Hintergrund
Der Uluru ist eines der größten Aushängeschilder Australiens. Jeder kennt Sydney, das Great Barrier Reef oder eben den Uluru. Seit 2019 reisen wir nun durch Australien, aber nie führte uns der Weg zu dieser Sehenswürdigkeit. Viele Planänderungen und Corona verhinderten diese Reise, aber im Juni 2022 konnten wir uns endlich diesen Traum erfüllen. Zur besten Saison (im Winter) erreichten wir diesen faszinierenden Ort. Es folgten einige Abenteuer, Wanderungen, Höhen und Tiefen.
Die Ankunft
Als erstes buchten wir uns auf dem Campingplatz in Yulara ein. Dieser ist der einzige Campingplatz in der Stadt und im Umkreis einer Stunde vom Uluru gelegen, somit ist er auch ziemlich teuer. 45 Dollar mussten wir pro Nacht hinblättern. Durch die Hauptsaison ist es zudem so voll, dass wir auf den Overflowplatz ausweichen mussten. Also eine Art großen Parkplatz hinter dem Campingplatz. Der Weg zu den Sanitärhäusern und der „Küche“ war recht lang. Die Küche an sich bestand nur aus ein paar BBQ-Platten, Spülen (von der nur eine drinnen war und warmes Wasser hatte), Tischen mit Bänken, einer Mikrowelle, zwei Kühlschränken und einem einzelnen alten Wasserkocher, der mindestens fünf Minuten brauchte (tendenziell eher länger), um einen Liter Wasser zu erhitzen. Dementsprechend bildete sich immer eine Schlange.
Der erste Eindruck
Nachdem wir den Campingplatz ausgecheckt hatten, wollten wir auch sofort ins Abenteuer. Für den Nationalpark benötigst du einen Pass. Normalerweise bieten einige Bundesstaaten einen jährlichen Pass für alle Parks an, doch im Northern Territory ist dies anders. Der Jahrespass deckt nicht alle Nationalparks ab und der Uluru hat seinen ganz eigenen Pass. Wir wählten den Pass für drei Tage für 38 AUD pro Person, für 50 AUD pro Person kannst du einen Jahrespass erwerben, aber wir sparten das Geld lieber.
Vom Campingplatz brauchten wir ungefähr 15 bis 20 Minuten bis zum Uluru. Der erste Blick war überwältigend. Die Präsenz dieses Berges lässt sich schwer in Worten beschreiben, aber irgendwas am Uluru löste große Begeisterung aus. Als erstes schauten wir uns das Cultural Center an (ähnlich wie ein Visitor Center). Dort sahen wir Infos und Kunstwerke rund um die A. Gemeinschaft. Am Ende gab es noch den Informationspart für den Park. Lange hielten wir uns dort nicht auf, weil wir endlich los wollten.
Da es bereits mittags war, wollten wir am ersten Tag nur einen kleinen Weg am Uluru absolvieren. Die Entscheidung fiel auf das Mutitjulu Waterhole. In einigen 100 Metern kannst du eine kleine Wasserquelle am Uluru erreichen. Voller Begeisterung liefen wir dort hin. Zu unserem Glück, hatte es am Vortag geregnet. Folglich gab es dort reichlich Wasser. Die Wasserstelle war ein wundervoller Ort, doch an dem Tag überwältigte uns nicht nur der Uluru, sondern auch die Menschenmassen. Dementsprechend war die Stimmung etwas gemischt. Unsere ersten Momente am Uluru waren eine Mischung aus voller Begeisterung und einem unangenehmen Gefühl aufgrund der Menschendichte.
Man sollte meinen, dass es hier mitten im australischen Outback, mehrere tausende von Kilometern von allem anderen entfernt vereinzelte Besucher gibt. Am Abend landeten wir auf einem langen Parkplatz, der Sunsetarea. Dort parkten so viele Autos, dass der Parkplatz mindestens einen Kilometer lang gewesen sein muss. Jeder Parkplatz war belegt. Fotos machen war nahezu unmöglich, da immer wieder Menschen ins Bild liefen. Ruhig war es auch nicht, überall wurde geredet, Fotos gemacht, zu Abend gegessen usw. Außerdem sahen wir den Sonnenuntergang nicht, denn vor uns lag zwar der Uluru, aber hinter uns ging die Sonne unter…
Der zweite Tag
Der erste Tag war nicht der beste Start für dieses Abenteuer, aber für den nächsten Tag nahmen wir uns einiges vor. Unser sechster Jahrestag motivierte uns schon am nächsten Morgen einen viel besseren Tag zu erleben. Morgens standen wir im Dunkeln schon auf, um den Sonnenaufgang zu sehen. Doch statt zur Sunrisearea zu fahren, fuhren wir zum selben Parkplatz wie am Abend zuvor. Die Idee ging in doppelter Hinsicht auf, weil die meisten Menschen zum entsprechenden Sonnenaufgangsbereich fuhren und wir so den Sonnenaufgang ohne große Massen genießen konnten. Außerdem ging die Sonne neben dem Uluru auf und nicht hinter uns. Der Tag startete wunderbar. Schon 30 Minuten vor dem Sonnenaufgang strahlte der Himmel in gelb und rot. Als der Sonnenaufgang kam, hatten wir einfach einen Moment der Schönheit und des Friedens, ganz nach unserem Geschmack.
Danach gab es dann auch endlich Frühstück. Da wir uns den Weg sparen wollten, frühstückten wir im Nationalpark. Danach fuhren wir eine Runde um den Uluru, um zu unserem Ziel, dem Marla Parkplatz zu kommen. Dort wollten wir eine kostenlose geführte Tour machen. Der Uluru ist ein heiliger Ort für die Aboriginies, dementsprechend lassen sich viele Schilder auf dem Weg finden, die einiges erklären. Wir wollten lieber dem Ranger Owen zuhören, wie er all diese Dinge und noch einige mehr erklärte. Der Marlawalk war circa einen Kilometer lang, dauerte aber durch die Erklärungen eine Stunde. Es war wirklich interessant und ist sehr zu empfehlen. Dieser geführte Weg findet jeden Tag um 10 Uhr früh statt, Treffpunkt ist der Parkplatz am Marlawalk.
Nach der Tour blieben wir am Uluru. Nun kam unser Tageshighlight, die Umrundung des Giganten. Der Uluru Basewalk ist ungefähr 10 Kilometer lang und dauert drei bis vier Stunden. Wir liefen los und mussten immer wieder staunen wie besonders dieser Berg aussah. Die Sonne brannte auf uns, selbst bei 20 Grad Celsius ist die australische Sonne sehr intensiv. Folglich war der Weg anstrengend, aber das Abenteuer trug uns. Aus der Ferne sieht der Uluru aus wie ein glattes Gebirge, aber bei der Wanderung wirkte es so, als würde der Berg aus unterschiedlich geformten Bergabschnitten bestehen. So konnten wir Abschnitt für Abschnitt begutachten. Jeder Abschnitt hattes etwas eigenes. Nach einigen Stunden kamen wir erschöpft bei unserem Auto wieder an.
Nun ging es zurück zum Campingplatz, dort wollten wir eine Mittagspause einlegen und duschen. Gesagt, getan. Wir schauten uns zusätzlich noch den Lookout in Yulana und das „Stadtzentrum“ an. Es war ein kleiner Square mit Bank, Post, Souvenirshops, einem Supermarkt und einigen Restaurants. Wir schauten uns eins aus, bei dem wir abends Essen gehen wollten, zur Feier des Tages. Danach ging es dann wieder in den Nationalpark zum Sonnenuntergang, aber dieses Mal auf die andere Seite. Ich muss wirklich sagen, dass dies eine hervorragende Idee war. Auf den Aussichtsplattformen waren kaum Menschen dort und der Sonnenuntergang hinter dem Uluru war wunderschön. Außerdem wurde er in die schönsten Farben getaucht. Es folgte ein romantischer Abend und so verging der zweite Tag. Dieser Tag wird uns sehr positiv in Erinnerung bleiben.
Kata Tjuta
Am nächsten Morgen wiederholten wir den Sonnenaufgang wie am Vortag und danach fuhren wir zum Kata Tjuta Gebirge. Jenes gehört mit zum selben Nationalpark und ist in 40 Minuten mit dem Auto zu erreichen. Dort frühstückten wir an der Sunsetarea, weil dort das einzige Klo in der Umgebung stand. Danach brachen wir auf zum Wandern.
Bei Kata Tjuta kannst du zwei Schluchten bewandern. Wir machten natürlich beide, erst 7,4 und danach 2,6 Kilometer. Der erste Weg war ziemlich anstrengend, umso erstaunter waren wir, wie viele Menschen sich auch dort auf den Weg machten. Im Gegensatz zu den Wegen am Uluru sind die Wege bei Kata Tjuta sehr eng und ziemlich steil. Viele Menschen machten aber auch gar nicht die ganze Wanderung. Wir stiegen hinab in die Schlucht und bezwangen den Rundweg, auf dem sich ein wunderschöner Ausblick auf dem zweiten Aussichtspunkt ergibt.
Der zweite Weg war ein Weg, der tief in eine Schlucht führte. Dort gab es am Ende des Weges eine Aussichtsplattform mit Informationen zur Vegetation der Schlucht und den wilden Tieren, die dort leben. Diesen Weg meisterten wir entspannt und staunten am Ende nicht schlecht. Im Vergleich zu den Bergen fühlten wir uns winzig. Nach der Wanderung fuhren wir zurück zum Uluru, wo wir unseren letzten Sonnenuntergang für diese Zeit sahen. Wie am Abend zuvor steuerten wir die Sunrisearea an und genossen ein letztes Mal das Farbspiel des Himmels am Uluru. Danach fuhren wir zur Sunsetarea, wo sich die Menschenmasse schon längst aufgelöst hatte. Dort bestaunten wir den Berg noch unter dem Licht der Sterne.
Fazit
Der Uluru – Kata Tjuta Nationalpark hat uns gut gefallen und wir empfehlem jedem, der/die die Chance hat, sich dieses Australienhighlight anzuschauen. Dabei sollte dir jedoch bewusst sein, dass es ein ziemlich überlaufener Ort ist. Günstig ist das Ganze auch nicht, aber den Uluru gesehen zu haben löst ein ganz eigenes Gefühl aus. Am Besten probierst du es selbst.
~ Daniel & Jenny