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Tamworth Country Music Festival

Unsere Ankunft

Wir hat­ten beschlossen, nach unserem Sur­fkurs, zum Tam­worth Coun­try Music Fes­ti­val zu fahren. Etwas skep­tisch machte uns das Coun­try in dem Namen des Fes­ti­vals, aber da wir in Aus­tralien aller­hand Neues aus­pro­bieren, warum dann nicht? Wir waren an diesem Abend etwas später dran, denn wir hat­ten vorher noch das Koala Reserve bei Port Stephens besucht. Es war als schon kurz vor zehn, als wir Tam­worth endlich erre­icht­en. Unser erstes Ziel, nach stun­den­langer Fahrt, war ein Klo. Inzwis­chen hat­ten wir raus, dass Kaufhäuser sehr saubere Klos haben. Fol­glich fuhren wir zum großen Kaufhaus der Stadt. Dabei stell­ten wir fest, dass die Stadt ver­hält­nis­mäßig groß ist. Die Städte, die wir während der Fahrt hin­ter uns gelassen hat­ten, waren inner­halb von zwei Minuten durch­fahren. Das Kaufhaus wurde, bei unser­er Ankun­ft, lei­der ger­ade erst geschlossen. Dementsprechend ging unsere Suche nach einem Klo fröh­lich weiter…

Um ein Klo zu find­en, klap­perten wir alle öffentlichen Toi­let­ten der Stadt ab. Die Erste existierte gar nicht, also fuhren wir zur Näch­sten. Die Dunkel­heit erschw­erte die ganze Suche. Außer­dem waren die Straßen extremst bre­it, so dass ich ein biss­chen hin und her geeiert bin. Dabei müssen wir dumm genug aus­ge­se­hen haben, damit selb­st die Polizei auf uns aufmerk­sam wird. Schließlich wur­den wir ange­hal­ten. Erst hat­te ich Panik, weil ich nicht wusste, was sie von uns woll­ten. Diese blieb unbe­grün­det, denn sie fragten uns nur, ob alles gut bei uns sei. Bevor wir weit­er fuhren, gaben sie uns noch den Tipp im Not­fall bei McDon­alds nach einem Klo zu schauen.

Let­z­tendlich woll­ten wir es weit­er mit den öffentlichen Toi­let­ten ver­suchen. Beim näch­sten Ver­such fan­den wir ein Klo, wo wir sog­ar an der Straße parken kon­nten, um dort auch zu über­nacht­en. Dass das Klo keine Beleuch­tung hat­te, war dann auch kein Prob­lem mehr. Am Ende des Tages gin­gen wir mit steigen­der Span­nung schlafen.

Aussichtspunkt und erste Orientierung

Am näch­sten Mor­gen früh­stück­ten wir erst im Auto, bevor wir uns ins Aben­teuer stürzten. Danach fuhren wir zu dem Oxley Scenic Look­out, welch­er uns bei der Klo­suche am Vortag ins Auge stach. Dort angekom­men, pack­te uns die Fasz­i­na­tion. Man kon­nte ganz Tam­worth und weit darüber hin­aus sehen. Es war ein atem­ber­auben­der Aus­blick. Der Look­out ist auf einem kleinen Berg. Wir macht­en einige Fotos und fühlten, wie eine ganz beson­dere Zeit langsam anfing.

Ausblick Tamworth

Nach­dem wir noch die San­itäran­lage zum Spülen genutzt hat­ten, fuhren wir endlich Rich­tung Fes­ti­val. Als erstes woll­ten wir im Kaufhaus unsere Vor­räte aufüllen. Beim ersten Gang entschlossen wir uns dazu noch nicht den Einkauf zu machen, son­dern nach draußen zu gehen, um einen ersten Ein­druck von dem Fes­ti­val zu erhaschen. Das Tam­worth Coun­try Music Fes­ti­val war unser erstes Fes­ti­val über­haupt! Gle­ichzeit­ig war es ein völ­lig anderes Fes­ti­val, als wie es sich vorgestellt wird. Zum einen war es ein über­wiegend kosten­los­es Fes­ti­val und zum anderen war es über die ganze Stadt verteilt. Hin­ter dem Kaufhaus befind­et sich eine lange Einkauf­sstraße, die zu einem Park führt. Dieser Bere­ich war das Zen­trum des Festivals.

Wir gin­gen raus und vor uns lag die kom­plette Straße. Eine große Men­schen­masse durch­strömte sie. Alle waren aus nur einem Grund da: Musik. Ent­lang der Straße waren über­all Musik­er. Alle paar Meter stand der Näch­ste und jed­er gab dem Gesamt­bild eine neue Facette. Eigentlich waren wir zu dem Zeit­punkt an die Größe Aus­tralien gewöh­nt, doch diese neue Erfahrung schlug über­wälti­gend ein. Die Begeis­terung machte sich bre­it und wir schlen­derten durch die Straße. Bei unserem ersten Durch­gang nah­men wir die Atmo­sphäre auf, genossen die Musik und ver­sucht­en einen Überblick zu bekom­men. Die Verkauf­sstände und eine zen­trale Kreuzung waren unsere ersten Ent­deck­un­gen. An der Kreuzung ging es auf der einen Seite Rich­tung Park und auf der anderen Seite stand eine große Bühne, wo ganztägig einzelne Musik­er auf­trat­en. Das Tam­worth Coun­try Music Fes­ti­val hat­te einen gigan­tis­chen ersten Ein­druck hinterlassen.

Tamworth Country Music Festival Banner

Die Strohhut Mission

Bere­its vor dem Tam­worth Coun­try Music Fes­ti­val las ich, dass für zwei-Dol­lar-Spenden Stro­hhüte verkauft wer­den wür­den. Diese wur­den als ein tra­di­tionelles Wahrze­ichen des Fes­ti­vals beschrieben. Wir woll­ten uns diese Hüte anse­hen, doch erst­mal mussten wir sie find­en. Die Hüte wur­den zu bes­timmten Uhrzeit­en an einem Stand verkauft. Ent­lang der Straße gab es einige Schilder, die den Weg zum Stand zeigen soll­ten, doch sie wider­sprachen sich fun­da­men­tal. Fol­glich warteten wir an der großen Bühne, weil wir dacht­en, dass der Stand dort eventuell sein kön­nte. Pustekuchen! Also rät­sel­ten wir weiter…

Im Ver­lauf des ersten Tages entsch­ieden wir uns nach­mit­tags dazu Rich­tung Park zu laufen. Auf dem Weg sahen wir einen Stand, mit ein­er sich bilden­den Schlange. Es war tat­säch­lich der Stro­hhut­stand, welchen wir mit­tags wie bek­loppt gesucht hat­ten. Auf­grund des gerin­gen Preis­es, der voll­ständig als Spende für einen guten Zweck ver­wen­det wurde, schlu­gen wir zu.

Das Auftaktkonzert

Am Abend gab es ein großes Auf­tak­tkonz­ert im Park. Dieses woll­ten wir uns unbe­d­ingt anschauen. Dementsprechend gin­gen wir ein­fach so hin. Gut vor­bere­it­et wie immer… abso­lut gar nicht. Eine rel­a­tiv große Masse war im Park ver­sam­melt, die Meis­ten hat­ten schlauer­weise Camp­ingstüh­le dabei, wir nicht. Fol­glich sind wir nochmal zum Auto gelaufen, um uns Stüh­le und Regen­jack­en zu holen. Nach­dem wir uns nun zum zweit­en Mal bequem ein­gerichtet hat­ten, fing es an zu Schüt­ten. Den­noch ließen wir uns nicht unterkriegen und erfreuten uns an der Musik, die uns über­wiegend gefiel. Von den Musik­ern stachen zwei beson­ders her­vor. Diese woll­ten wir im Ver­lauf der Tage noch paar Mal hören.

Tamworth Country Music Festival Bühne

Der Regen wurde zunehmend heftiger und nach einiger Zeit wurde es echt kalt. Weil wir bere­its so viel vom ersten Tag hat­ten, beschlossen wir zu gehen, denn die Regen­jack­en hiel­ten dem Wet­ter nicht mehr stand. Bevor wir auf­brachen, woll­ten wir es uns nicht nehmen lassen noch eine Runde zu tanzen. Dies hat beson­ders Spaß gemacht, weil wir ein­fach frei und unbeküm­mert waren.

Wir in Regenjacken

Schließlich gin­gen wir zu unserem Auto, welch­es wir im Ver­lauf des Tages hin­ter der Bühne an der Kreuzung geparkt hat­ten. Dieser Park­platz sollte unser Schlaf­platz bis zum Ende bleiben. Im Kaufhaus nebe­nan gin­gen wir noch auf die schö­nen und beleuchteten Klos. Danach gin­gen wir schlafen, denn auf uns warteten noch viele aben­teuer­liche Tage in Tam­worth. Das Tam­worth Coun­try Music Fes­ti­val hat uns schon am ersten Tag von den Sock­en gehauen. Und so sollte es in den näch­sten Tagen weitergehen!

Tagsüber besucht­en wir ver­schiedene Gigs, die wir uns am Mor­gen aus­sucht­en oder blieben spon­tan ste­hen, wenn uns etwas gut gefiel. Mit­tags macht­en wir eine Pause und kocht­en uns etwas schönes. Abends zogen wir dann wieder los, um uns einen guten Platz an der Haupt­bühne zu sich­ern. Dort hat­ten wir meis­tens noch etwa eine Stunde Zeit, die wir mit Karten spie­len und ähn­lichem ver­bracht­en. An den Aben­den genossen wir dann das Bühen­pro­gramm. Wir müssen sagen, dass es bis auf einen Abend, an dem wir dann auch eher gegan­gen sind, sehr gut war. Wir freuen uns schon auf das näch­ste Mal!

~ Daniel & Jenny

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