Unsere Reise nach Südafrika bestand aus mehreren Etappen. Zuerst wurden wir zum Bahnhof gebracht, danach fuhren wir nach Berlin. Dort blieben wir eine Nacht, um am nächsten Mittag unseren ersten Flug nach Kairo, Ägypten anzutreten. Dort stiegen wir nach Johannesburg um, anschließend fuhren wir noch knapp eine Stunde vom Flughafen zur Unterkunft.
Bahnhof
Wir trafen uns morgens um viertel nach acht. Daniels Mama fuhr uns zum Bahnhof. Dabei waren auch noch Daniels Großeltern und meine Mama. Wir packten alle Sachen zusammen, brachten die Taschen nach unten zum Auto. Am Morgen hatte uns schon meine Schwester verabschiedet. Dann stand der Abschied von meinem Papa an und es wurde emotional.
Der Weg zum Bahnhof war voll. Die Deutsche Bahn streikte mal wieder. Wir waren trotzdem pünktlich da. Auf dem Parkplatz stieß Daniel wieder zu uns, der bei seinen Großeltern mitgefahren war. Wir sattelten unser Gepäck auf und machten uns auf den Weg. Mama fand auf dem Parkplatz noch ein Handy.
Am Gleis angekommen suchten wir uns einen windgeschützten Platz, denn Deutschland enttäuschte uns nicht. Es war kalt, hatte geregnet und war sehr windig. Daniels Mama machte sich auf den Weg Daniels Großeltern abzuholen, Daniel ging zur Toilette. Mama und ich versuchten herauszufinden, wie wir das verlorene Handy zurückgeben können. Es gestaltete sich schwierig… deutsche Bürokratie. Dann rief jemand auf dem Handy an. Mama war zu langsam, kam aber irgendwann auf die Idee, diese Nummer zurückzurufen. Die Frau arbeitete im Bahnhof und wollte es abholen kommen.
Währenddessen trafen alle wieder ein und Daniels Großeltern verabschiedeten sich auch schon wieder. Die Verspätung unseres Zuges wurde geringer und schließlich war er da. Für Daniels Mama wurde es sehr emotional, meine hielt sich sehr gut. Vielleicht war sie von der Sache mit dem Handy und der Frau, die es abholen kam, abgelenkt. Wir stiegen nach einigen Umarmungen ein. Da wir mit dem grünen Zug fuhren, waren die Gänge entsprechend eng und wir mussten erstmal im Gang stehen bleiben. So fuhr der Zug ab und wir winkten.
Im Zug suchten wir unseren Platz und versuchten alle unsere Gepäckstücke zu verstauen. Es ging. Es gab eine sehr freundliche Frau und einen sehr unfreundlichen Mann. Später saßen uns zwei gehörlose Personen gegenüber. Mit der Frau verständigten wir uns zwei Mal irgendwie. Die Fahrt ging vorüber ohne große Vorkommnisse. Ich hatte einen emotionalen Moment.
Berlin
In Berlin angekommen besorgten wir uns erstmal Tickets für den Nahverkehr. Danach machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Wir fuhren Bus. Es ging, war aber recht voll. Als wir ausstiegen, kam es zu der ersten unangenehmen Situation. Ein Mann rannte mich fast um. Wir blieben beide im letzten Moment stehen, beide wollten schnell an der anderen Person vorbeilaufen. Er wollte zum Bus und ich wollte ihm Platz machen. Ich konnte so schnell nicht mehr stehen bleiben, so bepackt wie ich war und er lief einfach weiter, rempelte mich an und fing an mich anzuschreien und über Backpacker allgemein zu schimpfen, also schrie ich zurück.
So fing Berlin wieder richtig gut für uns an. Unsere Unterkunft befand sich auch nicht im besten Viertel und so waren wir etwas nervös, da wir mit der Menge unserer Taschen schon angreifbar waren. Diese Erkenntnis war auch die, die uns letztendlich bewog uns einen Shuttle vom Flughafen in Johannesburg zu unserem Airbnb zu buchen.
Wir checkten ein, eine Stunde früher als geplant. Dort angekommen legten wir uns erstmal ins Bett. Die vergangene Woch war echte ein harter Kampf für uns gewesen, weil wir noch einiges zu erledigen hatten, andererseits aber noch so viele Menschen wie möglich sehen wollten. Ich machte mich noch einmal schnell auf den Weg eine Hafermilch für Daniel besorgen, damit er seine geliebten Schokopillows zum Mittagessen haben konnte. Eigentlich wollten wir danach noch in ein Museum, aber das Wetter war so bescheiden, dass wir uns einfach nicht aufraffen konnten.
Am nächsten Morgen schliefen wir, so lange wie wir konnten, bis wir wirklich losmussten. Wir hatten ein schnelles Frühstück, machten uns fertig und packten unsere sieben Sachen. Wir checkten aus und machten uns auf den Weg zur U‑Bahn, wo wir eine Freundin von Daniel trafen, die uns zum Flughafen begleitete. Nach der U‑Bahn wechselten wir auf den Bus. Da die Bahn streikte, war der Bus ziemlich voll. Wir unterhielten uns bis zum Flughafen. Daniel fiel einige Male fast um durch das Gewicht des Rucksacks, wenn der Bus bremste.
Flughafen
Hier startete unsere Reise nach Südafrika erst so richtig. Wir fanden unseren Check-In Schalter unbesetzt vor. Wir waren zu früh. Also suchten wir uns einen Sitzplatz und unterhielten uns noch eine Weile. Dann musste Daniels Freundin gehen. Es war schön sie noch einmal zu sehen und der Abschied fiel den Beiden sichtlich schwer. Es ist eine schöne Freundschaft, eine, die ich nicht unbedingt verstehe. Beide sind so verpeilt, dass manchmal Tage oder Wochen vergehen bis sie sich antworten. Ich bin dankbar, dass sie sich haben.
Wir machten uns auf den Weg zum Check-In. Dort war die Mitarbeiterin kurz verwirrt, weil wir online kein Visum eingereicht hatten. Dieses befindet sich in unserem Reisepass. Zum Beantragungsprozess kommt bald ein Blogtext. Dann ging es zum Sicherheitscheck. Ich hasse den Sicherheitscheck. Er ist immer voll, dauert lange, du musst alles auspacken und letztendlich gibt es fast immer einen Grund, damit deine Tasche noch einmal gecheckt werden muss.
Diesmal war die Schlange nicht so lang. Es dauerte trotzdem, da die Polizei anrücken musste. Hatte doch tatsächlich jemand vor uns in der Reihe ein Feuerzeug im Handgepäck. Dieses hatte die Form einer Handgranate… Dazu fällt mir nichts mehr ein. Also mussten alle seine Taschen ausgepackt und gescannt werden. Das Ganze brachte uns eine zusätzliche Wartezeit von 20 Minuten ein. Dann waren wir endlich an der Reihe. Wie gesagt wurden unsere Taschen rausgezogen. Die Elektronik wurde auf Sprengstoff getestet. Daniels Tasche wurde rausgezogen, weil er zu viele Batterien dabeihatte. Er hatte Akkus und all unsere Batterien. Als ich fragte, ob ich meine Batterien da rausnehmen dürfte, hieß es nur nein. Das machte mich unglaublich wütend, vor allem die Verschwendung.
Daraufhin suchten wir unser Gate. Als Nächstes war dann die Toilettenpause dran. Es war unglaublich voll, weil der vorherige Flug noch dort saß. Am Morgen hatte Daniel gesehen, dass unser Flug Verspätung haben würde. Es wurde dazu allerdings nichts gesagt, bis es um 14.30 Uhr immer noch kein Boarding gab und der Flieger um 14.55 Uhr starten sollte. Der Flug ging letztendlich um 15.38 Uhr.
Wir müssen irgendwie sehr kompetent ausgesehen haben, denn wir wurden mehrfach gefragt, ob wir etwas wissen würden oder helfen könnten. Jedes Mal konnten wir helfen, das hat mich irgendwie ein bisschen stolz gemacht.
Der Flug von Berlin nach Kairo, Ägypten
Der erste Flug war sehr angenehm, der Flieger war nicht so voll. Wir hatten eine Dreierreihe für uns. In den Fächern gab es genug Platz. Die Fluggesellschaft Egypt Airline war zwar relativ günstig gewesen, hatte aber ein Medienangebot, Trinken und Essen und das auf einem vier Stunden Flug. Wir bekamen Wasser und Saft. Das Essen lehnten wir aufgrund fehlender veganer Optionen ab. Wir hätten auch noch Kaffee oder Softdrinks bekommen können. Das Beste war allerdings, dass jeder Sitz einen USB-Anschluss hatte, so konnten wir unsere Handys laden.
Wir waren so erledigt, dass wir erst eine Serie schauten und schließlich doch noch etwas schliefen.
Kairo, Ägypten
Gerne hätten wir uns noch in Ägypten umgeschaut, allerdings war unsere geplante Umstiegszeit von etwas weniger als drei Stunden schon knapp. Mit der Verspätung war es dann noch weniger. Wir beeilten uns also. Die Schilder verwirrten einige Menschen, so dass es zu einer kleinen Haufenbildung vor dem Durchgang zu den Anschlussflügen kam. Wir waren dort allerdings richtig. Verwirrender Weise wurde unser Ticket dort geprüft, dann ging es eine Treppe nach oben. Es gab nur diesen einen Weg und dort wurde unser Ticket erneut geprüft. Dieses Mal allerdings von einem älteren Herren, der seine Aufgabe nicht als zu ernst zu nehmen schien, da er die ganze Zeit telefonierte.
Wir erreichten unser Gate, was natürlich das Allerletzte sein musste. Ich musste erstmal wieder zur Toilette. Ich vermeide Flugzeugtoiletten, die sind mir zu eng und alles bewegt sich. Es war komisch. Vor der Toilette stand eine Putzfrau, die mir die Tür aufhielt, die Toilette vor meinen Augen noch einmal putzte und mich hinterher dafür lobte, dass ich mir die Hände gewaschen hatte. Sie reichte mir zudem noch das Papier zum Händetrocknen. Daniel hielt sie nur die Tür auf.
Was mir noch auffiel war, dass es Gebetsräume gab, die tatsächlich genutzt wurden. Diese waren für Frauen und Männer getrennt. Zudem gab es im Flugzeug auch eine Karte, mit der du den Flug verfolgen konntest. Dort gab es die Option sich die Gebetsrichtung anzeigen zu lassen.
Als unser Flug aufgerufen wurde war die Schlange so lang, dass wir erstmal sitzen blieben. Diese wurde irgendwie nicht kürzer, so dass wir uns schließlich doch anstellten. Nach der Ticketkontrolle kam die zweite Sicherheitskontrolle. Dort mussten sich Männer und Frauen in getrennte Reihen stellen. Die Männer waren viel schneller. Wir mussten die Schuhe ausziehen und wurden nach dem Metalldetektor noch abgetastet. Leider nicht so wie in Deutschland, wo sie gewisse Bereiche auslassen… das war nicht schön.
Ich hatte keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen, denn das Boarding von unserem Flug war so weit fortgeschritten, dass niemand außer Daniel mehr da war. Ich schnappte mir meine Sachen und Schuhe und lief ohne diese anzuziehen los. Bevor wir ins Flugzeug einsteigen konnten wurden noch einmal die Tickets und Pässe überprüft. Für circa eine Minute dachte ich, dass ich meinen Reisepass samt Ticket in der Eile an der Sicherheitskontrolle vergessen hatte. Daniel hatte alles dabei. Die Blicke, die die Angestellten der Airline mir zuwarfen, weil ich meine Schuhe in der Hand hatte und nur auf Socken rumlief waren unbezahlbar.
Der Flug von Kairo nach Johannesburg
Dieser Flug war voller als der davor, so dass wir mit drei Personen in einer Dreierreihe saßen. Leider machte die fremde Person neben mir sich unverschämt breit. Wir schauten eine Serie. Irgendwann fingen die Turbulenzen an. Wir wurden gebeten uns wieder anzuschnallen. Es waren heftige Turbulenzen und Daniel war ziemlich angespannt. Leider kamen über den ganzen Flug verteilt immer wieder Turbulenzen. Letztendlich versuchten wir zu schlafen, dösten aber nur so vor uns hin. Es hatte dieses Mal wirklich lange gedauert, bis wir etwas zu trinken bekommen hatten. Auch auf diesem Flug verweigerten wir sowohl das Abendessen als auch das Frühstück. Ehrlich gesagt war mir auch überhaupt nicht nach Essen zumute.
Der Flug kam mir sehr lang vor. Irgendwann fingen meine Beine an einzuschlafen und wehzutun, also bewegte ich sie unaufhörlich, eigentlich wollte ich aber nur schlafen.
Johannesburg
Wir sind heile gelandet. Danach ging es in den Bus, dann zur Toilette und schließlich zur Passkontrolle. Ich war so überfordert und hatte Panik, dass jemand unser Gepäck stehlen würde in der Zeit, wo wir in der Schlange für die Passkontrolle standen. So verpeilte ich der Frau am Schalter mitzuteilen, dass ich ein Studentenvisum hatte und sie trug mir ein Touristenvisum ein, also musste ich noch einmal zurück. Daniel hatte dieses Problem nicht.
Danach konnten wir endlich unserer Gepäck abholen, was schon eine Weile auf dem Band zu liegen schien. Wir sattelten auf. Sehr nervös machten wir uns auf den Weg Richtung Ausgang. Dort wartete zum Glück schon unser Fahrer. Er hielt ein Schild mit Daniels Namen drauf in der Hand. Er war sehr freundlich und beeilte sich uns und unsere Taschen schnell ins Auto zu bekommen. In Johannesburg am Flughafen kommt es wohl häufiger zu Überfällen. Deswegen hatten wir uns einen Fahrer von Shuttle King bestellt.
Die Fahrt zu unserer Unterkunft dauerte circa 50 Minuten, aber erstmal mussten wir aus dem Parkhaus raus. An dem Ausgang waren sogar Spikes angebracht, das war schon ziemlich aussagekräftig. Wir schauten uns während der Fahrt um und genossen die Klimaanlage. Wir kamen aus dem kalten deutschen Winter, trugen beide eine dicke Jogginghose, hohe Wanderschuhe, T‑Shirt, Hoodie und eine Jacke. Am Ziel angekommen hupte unser Fahrer. Da sich daraufhin nichts tat rief er für uns in der Unterkunft an. Er wirkte leicht nervös, aber keine Minute später öffnete sich das Tor.
Unsere Unterkunft
Unser Fahrer half uns noch beim Aufsatteln unserer Rucksäcke, dann verabschiedete er sich. Von außen war unsere Unterkunft ein Haus hinter einer hohen Mauer mit Stromdraht oben drauf und einem dicken dunklen Tor vor der Einfahrt. Wir traten ein und wurden von einer Frau in Empfang genommen. Sie zeigte uns unsere Unterkunft, gab uns einige Infos und fragte, ob wir noch etwas bräuchten. Wir gingen erstmal duschen, dafür musste der Inhalt der Taschen ersteinmal ausgeleert werden und schon hatten wir wieder das berühmtberüchtigte Chaos in einer neuen Unterkunft veranstaltet. Das ist vermutlich auch der Grund, warum wir fast nie Fotos von unserer Unterkunft posten.
Unsere Unterkunft ist ein großer Raum mit Bett, Sofaecke, Fernseher, Küche und Esstisch. Weiterhin haben wir ein kleines Badezimmer, sowie Zugang zur Terrasse und zu einem riesigen Garten, wo wir schon einige Stunden verbracht haben.
Fazit
Die Reise war anstrengend und von Sorgen geprägt, aber dank der guter Vorbereitung lief alles glatt. Wir sind heile und mit all unseren Sachen angekommen.
~ Jenny