Wir wurden beide in Deutschland geboren. Nach der Schule beziehungsweise dem Studium sind wir für ein Jahr “Work and Travel”, also ein Gapyear, nach Australien aufgebrochen. Corona machte die Reise schwierig, fast unmöglich. So entschlossen wir uns, im Gegensatz zu vielen Anderen, hier zu bleiben und für unser zweites Visum zu arbeiten. Im zweiten Jahr beschlossen wir, dass es ein Drittes werden sollte.
Noch bevor die Chance bestand ein viertes Visum zu bekommen, stand für uns schon fest, dass wir den konventionellen Pfad schon lange verlassen hatten. Uns wurde auch klar, dass wir nicht in ein von der Gesellschaft vorgegebenes Leben zurückkehren wollen. Wir entschlossen uns für ein Leben auf Reisen.
Der Plan ist es die Welt zu bereisen, mehr zu sehen, endecken und zu lernen. Dafür braucht es Geld. Deshalb werden wir uns auf ein viertes Visum in Australien bewerben — ein Coronavisum. Australien fehlen die Backpacker. Diese machen circa sieben Prozent der arbeitenden Bevölkerung aus. Dementsprechnd ist das Coronavisum ein reines Arbeitsvisum, dass an Personen vergeben wird, die ihre drei Working Holiday Visa verbraucht haben, also für uns.
Immer wieder bekommen wir Sätze zu hören wie: “Aber eine Ausbildung ist doch wichtig.” Dem stimmen wir auch voll und ganz zu. In Deutschland ist eine Ausbildung fast schon essentiell, in Australien nicht. Und wer sagt eigentlich, dass wir nicht auch mit 30 Jahren noch eine Ausbildung machen können?
Wir wollen und werden unseren eigenen Weg gehen. Es wird nicht leicht sein, aber das haben wir auch nicht behauptet. Vielleicht wollen wir irgendwann anders leben, vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall wollen wir jegliche Länder sehen und alle möglichen Reisestile ausprobieren.