Rottnest Island
Ein Punkt auf unserer Liste war, dass wir unbedingt Rottnest Island besuchen wollten. Dabei handelt es sich um eine kleine Insel neben Perth. Dort leben die für ihr Lächeln berühmten Quokas. Diese wollten wir unbedingt sehen und fotografieren! Also planten wir unsere Reise dorthin nach dem letzten Housesitting ein. Wir wollten über Nacht bleiben, damit wir auch alles sehen können. Wir planten die Insel zu Fuß zu erkunden, da Fahrrad fahren mit den Wanderrucksäcken vermutlich ein Desaster geworden wäre.
Die Fähre
Da es sich bei Rottnest ISLAND, wie der Name schon sagt, um eine Insel handelt ist die Anreise nur mit der Fähre oder dem Flugzeug möglich. Wir wählten die Fähre, auch wenn wir beiden nicht die größten Fährenfans sind, Rottnest Island war uns dies wert. Wir parkten unser Auto an der Anlegestelle in Frementle. Die Anreise von dort ist günstiger, dauert weniger lange und praktischer, da es in Perth selbst an der Anlegestelle keine Parkplätze gibt.
Mit vollgepackten Rucksäcken standen wir also dort und warteten auf unsere Fähre. Wir waren etwas nervös, weil uns bei der letzten Fährenfahrt ziemlich schlecht geworden war und weil wir keine Unterkunft gebucht hatten. Zum einen, weil die Zimmer auf Rottnest Island sehr teuer sind (Ich meine, ich bezahle nicht 119 Dollar für eine Nacht und bekomme ein ranziges Ding ohne Bettwäsche, die kostet nämlich auch noch Aufschlag!) und zum anderen, weil wir es für ein kleines Abenteuer hielten eine Nacht am Strand zu verbringen.
Die Überfahrt verlief, nachdem wir uns eine Reisetablette geteilt hatten, tatsächlich relativ entspannt. Es war kein großer Wellengang und die Sonne schien. Wir saßen draußen und machten ein paar Fotos. Nach etwa 45 Minuten erreichten wir dann Rottnest Island. Die Insel sah sehr idyllisch aus.
Die ersten Schritte
Zuerst begaben wir uns in das Visitorcenter von Rottnest, dort wurden wir gefragt, ob wir schon eine Unterkunft gebucht hatten, was wir verneinten. Daraufhin wurden wir aufgeklärt, dass das Schlafen am Strand verboten sei. Wir bedankten uns für diese und weitere Informationen und steuerten eine Picknickarea hinter dem Gebäude an. Dort gab es zum Glück auch eine Toilette.
Nachdem dies erledigt war setzten wir uns, um einen Plan zu schmieden. Wir entschieden uns letztendlich doch dazu eine Unterkunft zu buchen. Der Witz an der Sache ist der, dass ein Familienzimmer mit vier Betten günstiger für uns war als ein Zimmer mit zwei Betten. Leider konnten wir das Zimmer erst am Nachmittag beziehen. Die nette Frau von der Rezeption bot uns aber an, dass wir die Rucksäcke abstellen könnten. Wir ließen meinen Rucksack dort, da sich darin die Schlafsachen befanden und nahmen Daniels, gefüllt mit Proviant, mit.
Dann ging es los, unser Ziel oder besser gesagt unser Weg sollte der 9,7 Kilometer lange Rundweg „Gabbi Karniny Bidi“ sein. Wir entschieden uns dazu ihn etwas zu kürzen, da wir uns den Leuchtturm nicht angucken wollten, da dieser während der Zeit unseres Besuches geschlossen war. So machten wir eine kleinere Runde, um nachmittags wieder vor Ort zu sein und nutzten sie, um ganz viele Quokabilder zu machen. Wir sahen uns in der „Innenstadt“ um. Dort flitzten die kleinen Wesen einfach so herum oder schliefen zusammengekauert an einem Baum oder unter einem Busch.
Auf unserem Weg begegnete uns auch eine Schlange, die ich aber nur unter einen Felsen verschwinden sah. Wir sahen uns die schönen Traumstrände an. Zusätzlich kamen wir noch bei Geordie Bay vorbei, nachdem wir durch ein kleines Feriendorf gelaufen waren. Dort gab es einen Supermarkt und ein Café, die wir uns beide näher anschauten. Danach ging es wieder zurück zum Visitorcenter, um den Schlüssel für die Unterkunft abzuholen.
Das Wetter
Während wir noch unterwegs waren, um den Schlüssel abzuholen schien sich die Wettervorhersage zu bewahrheiten. Es fing an zu fisseln. Im Visitorcenter angekommen bekamen wir einige Anweisungen und den Schlüssel. Zeitgleich fing es an wie aus Eimern zu schütten, also verbrachten wir einige Zeit dort. Daniel entdeckte einen Münzautomat, einen dieser Automaten, die Münzen mit schönen Motiven drauf drucken können. Diese wurde Daniels Sammlung, die sich in Australien stark erweitert hatte, hinzugefügt. Nachdem sich das Wetter kurz gebessert und wieder verschlechtert hatte beschlossen wir uns Regensachen anzuziehen und loszugehen. Gesagt, getan.
Die Unterkunft
Naja, ganz so einfach war es dann doch nicht. Wir hatten Probleme den Weg zu finden und mussten mal wieder Google Maps zu Rate ziehen. Es stellte sich heraus, dass wir ganze 1,4 Kilometer im Regen zu unserer Unterkunft laufen mussten … Klitschnass kamen wir an einer Straße vorbei, wo es ganz viele Quokkas gab. Diese wurden von Daniel sehr oft fotografiert. Zum Glück hatte es da schon wieder aufgehört zu regnen. Es war nicht mehr weit und schon bald hatten wir die Gebäude gefunden. Unser Zimmer hingegen suchten wir erst eine Weile wie bekloppt, da die Nummernreihenfolge ziemlich wenig Sinn ergab. Wir erreichten unser Zimmer und stellten fest, dass es ausreichen würde. Also stellten wir unsere Sachen ab und versuchten uns zu trocknen. Wir machten eine Pause, aßen etwas und räumten unsere Rucksäcke aus.
Später ging es für uns noch einmal in die „Innenstadt“, denn wir wollten uns etwas zum Abendessen kochen. Mitgenommen hatten wir zwar schon etwas, aber nachdem wir so nass geworden waren wollten wir gerne etwas Warmes essen. Nach einem Überblick über die im Laden vorhanden Sachen und die Preise entschieden wir uns für Nudeln mit Speck. Zusätzlich gab es noch Taschentücher und Hefe, da beides auf dem Festland ausverkauft gewesen war.
Danach ging es wieder zurück. Am Abend gab es dann Essen und wir planten, was wir am nächsten Tag alles sehen und erleben wollten. Leider ging es Daniel an diesem Abend nicht so gut, er kränkelte etwas herum und je später es wurde, desto schlimmer wurde es. Wir gingen also früh schlafen.
Am nächsten Tag
Am nächsten Morgen ging es Daniel dann wieder gut, zum Glück. Wir verließen unsere Unterkunft nach dem Frühstück, was ich uns vorausschauender Weise eingepackt hatte. Als erstes ging es wieder zurück zum Visitorcenter. Dort mussten wir den Schlüssel für unser Zimmer wieder zurückgeben. Außerdem kauften wir uns dort zwei Bustickets für die Insel. Wir wollten gerne eine Rundfahrt machen, diese sollte eine Stunde dauern. Allerdings entschieden wir uns dann dazu an allen interessanten Haltestellen auszusteigen und uns umzusehen. Wir hatten uns drei feste Ausstiege vorgenommen, waren aber offen für mehr. Aber erst einmal mussten wir die Bushaltestelle finden. Dies stellte sich als ziemlich einfach heraus, da es Hinweise auf dem Boden gab.
Die Busfahrt
Der Busfahrer war sehr nett und erklärte uns die „Regeln“. Da sich nur diese eine Buslinie über die Insel bewegt und sie auch nur in eine Richtung fährt ist es möglich zwischen den Haltestellen zuzusteigen, aber nur wenn man sein Ticket hochhält. Zudem wies er auf die Abfahrtszeiten hin, denn bis 15:30 Uhr fuhren die Busse immer im 15 Minutentakt, danach war eine Stunde Pause, bevor es eine allerletzte Runde um 16:30 Uhr gab. Wir mussten unbedingt die vorletzte Runde erwischen, da wir sonst unsere Fähre verpassen würden.
Nach dieser kurzen Erläuterung ging es dann auch endlich los. Der erste Halt befand sich an einer Abzweigung in der Nähe unserer Unterkunft. Dort kannten wir uns aus und blieben somit im Bus. Der dritte Halt sah wirklich schön aus. Dieser hieß „Henrietta Rocks“ und hatte einen wunderbaren Ausblick, von dem ich gerne ein paar Fotos gemacht hätte, aber wir entschieden uns dort erst in der zweiten Runde auszusteigen. Unser erster Halt, wo wir ausstiegen, war „Little Salmon Bay“. Tatsächlich handelte es sich dabei, wie der Name schon sagte, „nur“ um eine kleine Bucht. Dort machten wir ein paar schöne Fotos und nahmen den nächsten Bus.
Die nächste Station, wo wir als nächstes ausstiegen befand sich am westlichen (ja Natascha, WESTLICH) Ende der Insel. Dort besichtigten wir zuerst „Cape Vlamingh“. Wir machten ein paar Fotos und liefen den „West End Boardwalk“ entlang. Die zweite Sehenswürdigkeit im Westen von Rottnest Island war die „Cathedral Rocks“, wo sich die „Seal Viewing Plattform“ befand, also der Aussichtspunkt auf die Berge und der perfekte Ort, um wildlebende Robben zu sehen. Wir sahen tatsächlich welche, aber erst nach sehr genauem Hinsehen durch diese festinstallierten Ferngläser, die im Gegensatz zu Deutschland sogar kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Außerdem beobachteten wir von der Plattform aus noch einen Eidechsenkampf, wo beide versuchten dem jeweiligen Gegner in den Schwanz zu beißen. Ich wusste nicht, dass diese Dinger so wendig uns schnell sein können.
Ab zum Strand
Anschließend ging es wieder zur Bushaltestelle. Dort nahmen wir den Bus bis zur vorletzten Station. An der Station „Geordie Bay“ befanden sich, wie oben schon erwähnt, das Cafe und ein Supermarkt. Von dort aus liefen wir ein Stück zu einem Strand, der sich „The Basin“ nennt. Hier wollten wir schwimmen und schnorcheln gehen, da es dem Internet nach sehr viel zu sehen gab. Und das Internet hatte Recht!
Nach einem eher holprigen Einstieg, das Wasser war an einigen Stellen sehr flach, aber mit Algen bewachsen, ging es dann zu einer Stelle, wo der Fels endete und man ganz einfach ins Meer springen konnte. Gesagt, getan. Wir schnorchelten eine ganze Weile, sahen viele Fische, die sich sowohl in Größe, Schnelligkeit und Aussehen unterschieden. Dabei waren Fische, die ich noch nie in meinem Leben zuvor gesehen habe. Es war einfach großartig! Daniel war übrigens noch begeisterter als ich und ging noch eine Runde schnorcheln, als ich schon fertig war.
An diesem Strand verbrachten wir dann den Nachmittag. Wir aßen ein paar Snacks und spielten Karten. Dabei redeten wir eine Menge. Schließlich machten wir uns fertig, da wir noch ein paar Quokabilder in der „Innenstadt“ schießen wollten, bevor wir die Insel wieder verlassen mussten. Wir wanderten also wieder zurück. Schade war, dass in dieser Ecke der Insel kein Bus fuhr, da es hier ausschließlich Fahrradwege gab.
Der Weg zur Fähre
In der „Innenstadt“ angekommen betrachteten wir gespannt die Quokas und schossen einige Fotos. Als wir dann auf dem Weg zur Fähre waren fiel uns eine kleine Menschenansammlung auf. Sie versammelten sich um eine Ouokafamilie mit Baby! Es war wirklich sehr süß. Daniel schoss ein paar Fotos. Leider versuchte ein Kind immer wieder die Tiere anzufassen, bis die Mutter es endlich dort wegholte. Während ich aufs Klo ging bekam Daniel noch einmal eine wirklich gute Gelegenheit Fotos zu schießen.
Danach begaben wir uns zu unserer Fähre und traten den Rückweg an. Dieses Mal war der Weg trotz Reisetablette nicht so angenehm. Die Fähre schaukelte erheblich und das Wetter wurde schlechter, so dass wir uns tatsächlich sogar reinsetzten und auf dem Weg dorthin umgefallen wären, wenn wir uns nicht festgehalten hätten. So ging ein weiteres unserer Abenteuer zu ende.
Fazit
Der Besuch von Rottnest Island ist nur zu empfehlen, allerdings ist es auch sehr teuer. Eine Nacht würden wir aber mindestens empfehlen, damit man genug Zeit hat, um sich alles anzusehen. Im Nachhinein scheint mir ein Fahrrad zu leihen sehr sinnvoll. Die Wege sind genau dafür ausgelegt, die Länge der einzelnen Strecken ebenso, denn die Insel ist nur 11 Kilometer lang und am weitesten Punkt 4,5 Kilometer breit. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen und uns ein Fahrrad mieten, um eine Inselumrundung vorzunehmen!
~ Jenny
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