Gerade waren wir noch voller Vorfreude und im nächsten Moment war die Reise zu Ende… Was ist passiert?
Nach einigen anstrengenden Monaten voller Reisen blieben uns nur noch wenige Wochen bis wir in Perth sein mussten. Dort wollen wir uns einen Job suchen, um ein viertes Jahr bleiben zu können. Bis dahin wollten wir allerdings noch einiges sehen. Da wir wieder einmal schneller unterwegs waren, als wir geplant hatten, entschieden wir uns zu einem spontanen Abstecher in den Purnululu Nationalpark. Drei Tage wollten wir unterwegs sein. Alles lief wie geplant bis zum Morgen der Abreise. Dann war es zu Ende.
Der Morgen verlief total normal bis wir uns ins Auto setzten und los fuhren. Es gab komische Geräusche von sich und fuhr nicht gut. Nachdem wir gehalten und geschaut hatten, aber nicht hatten feststellen können, legten wir auf dem Weg irgendwann eine Pause ein. Danach lief dann alles aus dem Runder. Das Auto sprang zwar an, fuhr aber nicht. Als es dann doch ging hakte das rechte Vorderrad ganz komisch und es gab ein ziemliches Quietschen von sich. Wir vermuteten, dass ein Stein von der Gravelroad irgendwo feststeckte, also bauten wir den Reifen ab, konnten aber auch da nichts feststellen.
Jeder, der vorbei fuhr, fragte, ob wir Hilfe bräuchten. Wir erklärten das Problem und ein Mann konnte uns dann tatsächlich helfen. Allerdings stellten wir fest, dass es vermutlich nicht nur ein Stein war. Wir schraubten den Reifen wieder an. Doch weiter fahren ging irgendwie nicht. Das Auto fuhr nicht, obwohl Daniel Gas gab. Der Mann, der uns half, vermutete, dass etwas mit dem Getriebe nicht stimmen würde. Wir konnten nicht mehr in Highrange fahren. In Lowrange, also mit 20km/h krochen wir die Strecke dahin bis wir die Restarea am Highway erreichten.
Pannenhilfe
Von dort riefen wir bei der Pannenhilfe an. Sie würden einen Abschleppwagen schicken war die Antwort. Wir mussten selbst eine Werkstatt organisieren, wo Rojo hingebracht werden sollte. Das war gar nicht so einfach. Dadurch, dass in Australien Arbeitskräftemangel herrscht, war der nächste freie Termin in einer Werkstatt neun Tage später. Wir nahmen, was wir kriegen konnten und setzten uns wieder mit dem Pannendienst in Verbindung.
Durch die Touristensaison (Trockenzeit im Norden Australiens) dauerte es immer mindestens fünf Minuten, eher länger, bis wir durchgestellt wurden. Wir gaben die Adresse durch und sollten kurze Zeit später einen Rückruf erhalten. Nach einiger Zeit riefen wir wieder an. Wir sollten dann einen Ferndiagnoseanruf bekommen, woraufhin wir antworteten, dass wir nur wissen wollten, wann unser Abschleppwagen da sein würde. Die Ferndiagnose ergab wie bereits vermutet, dass wir einen Abschleppwagen brauchten. Also riefen wir wieder an. Der nächste Mitarbeiter war auch der einzige, der tatsächlich kurze Zeit später zurück rief, allerdings mit der Nachricht, dass wir erst am nächsten Tag abgeschleppt werden konnten. Schließlich riefen wir noch ein letztes Mal an, um uns dies bestätigen zu lassen, da die ersten zwei Mitarbeiterinnen anscheinend nichts veranlasst hatten. Die letzte Mitarbeiterin war sehr freundlich und blieb am Telefon.
Am Abend bekamen wir noch einen Anruf vom Abschleppdienst selbst, mit der Frage wann wir am nächsten Morgen aufstehen würden. Da wir fünf Uhr antworteten wollte der Mitarbeiter um sechs Uhr bei uns sein. Ziemlich sportlich, denn er kam aus Kununurra, was circa drei Stunden entfernt lag. Immerhin kam er pünktlich. Nachdem Rojo festgezurrt war und einige Menschen das Spektakel bestaunt hatten ging es 3,5 Stunden zurück nach Kununurra, wo wir die nächsten Tage verbringen würden. Der Fahrer war zwar nett, aber fuhr schrecklich.
Ausharren in Kununurra
Die nächsten Tag hieß es warten. Angerufen hatten wir am Mittwoch, abgeschleppt wurden wir am Donnerstag. Am selben Tag sollte in der Werkstatt noch ein Blick aufs Auto geworfen werden, damit eventuell Teile bestellt werden konnten. Daraus wurde leider nichts. Am Freitag schauten sie sich das Auto kurz an, nur um uns auf Montag zu vertrösten. Unsere Laune sank immer weiter in den Keller. Am Montag war das Auto in der Werkstatt und wir sollten einen Rückruf erhalten, da noch die Verfügbarkeit von Teilen und Preise überprüft werden mussten. Natürlich kam der Rückruf nicht. Am Dienstag Morgen riefen wir wieder an. Wir sollten daraufhin eine E‑Mail erhalten. Die Mitarbeiterin brauchte 1,5 Stunden, um uns eine PDF zukommen zu lassen.
Ein Teil musste bestellt werden. Erst wenn dieses ausgetauscht war würde sich der ganze Schaden erkennen lassen. Wir leisteten eine Anzahlung und bestellten das Teil so schnell wie möglich. Am Donnerstag war es dann endlich da, wurde eingebaut und es gab keinerlei andere Schäden. Wir bekamen unser Auto zurück. Am Samstag wollten wir aufbrechen, allerdings trauten wir uns erst einmal nicht viel offroad zu fahren und hatten zudem zu wenig Zeit für unseren ursprünglichen Plan.
Fazit
Ja, unsere Reise wurde abrupt beendet durch ein kaputtes Auto. Wir haben noch circa zwei Wochen, um die 3000 Kilometer nach Perth zu fahren. Auf dem Weg werden wir bei der einen oder anderen Sehenswürdigkeit anhalten und unsere Aupairkinder besuchen.
~ Jenny