Hintergrund
Der Royal Nationalpark stand bereits auf unsere Bucketliste für Sydney, doch Empfehlungen von Freunden und Bilder von diesem Ort entfachten ein großes Interesse. Dementsprechend nutzten wir die Zeit in Sydney, um diesen zu entdecken. In uns stieg die riesen Vorfreude auf einen Ort voller Abenteuer auf.
Die erste vermasselte Fahrt
Tatsächlich waren wir drei mal im Royal Nationalpark. Das erste Mal war jedoch ein absoluter Reinfall. Beim ersten Mal sind wir relativ spontan hingefahren. Dadurch, dass in Australien alles größere Entfernungen besitzt, sind wir auch eine Weile gefahren. Gegen Mittag sind wir beim Informationszentrum vom Royal Nationalpark angekommen. Plötzlich war ich komplett erschlagen. Ich wusste nicht wieso, aber die breite Auswahl an Wanderungen war zu viel. Alle Beschreibungen waren auf englisch geschrieben und ich hatte überhaupt keinen Überblick. Zusätzlich gingen viele der Wanderungen über mehrere Stunden und Netz hatten wir keins. Man muss bei den meisten Wanderungen nach dem Informationszentrum erstmal weiterfahren. Die Schwierigkeit bestand darin, dass wir keine Navigation gehabt hätten. Zusammengefasst es war zu spät, wir waren unvorbereitet und die Situation war irgendwie angespannt.
Ohne Navigation fuhren wir ein Stück in den Royal Nationalpark. Schließlich kamen wir an einem Ort an, wo nicht die Wanderung war, die wir anvisiert hatten. Erst gingen wir los, doch dann stellten wir fest, dass es besser sei vorbereitet wieder zu kommen. Folglich verließen wir den Royal Nationalpark. Die einzig positive Feststellung war, dass dieser Nationalpark eine unglaubliche Vielfalt der Natur zu bieten hat. Wir freuten uns schon auf eine gut geplante Tour.
Der zweite Anlauf
Dieses Mal waren wir gut vorbereitet. Im Internet suchten wir uns einige Favoriten heraus. Außerdem hatten wir aus dem letzten Besuch beim Royal Nationalpark gelernt. Das Informationszentrum verfügt über Wifi. Dementsprechend kann man sich dort die Route auf das Handy laden und dann auch ohne Netz fahren. Die zweite Lehre war eine sehr Wichtige für unsere ganze Reise in Australien. Reden hilft! Folglich wollten wir uns im Informationszentrum beraten lassen.
Um in Ruhe wandern gehen zu können, fuhren wir früh morgens los. Im Informationszentrum nahmen wir uns Zeit alle Möglichkeiten abzuwägen. Schließlich fragten wir eine Mitarbeiterin, wie wir zu unserer favorisierten Wanderung am besten hinkommen. Sie gab uns eine gute Beschreibung und schließlich brachen wir auf. Wir freuten uns sehr den Royal Nationalpark zu erkunden.
Palm Jungle Loop Track
Nach einer kurzen Fahrt kamen wir an einem gut gefüllten Parkplatz an. Unsere Entscheidung viel auf den Palm Jungle Loop Track, eine Wanderung, die phasenweise durch einen Regenwald führt. Das Wetter war bestens, wir waren hochmotiviert, alles perfekt für ein unvergessliches Abenteuer. Anfangs teilten viele Leute mit uns den Weg, weil es auf dem Weg eine große Touri-Stelle gab, die Figure Eight Pools. Quasi kleine Pools am Strand, jedoch ist es dort je nach Stärke der Wellen gefährlich.
Der Weg war anfangs schwerer, weil man einen verwurzelten Waldweg eine Weile bergab gewandert ist. Es fing an mit einem Abschnitt voller Eukalyptusbäume. Irgendwann kamen wir unten an einer eher offenen Stelle an. Von dort aus hatten wir einen magischen Ausblick auf das Meer und das ganze Grün vom Royal Nationalpark. Es war einfach atemberaubend. Von jetzt auf gleich wechselt die Wanderung ihr äußeres. Es war so, als würde man in einen völlig neuen Raum kommen.
Gemütlich ging die Wanderung auf einer Plattform weiter, die runter zum Strand führte. Der Werrong Beach sah einfach himmlisch aus. Obwohl es sehr warm war, wollten wir uns das Schwimmen für den nächsten Besuch aufheben. Auf dem Weg zum Strand sahen wir häufiger größere und kleinere Echsen, die sich sonnten. Außerdem gab es überraschenderweise einige kleine Häuser neben dem Weg. Wir fragten uns wer in diesen Häusern wohl lebt oder Urlaub macht.
Der Regenwald
An dieser Stelle trennte sich der Weg von der Masse. Unsere Route führte durch hohe Gräser Richtung Regenwald. Am Anfang sah Jenny eine Schlange in gewisser Entfernung weg huschen. Dies war unsere zweite Schlangenbegegnung. Es war gar nicht so schlimm. Bevor wir uns in die hohen Gräser begaben, machten wir eine große Pause im Schatten. Die Hitzte hat uns viel Kraft geraubt. Während wir aßen und tranken, kam ein Jogger vorbei. Bis heute geht nicht in meinen Kopf, wie dieser Typ durch die hochen Gräser bei dem Wetter gelaufen sein soll.
Nach der Pause ging unsere Wanderung durch den Royal Nationalpark weiter. Die Gräser waren echt unangenehm. Ständig stachen uns die Spitzen der Pflanzen. Außerdem geht man dort mit einem gewissen Respekt durch. Man weiß nie wo eine Schlange gerade ihr Sonnenbad nimmt.
Nach einem Übel kommt das Nächste. Nach den Gräsern folgte nicht das Paradies. Alles was man bergab geht, muss man auch irgendwann wieder hoch gehen. Der Vorteil dabei war der Regenwald. Zum einen ließ dieser die Sonne nicht durch und zum anderen war dieser sehr ansehnlich. Erneut bekamen wir spektakuläre Ausblicke zu Gesicht. Auch der Wanderweg und die Umgebung wandelten sich immer wieder. Durch den kühleren Abschnitt gewannen wir an Kraft.
Schließlich gab es einen simplen Weg zurück, der sich über einige Kilometer erstreckte. Ohne Steigung und Hindernisse. Der perfekte Weg, um ein wenig zu reden und sich zu erholen.
Erstes Fazit
Unser erster Eindruck vom Royal Nationalpark war sehr positiv. Die Wanderwege waren sehr gut ausgeschildert, die Natur bot Abwechslung pur und es hat einfach Spaß gemacht. So sehr, dass wir ein weiteres Mal wiederkommen wollten.
Royal Nationalpark die dritte Runde
Erneut fuhren wir gut vorbereitet hin. Mit zwei potentiellen Routen im Gepäck, war das Informationszentrum erneut unsere erste Anlaufstelle. Mich begeisterten vor allem die natürlichen Pools, die es auf den Wanderungen gibt. Dementsprechend entschieden wir uns für die Deer Pools Tour. An diesem Pool soll man manchmal Rehe sehen können. Jedoch wurde uns von Anfang an gesagt, dass man in dem Pool nicht schwimmen kann. Zum Schwimmen verlängerten wir unsere Tour mit einem Abstecher bei dem Little Marley Beach.
Wieder fuhren wir mit einer großen Begeisterung in den Royal Nationalpark hinein. Der Weg zum Parkplatz war jedoch schwieriger, als beim ersten Mal. Wir mussten voll und ganz auf die Beschreibung vom Informationszentrum vertauen, da es kein verzeichneter Parkplatz war. Überraschend problemfrei fanden wir den Parkplatz und unsere zweite Wanderung im Royal Nationalpark konnte gut starten, oder auch nicht…
Deer Pools Wanderung
Am Anfang gab es leider einen kleinen Dämpfer. Keine Ahnung warum, aber der Akku, meiner zuvor geladenen Kamera, war leer. Bei jedem Ausflug freue ich mich besonders auf das Fotografieren der Umgebung. Bei dieser Wanderung musste die Handykamera herhalten.
Diese Wanderung war etwas kürzer und einfacher. Der Wanderweg war sehr einfach, ohne große Steigung. So verging die Zeit viel schneller und wir kamen bei den Deer Pools an. Es ist ein kleiner Pool der sehr dunkel gefärbt war. Nach einer kurzen Betrachtung liefen wir den zweiten Teil der Wanderung.
Da diese Wanderung ein wenig zusammengebastelt war, gab es keine zuverlässige Wegbeschriftung mehr. An einer Abzweigung entschieden wir uns zunächst für die falsche Richtung. Nach einem Kilometer bemerkten wir den Fehler und drehten um.
Es folgte ein sehr breiter Weg. Am Ende des Weges kamen wir an dem Little Marley Beach an. Einfach unglaublich ein menschenleerer Strand mitten in der Natur. Wir gingen ins Wasser. Es war ein unberührter Strand. Ein völlig anderes Gefühl im Vergleich zu den Stränden in Stadtnähe. Für uns war es wie ein eigener Privatstrand. Lange gingen wir nicht ins Wasser, denn die Wellen konnten größer werden, als wir selbst. Nach dem Vergnügen im Wasser kam das komplizierte Anziehen. Das Ziel: So wenig Sand wie möglich mitnehmen. In einer Pfütze lösten wir den Sand von unseren Füßen. Das Anziehen wurde schließlich zur Gleichgewichtsübung. Es glich dem Auftritt eines tollpatschigen Clowns im Zirkus. Schließlich gingen wir den gleichen Weg, wie wir kamen, zurück.
Fazit zweite Wanderung
Erneut hat uns der Besuch im Royal Nationalpark umgehauen. Zwar war der Wanderweg nicht so spannend wie der Erste, aber der Strand war es wert diese Wanderung zu machen.
Fazit Royal Nationalpark
Der 11 kilometerlange Palm Jungle Loop war als Wanderung sehr abwechslungsreich. Der Deer Pool mit anschließendem Strandbesuch, hatte einen der schönsten Strände in ganz Australien zu bieten. Die beiden Ausflüge fühlten sich an wie unterschiedliche Nationalparks.
Insgesamt ist der Royal Nationalpark für mich einer der besten Nationalparks, die wir besucht haben. Der Royal Nationalpark bietet solch eine Vielfalt der Natur, dass man selbst nach zwei Besuchen definitiv wiederkommen möchte. Die Wanderungen sind sehr unterschiedlich und für jede Zielgruppe ist etwas dabei. Außerdem wird man im Informationszentrum sehr gut beraten. Nur der (gerechtfertigte) Preis von 12 Dollarn konnte verhindern, dass wir dort nicht täglich wandern waren. Ansonsten ist der Royal Nationalpark sehr zu empfehlen.
~ Daniel