Hintergrund
Anfang Oktober absolvierten wir eine zweiwöchige Quarantäne, um den von Corona geplagten Bundesstaat Victoria zu verlassen. Die Voraussetzung für unsere Sondergenehmigung war ein Nachweis für einen Job. An diesem Job arbeiteten wir schon seit Anfang September und zwischendurch sah es so aus, als wäre es unmöglich dorthin zu kommen. Die Grenzbehörden ließen sich nämlich ziemlich viel Zeit bei der Bearbeitung der Anträge. Da unser neuer Chef dringend Leute brauchte fürchteten wir, dass er die Stellen anders besetzen würde. Zum Glück wartete er geduldig auf unsere Einreise. Nachdem wir zwei verrückte Wochen in der Quarantäne hinter uns hatten fuhren wir nach Pinnaroo zu unserem neuen Job. Dort fingen wir an im Pinnaroo Hotel zu arbeiten. Dies umfasst vor allem die Arbeit hinter der Bar und einige Aufgaben im Hotel.
Ab ins kalte Wasser
Am ersten Tag nach unserer Quarantäne holten wir uns die zweite Corona Impfung. Halleluja! Denn den Tag danach fuhren wir schon von Adelaide nach Pinnaroo. Tatsächlich verkrafteten wir die Impfung besser als angenommen, doch leicht war der nächste Tag nicht. Noch besser wurde es, als wir ankamen. Wir wurden direkt in kalte Wasser geworfen. Folglich packten wir einige Sachen aus und starteten direkt am selben Abend mit der Arbeit. Mir ging es besser als Jenny, also machte ich die ganze Schicht und Jenny konnte früher hoch gehen, um sich auszuruhen. Irgendwie kam der sofortige Start in die Arbeit ziemlich plötzlich und wir waren auf einmal mitten drin in einem völlig neuen Job.
Die ersten Tage
Die erste Arbeitsnacht hatte es echt in sich. Sowohl Jenny, als auch ich haben null Ahnung von Alkohol und auf einmal sollten wir alle möglichen Menschen mit allen möglichen Marken und Sorten bedienen. Der Abend war eine komplette Reizüberflutung. So lernten wir die Kasse zu benutzen, die unterschiedlichen Begriffe und Preise, wie man Bier zapft und die Aufnahme von Essensbestellungen. Außerdem war auch die Interaktion mit den Menschen eine heftige Herausforderung. Da ich eher ein ruhiger Mensch bin, war es eine ganz neue Welt. Von zwei Wochen Selbstisolation zu vielen Menschen, die viel zu erzählen hatten. In den ersten Tagen platze mir fast der Kopf.
Unser dritter Tag war dann der nächste Extrempunkt, denn es war Schnitzelnacht. Ich hätte nie gedacht, dass sich so viele Menschen an einem Mittwochabend betrinken. An diesem Tag liefen wir wie aufgescheuchte Hühner durch die Bar. Die Atmosphäre war sehr schnelllebig und obwohl wir langsam den Bogen raus hatten, war diese Nacht nochmal eine Hürde. Neben vielen Essensbestellungen kamen an diesem Tag auch die Shots dazu. Zuvor kam ich gerade erst mit den unterschiedlichen Biersorten klar, doch die ganzen Shots überforderten mich. Doch nachdem diese Nacht bezwungen war wurde es deutlich besser.
Entspannung kehrt ein
Die erste Woche zog vorbei und langsam hatten wir den Dreh raus. Von Abend zu Abend wurde es leichter. So lernten wir den Umgang mit der Kasse und den unterschiedlichen Preisen und Getränken. Außerdem entwickelten sich Routinen und wir lernten auch die Vorlieben der Stammkunden. Nebenher bekamen wir noch Aufgaben im Lager und gingen einmal die Hotelarbeit durch. Viele Nächte sind unterschiedlich, aber insgesamt läuft es jetzt. Inzwischen fällt es selbst mir nicht schwer mich neben der Arbeit mit den Kunden zu unterhalten.
Insgesamt gibt es bei uns eine Aufschwungsstimmung, da wir ein recht entspanntes Leben und Arbeitsumfeld momentan haben. An unserem ersten Wochenende fuhren wir zu unserem geliebten Strand, Henley Beach und seitdem sind wir deutlich entspannter und glücklicher.
Fazit
Nach über einer Woche im neuen Job hinter der Bar, sind wir ziemlich zufrieden. Der Job macht Spaß, die Menschen in dieser Stadt sind super freundlich und unser Arbeitsumfeld ist ziemlich entspannt. So ist vor allem unser Chef ziemlich locker drauf und wir sind froh uns für diesen Job entschieden zu haben. Jetzt genießen wir einfach die Möglichkeit in einem Job zu arbeiten, der uns gefällt und wo wir keinen Druck haben.
~ Daniel