.
~ Jenny