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Schießen

Hintergrund

Momen­tan arbeit­en wir in der FIFO-Indus­trie so, dass wir zwei Wochen auf der Arbeit ver­brin­gen und eine Woche in Perth. An unseren Woch­enen­den unternehmen wir die unter­schiedlich­sten Sachen. In Vor­bere­itung auf unsere näch­ste Reise pro­bierten wir etwas neues aus. Wir lern­ten das Schießen mit ein­er Schrotflinte.

Daten

Um schießen zu ler­nen, melde­ten wir uns bei einem „come and try” Kurs an. Bis zu vier Mal kannst du für eine Stunde Unter­richt im Umgang mit der Waffe kriegen. Wir macht­en das ganze bei (…) und es kostete uns 50 AUD pro Stunde pro Per­son. Da wir uns nur auf einem begren­zten Visum befind­en, wer­den wir nur drei Stun­den in Anspruch nehmen. Die vierte Stunde ist nur rel­e­vant wenn du im Vere­in reg­istri­ert wer­den möcht­est. Dies ist für uns nicht möglich, weil wir mit unserem Visum keine Waf­fen in Aus­tralien kaufen oder besitzen dürfen.

Anfang

Voller Span­nung fuhren wir zum Schießgelände. Ehrlich gesagt wussten wir nicht, was uns erwarten würde, da wir nie in unserem Leben mit dem The­ma in Berührung kamen. Ich erwartete, dass wir die erste Stunde mit The­o­rie beschäftigt sein wür­den. Fol­glich hat­ten wir eine eine Dop­pel­stunde gebucht. Als wir anka­men ging es sofort los. Unser Lehrer, ein alter Haude­gen, fack­elte nicht lange und so drück­te er, nach der Begrüßung, Jen­ny eine Schrot­flinte in die Hand, wies sie ein wie diese zu tra­gen sei und wir gin­gen sofort zum Schussfeld.

Die Schießbere­iche waren draußen und von einan­der abge­gren­zt. Als erstes gin­gen wir zu ein­er Mas­chine. Diese wurde angemacht und kurz erk­lärt. Die Mas­chine schießt auf Knopf­druck ein­er Fernbe­di­enung orangene Ziele, die wie Fris­bees ausse­hen, in die Ferne. Von unter­schiedlichen Posi­tio­nen wer­den die Ziele schließlich abgeschossen.

Das Training

Unser Train­ing fing damit an, dass wir Bewe­gungsabläufe mit der Waffe trainierten. Da diese sehr schw­er war ruhte sie zunächst auf dem Fuß. Danach führten wir Bewe­gun­gen aus, um zur End­po­si­tion zu gelan­gen wo die Schrot­flinte an der richti­gen Stelle der Schul­ter sitzt und wir diese auch in die richtige Rich­tung und Hal­tung brin­gen. Mit vie­len Kor­rek­turen wieder­holten wir den Ablauf einige Male und schließlich pack­te der Lehrer eine (Patrone) in die Schrot­flinte. Sobald wir bere­it seien soll­ten wir ein Kom­man­do geben, dann würde der Lehrer mit der Fernbe­di­enung unser Ziel in die Luft befördern. Jen­ny und ich schossen im Wech­sel, immer fünf bis zehn Schüsse und dann tauschen.

Die Rei­hen­folge war immer gle­ich. Dur­chat­men und in die Ferne schauen, dann den Ablauf um in die Schuss Posi­tion zu kom­men, ein Ziel in der Ferne anvisieren, Fin­ger auf den Abzug, das Kom­man­do geben, die orangene Scheibe ver­fol­gen und abdrück­en. Durch die ständi­ge Wieder­hol­ung und kleine Kor­rek­turen ver­fes­tigte sich der Ablauf. Natür­lich trafen wir bei­de in den ersten Ver­suchen nichts, aber schnell näherten wir uns dem Ziel an. Irgend­wann hat­te ich den Bogen raus und traf einige Scheiben und ver­fehlte einige nur knapp. Bei Jen­ny dauerte es einen Moment länger, weil die Waffe zu groß für ihre Größe war. Fol­glich musste sie mehr Kraft aufwen­den, um diesen Akt zu bew­erk­stel­li­gen. Aber auch für Jen­ny waren Tre­f­fer schließlich drin. In ein­er Stunde schoss jed­er 25 mal und dies reichte um einen ersten Ablauf zu verinnerlichen.

Das Gefühl

Das erste Mal schießen zu gehen war ein außergewöhn­lich­es Gefühl. Ein­er­seits das Neg­a­tive, was an ein­er Waffe haftet. Wir sind friedliche Men­schen und eine Schrot­flinte in der Hand zu hal­ten führt zu einem leicht ges­pal­te­nen Gefühl. Jedoch hat­te es für mich nicht mit Gewalt zu tun, ganz im Gegen­teil ich hat­te echt Spaß dabei. Für mich ging es darum etwas neues zu ler­nen und das Schießen auf eine bewegte Scheibe war mehr eine Angele­gen­heit des Instink­ts. Du hast keine Zeit zu denken, wenn du das Kom­man­do gib­st übern­immt dein Gefühl, dein Instinkt die Kon­trolle. Dadurch, dass wir nicht die Inten­tion haben auf Tiere oder Men­schen zu schießen, verän­derte dies meine neg­a­tiv­en Gefüh­le zu positiven.

Neben allen The­men die mit der Waffe zusam­men­hän­gen, war die Ver­ant­wor­tung deut­lich zu spüren. Ich hat­te Respekt vor meinem Equip­ment und war sehr froh bin jeman­dem eingewiesen zu wer­den, der über viel Erfahrung verfügt.

Während des schießens fand ich erstaunlich, wie fokussiert ich auf diese eine Tätigkeit war. In dem Moment vor dem Kom­man­do ist inner­lich ruhig und mit dem betäti­gen des Abzugs löst sich die Konzen­tra­tion in Entspannung.

Fazit

Unser erster Kon­takt mit dem The­ma Schießen war für mich eine sehr pos­i­tive Erfahrung. Wie mit den meis­ten neuen Aktiv­itäten, erweit­erte dies meinen Hor­i­zont und ich emp­fand es als sehr span­nend wieder was neues zu ler­nen. Dies wird nicht das let­zte Mal sein, dass wir mit diesem sen­si­blen The­ma in Berührung kom­men, denn für unser näch­stes Aben­teuer wird die moralis­che Bedeu­tung dieser Aktion eine große Rolle spie­len. Ich bin sehr ges­pan­nt in welche Rich­tung sich diese Erfahrung entwick­elt. Fürs erste bleibt es ein neues und span­nen­des Erlebnis.

~Daniel

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