Vom Mount Field Nationalpark aus sind wir dieselbe Straße weiter Richtung Westen gefahren, denn dort interessierten uns zwei Punkte sehr. Der Red Knoll Lookout und der Gordons Damm waren die Orte unserer Begierde. Wir haben die Fahrt dorthin als Tagesausflug gemacht nach einer zweieinhalbstündigen Wanderung im Nationalpark. Auf dem Weg haben wir noch einen kurzen Stopp bei dem höchsten Punkt dieser Straße eingelegt.
Der Red Knoll Lookout
Wir fuhren zuerst zum Red Knoll Lookout, weil Google Maps uns anzeigte, dass es eine kürzere Fahrtzeit wäre, wenn wir zuerst zum Red Knoll Lookout und danach zum Gordons Damm fahren würden. Die Strecke war eine Offroadstraße, die du, meiner Meinung nach, bis auf die letzten 800 Meter auch gut ohne 4x4 fahren kannst. Du solltest diesen Weg auch nur antreten, wenn das Wetter einiger Maßen klar ist, denn sonst kannst du nahezu nichts vom Lookout sehen.
Auf dem Weg zu Lookout kommst du noch an ein oder zwei anderen Dämmen vorbei. Sie sind nett anzusehen, aber kein Vergleich mit dem Gordons Damm. Wir haben sie uns angesehen, aber nur kurz. Zum Lookout hoch führt eine Offroadstraße, die allerdings sehr unebenmäßig wird und einige Löcher aufweist.
Als wir oben angekommen sind war es leider sehr bewölkt und hat sogar angefangen zu regnen. Wir haben in dieser Zeit einfach Mittag gegessen und nach dem Regen war die Aussicht deutlich besser. Wir haben den Ausblick genossen und in der Mitte des Lookout geschaut, ob wir Punkte, zu denen die Luftlinie angegeben war, kennen.
Der Red Knoll Lookout war noch aus einer anderen Perspektive ziemlich interessant für uns. Wir haben vor kurzem die Wanderung ans Ende der Welt gemacht. Diese ist Teil des South Coast Tracks, den wir gerne irgendwann einmal machen wollen. Allerdings wollen wir uns nicht ein- oder ausfliegen lassen, sondern den Weg weiter bis zum Red Knoll Lookout laufen.
Gordons Damm
Wir wussten, dass es sich beim Gordons Damm um einen ziemlich großen Damm handelt, aber als wir dort ankamen staunten wir nicht schlecht über den 140 Meter hohen Damm. Da er so groß ist darfst du auch selbstständig darauf rumlaufen, nur klettern ist verboten.
Hier ein paar Fakten: Der Damm ist 198 Meter lang und 2,8 Meter breit am oberen Ende. Unten ist er ganze 17,7 Meter dick. Die Unterschiede entstehen dadurch, dass es sich bei dem Gordons Damm um einen doppelkurvigen Damm handelt. Das heißt, dass er nicht nur von rechts nach links gebogen ist, sondern auch von unten nach oben. Damit ist er der Größte dieser Art in Australien. Gebaut wurde er zwischen 1972 und 1974. Durch diese doppelkurvige Form konnte die Masse an Beton gesenkt werden, was wiederum die Kosten verringerte. Bei voller Auslastung beträgt die Kapazität des Gordon Sees 12.450 Millionen Kubikmeter Wasser. Dieser Menge muss der Damm standhalten.
Nur um dich zu beruhigen, in der Schlucht auf der anderen Seite des Damms sind in regelmäßigen Abständen Messinstrumente angebracht, die bei der kleinsten Veränderung Alarm in der dazugehörigen Zentrale schlagen.
Der Damm befindet sich am Ende der einzigen Straße, die in diese Richtung führt. Du kannst ihn vom dem Gordons Damm Lookout betrachten, vom Parkplatz und von einer Aussichtsplattform, die sich am oberen Ende der Treppe befindet, die auf den Damm hinunter führt. Früher war es möglich sich vom Damm abzuseilen. Danach musste der Aufstieg über einige festinstallierte Leitern erfolgen. Gerne hätte ich das gemacht, allerdings ist dies im Moment nicht möglich, soll aber wieder eröffnet werden… vielleicht kann ich es dann machen.
Fazit
Ich finde, dass sich die Fahrt durchaus gelohnt hat, aber ein Tagesausflug hat definitiv gereicht. Der Red Knoll Lookout ist an sich nicht so spektakulär, vor allem muss das Wetter mitspielen. Uns hat er vor allem interessiert, da dies der letzte Punkt ist, den du mit dem Auto in dieser Richtung erreichen kannst. Irgendwie haben wir ein Fable für solche Orte. Der Gordons Damm ist sehr interessant anzusehen. Du kannst dich eigenständig umschauen und vielleicht in Zukunft auch wieder abseilen. Auch wenn du kein Interesse an Bauwerken hast, ist der Damm wirklich interessant und es ist schon ein Gefühl darauf zu stehen und zu wissen wie hoch er ist und welche Masse an Wasser er zurückhält.
~ Jenny